Jaaa, Gummi ist eine wundersame Welt...
Im Ernst, Gummi ist einer der letzten technisch gebräuchlichen Werkstoffe, bei dem kaum theoretisches Wissen existiert, die meisten Hersteller betreiben die Zusammensetzung und Verblendung (Mischung der Einzelbestandteile, Hilfsstoffe etc.) rein empirisch. Was dabei herauskommt kann man auch im Zeitalter von Genmanipulation und Nanotechnologie nur raten.
So fällt es dann auch schwer eine Zusammensetzung zu finden, welche einerseits auf der glatt polierten Aluminiumflächen gute Reibkoeffizienten erreicht, die mechanische Festigkeit und Steifigkeit für Standfestigkeit und klaren Druckpunkt mitbringt und zudem so hitzefest ist, dass sie sich nicht wie viele Nassbremsbeläge (KoolStop salmon) im Trockenen durch Dauerbremsungen pulverisieren lassen.
Die Versuche und Strategien in der Industrie ähneln da Voodoo-Praktiken und leider werden sie mangels Marktvolumen für Fahrradbremsen lange nicht so intensiv und ausdauernd betrieben wie z.B. für die Fußsohlen der Deutschen liebster Kinder, also Autoreifen.
Ich durfte mich in der Uni mit Simulationen von gummibasierten Elastomeren beschäftigen, das ist ein echt offenes Feld. Und die Hersteller, welche dann einen Vorsprung errungen haben schweigen sich logischerweise darüber aus um nicht so schnell eingeholt zu werden.

M.E. ist der oben ansatzweise kritisierte KS salmon meine bisher beste Erfahrung, sofern er nicht mit einer bestimmten Felge zu Singsang führt (habe ich bei EINER von drei OpenPro Felgen am selben Rad böse ). Da ich kein Dauerbremser bin und sich die Beläge so nicht über Gebühr aufheizen halten bei mir sowohl Felge als auch Belag ewig (überwiegend Asphalteinsatz, sowohl am Reise- als auch am Rennrad).

Gruß, Uwe!