Ich hatte es schon mal erwähnt: Wie muß den die Verbindungsstelle zwischen zwei Bauteilen sein, damit Du löten kannst? Du brauchst einen schmalen Lötspalt in den das Lot per Kapillarwirkung eindringt.
Diesen schmalen Lötspalt wirst Du niemals über die ganze Bruchfläche haben, es wird in der Regel einen Anteil Biegung geben. Hier werden die beiden Bauteile womöglich um einige Millimeter auseinanderklaffen. Das wird nur funktionieren, wenn Du ein Blechlein darüberlöten kannst.
Das ist in der Theorie natuerlich richtig, warum aber sind denn muffenlos und stumpf geloetete Rahmen oft so gut? Das Auftragen von viel Lot (auch Lot geringer Festigkeit) bringt da eben doch enorm viel, wobei es sich dabei bei Rahmen natuerlich vorteilhafterweise teilweise um eine Art Kehlnaht handelt. Bei Bruechen wird dann schon meistens eine Blechverstaerkung notwendig.
Das Auftragsloeten wird meines Wissens sonst nirgends in der Art praktiziert und findet sich deshalb auch in keiner Fachpublikation.
Ein Rahmen wird eindeutig torsionssteifer, wenn Ober- und Unterrohr am Steuerrohr einen groesseren Abstand voneinander haben, vorausgesetzt, das Steuerrohr ist ausreichend dimensioniert, da es sich sonst selber stark verdreht. Ein Dreieck ist fuer die seitliche Verwindungssteifigkeit in dem Fall nicht vonnoeten, dieses sorgt nur fuer eine groessere vertikale Steifigkeit, welche ich eben gerne zu vermeiden versuche. Vielleicht hat ja jemand das Buch "Fahrradrahmenbau" von Smolik, der beschreibt es auch so mit der Steifigkeit.
Bei kurzem Steuerrohr werden Ober- und Unterrohr zudem viel mehr auf Torsion belastet, was die groesste Tortur ist.
@Christian:
Der Hinterbau federt auch am Newline so gut wie ueberhaupt nichts, das ist klar. Da muesste ein gebogener Hinterbau (wie es z.B. bei den Ritchey Plexus-Rohren war) her.
Ein abfallendes Oberrohr waere fuer die Elastizitaet des Vorderbaus noch besser gewesen.
Gruesse
Manuel