Ob sich ein altes Rennrad noch als Reiserad umbauen lässt, aus meiner Erfahrung eher nein! Vielmehr wäre noch die Frage zu klären, was ein richtiges Rennrad ist!
Ein Rennrad, da seinen Namen verdient, d.h. es wurde gebaut um Rennen zu fahren und auch zu gewinnen eignet sich aus folgenden Gründen weniger:
- Mit einem "richtigen" Rennrad, vor allem mit Stahlrahmen, ist ein Wiegetritt mit 15kg in Packtaschen nahezu unmöglich, ganz einfach weil der Rahmen zuwenig steif ist. Vor Jah-ren selbst erlebt am Col de la Bonette und das noch mit einer Übersetzung 52/42 und 13-26!
- Ein Rennrad muss agil (beweglich) sein, daher hat es einen steilen und kurzen Rahmen, so ist der Radstand meines aktuellen Rennrades rund 10 cm kürzer als der eines grös-senmässig vergleichenbaren Trekkingrades (Papalagi). Dadurch sind die Packtaschen bei grösseren Schuhnummer (44) zu nahe an den Fersen und müssen zwangsläufig nach hin-ten wandern. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo der Lastmittelpunkt hinter der Na-be des Hinterrades liegt. Das Fahrverhalten ist dann bald keines mehr und das Rad schwe-rer beherrschbar (neigt zum "Aufbäumen").
- Hat man ev. sogar Systemlaufräder oder Laufräder mit tiefen Speichenzahlen (20/24) kommt auch noch das Problem zu wenig stabiler Laufräder hinzu. (Sorry, aber zum Rennen fahren braucht man keine 36 Speichen)
- Fehlende Ösen sind nur bei der Befestigung des Gepäckträgers ein Problem, vor allem bei den heute dünnen Wandstärken, da würde ich mich nicht getrauen mit normal erhältlichen Briden. Gute Rennbremsen sind bei richtigem Einsatz kein Problem wie auch der Umbau als Lastesel.

Was sich hingegen gut eignet für den Umbau zu einem Reiserad sind Räder die nur so aus- sehen wie solche, meist etwas schwerer und solider gebaut und mit Komponenten zweiter oder dritter Qualitätsstufe ausgerüstet, aber immer noch mit namhaften Produkten. High-end Teile wie Dura-Ace, XTR oder Record bringen an solchen Räder nichts.