Es bestand aber ein Schlupfloch von Rumänien nach Jugoslawien
Warum Verwandte deiner Eltern über Jugoslawien in den Westen geflüchtet sind musst du sie selber fragen; Gründe für die Bewohner der ehemaligen Ostblockstaaten gab es genügend.
Du liegst wieder einmal voll daneben Thomas. Ich frage mich wieso ich (bis zum 24-ten Lebensjahr rumänischer Staatsbürger und sozialistischer Knecht) dieses Loch nicht gefunden habe. Das von dir genannte Schlupfloch bedeutete die Donau schwimmend überqueren oder bei Nacht und Nebel die am besten bewachte Grenze Rumäniens hinter sich lassen. Über die Risiken möchte ich hier nicht sprechen es sei nur soviel gesagt: diejenigen die von den rumänischen Grenzern nicht erschossen wurden und eine wenig Glück hatten bekamen nachdem manche von ihnen zum Krüppel geschlagen wurden einige Jahren Knast aufgebrummt. Die ganz glücklichen die es schafften landeten in der Regel für ein paar Monate in einem jugoslawischen Knast. Anschliessend konnten sie versuchen politisches Asyl in einem nicht sozialistischen Land zu beantragen wenn sie nicht wieder den rumänischen Behörden überstellt wurden; es gab auch solche Fälle. Um das zu vermeiden ist einer meiner rumänischen Bekannten aus einem jugoslawischen Knast nach Italien getürmt. Ich kenne dies nicht aus Erzählungen sondern aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis und zum Teil aus der eigenen Familie. Es gab noch die Möglichkeit Grenzer mit beträchtlichen Devisensummen zu bestechen; oft war dann das Geld weg und der Knastaufenthalt gesichert. Da mir persönlich diese Risiken zu gross waren habe ich es vorgezogen das sozialistische Paradies auf ganz anderem Weg zu verlassen; mit dem Fahrrad.