Hallo Thomas,

nachdem ich die Tour gestern ruhmreich gemacht habe, kann ich sagen - viel schwächer als ich dürften Mitfahrer nicht sein. Es war ziemlich hart und die Gewissensspaltung "Zug fahren" oder "Mann sein", hätte auch zu Gunsten des Zuges ausgehen können.

Ich lese hier sehr oft, dass auf ausgemachtem beharrt wird, bsp: "wir fahren gemeinsam los und kommen gemeinsam an". Dahinter lese ich ein nicht geschriebenes "Basta!" Wenn jemand eine Tour anbietet, dann macht er auch Angaben zur Streckenlänge, Steigungen und Höhenmetern, meistens auch zum ungefähren Durchschnittstempo. Warum sollte das dann plötzlich nicht mehr "ausgemacht" sein?

Eine solche Aufgabe finde ich bei sehr unterschiedlichen Leistungsständen sehr undankbar. Fährt man zu langsam aus Rücksichtnahme, maulen die Schnellen. Fährt man schneller, maulen die langsamen. Der Organisator einer solchen Tour wird sich kaum als Reisebüro sehen, bei dem man ein Rundum Sorglos Paket bucht. Er will eigentlich auch nur einen schönen Tag.

Bei größeren Gruppen und kürzeren Touren finde ich es deshalb völlig in Ordnung, wenn schnelle Teilnehmer sich nach vorne absetzen und vielleicht noch ne kleine Extratour absolvieren. Beim gemütlichen Teil kann man m. E. ohne böses Gesicht, einträchtig wieder zusammenhocken. Dem Organisator bleibt dann leider die Aufgabe, bei den Schwächeren zu bleiben und wenn es ganz dicke kommt, auch mal jemanden nach Hause zu schicken.

Bei meiner gestrigen Tour ist es so, dass ich mich auf den letzten 80-90km ziemlich mies fühlte. Trotzdem werde ich schneller. Zum einen gibt es da keine Berge mehr. Ich habe aber das Gefühl, trotz ziemlicher Erschöpfung, kaum nachzulassen. Für schwächere Fahrer wäre das sicher der GAU. In einem solchen Zustand noch Rücksicht zu nehmen, würde ich kaum fertig bringen. Deshalb ist es wahrscheinlich gesünder, vorher mal kürzere anspruchsvolle Touren zu machen. Mir wären stärkere Fahrer allemal lieber, da könnte ich mich auch mal in den Windschatten klemmen.

Gruß Peter