Trier ? Köln ? Elsdorf

303km in 3 Tagen im Oktober 2006


1.10.2006

Trier ? Bullay

Mein Vater musste nach Trier und so habe ich die Mitfahrgelegenheit wahr genommen und so stand ich Sonntags morgens um 9:40 in Trier und die kurze Tour entlang der Mosel und dem Rhein stand nix mehr entgegen. Das Wetter sollte nicht so toll werden, also den trockenen Tag genießen.

Auf dem Moselradweg befanden sich bereits die ersten Citybiketerroristen. Sie kennzeichnen sich dadurch, das sie in Horden mit etwa 13km/h den Radweg bevölkern. Wenn man klingelt, brechen sie leicht in Panik aus. Sie machen wüste Schlenker, um nach hinten zu gucken. Wenn man Glück hat, schauen sie sofort nach vorne, werden langsamer, und fahren fast auf dem Grünstreifen. Dann muss man aufpassen, nicht, das sie sich lang machen und so den Radweg blockieren. Hat man kein Glück, wird das Schauspiel vor einem Interessant. Sie schauen nach hinten, erschrecken sich, das man schneller als 15km/h fahren kann und dann sieht man den Denkprozess starten. ?Was kann man machen?? Sie fahren weiter mitten auf dem Radweg, verringern das Tempo, und springen bei ca. 2km/h vom Rad ab und laufen die letzten paar Schritte neben dem Rad. Der Radweg ist in der Zeit komplett blockiert. Wenn man sie dann freundlich grüßend überholt, strahlen sie über das ganze Gesicht. Die unfreundliche Variante der Citybiketerroristen bewegt sich mit irren 15km/h (bei Rückenwind) vorwärts. Klingelt man höflich aus weiterer Entfernung, so machen sie keinen Platz. Klingelt man weiter fröhlich mit seinem ?bing? vor sich hin, machen sie etwa 10cm Platz. Das reicht mit dem schmalen Renner. Während des Übervorgangs darf man sich die schönsten Beleidigungen anhören. Antwortet man höflich mit einem ?Sie mich auch, Spatzi!? versuchen die Citybiketerroristen an einem dran zu bleiben, bis sie nach etwa einem Kilometer mit einem hochroten Kopf abreißen lassen müssen. Verabschiedet man sie mit einem ?Tschööö? platzen sie fast vor Wut.

Wo war ich stehen geblieben? Ach so, Moselradweg. Ich habe mich nur die ersten paar Kilometer darauf befunden. Dann wurde es mir so doof darauf und ich bin auf die Schnellstraße gewechselt. Da kaum Verkehr war, war das kein Problem.

Ausblicke auf die Mosel



Vom Geruch her, kam man sich an manchen Stellen vor wie in einem Weinfass lach.

In Traben Trabach eine kleine Pause einlegen, Kaffee musste sein und dann ging es weiter. Rückblick nach Traben Trabach::




Weitere Aussicht auf die Mosel:




Hier gab es was für die Ohren und für's Auge:




In Zell/Mosel fand ich diese Hauswand sehr beeindruckend. Die Straße ist geschätzte 5m über der Mosel und trotzdem kommt das Moselhochwasser so hoch.




Nach 4:15h und 100km kam ich in Bullay an und nahm im ersten Hotel, ohne mir das Zimmer anzuschauen, ein Zimmer für 36EUR im Hotel Zur Traube. Ich habe es danach bitterlich bereut. Seht selbst:



Ich stand für dieses Bild im Türrahmen. Das Bett hatte keine 2m Länge und war max. 80cm breit. Neu war die Matratze vielleicht vor 25 Jahren, mein Rücken ist in der Nacht und am nächsten Tag fast abgebrochen. Fernseher zum Zeitvertreib? Nöö. Immerhin war ein Radiowecker da, ein Trost. Nachttischlampe? Nicht funktionstüchtig. Was lernen wir daraus? Wenn keine Sterne angegeben sind, dann unbedingt das Zimmer angucken.


2.10.2006

Bullay ? Andernach

Nachdem es in der Nacht einiges an Regen runter gekommen war, stellte ich mich auf die vorher gesagten Unwetter ein. Der Blick aus dem Fenster am Morgen: alles trocken, kein Regen. Im Radio erzählten sie was davon, dass der Regen ab Mittags los gehen soll. Also schnell frühstücken und rauf auf's Rad. Ja, man kann auch sagen, das ich mehr oder weniger geflüchtet bin.

Anfangs ging es entlang der Mittelmosel mit ihren steilsten Weinbergen. Die sind wirklich mächtig steil!




Ein kleines Moseldorf (Beilstein) unterwegs, es kam sogar mal die Sonne raus.




Cochem war bald erreicht.




Koblenz kam immer näher und schon war das deutsche Eck erreicht. Irgendwie wurde es immer dunkler.




Nach einigen Irrungen durch Koblenz und Umland befand ich mich auf dem Weg nach Andernach. Bevor ich das erreiche, muss ich noch an Mülheim-Kärlich vorbei.




Nach 4:50h und 110km (die Sucherei hat viel Zeit gekostet) war in Andernach. Hotels? Nach einer ausgiebigen Stadtdurchfahrt fand ich doch noch ein Hotel (Villa am Rhein). 57EUR? Huch! Ok, ich habe einen Sonderpreis für Radfahrer bekommen und so war es mit 50EUR so gerade eben noch erträglich. Der Service, das Zimmer waren klasse und das Abendessen erst....



3.10.2006

Andernach ? nach Hause

Nachts wurde ich von strömenden Regen wach. Ich war gespannt, was für ein Wetter am nächsten Tag sein sollte. Nach paar weiteren Stunden wusste ich es: strömender Regen halt. Hoffentlich hat der Wetterbericht recht und ein paar Kilometer nördlich ist die Regengrenze.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf den Rhein machte ich mich unten bei der Garage Regenfertig. Mein Rad parkte neben dem Renner des Chefs und zum Abschied gab es noch eine kleine Wegzehrung.

Was war das am Regnen. Bäh... Aber was ist das da am Horizont? Ein Lichtblick! Tatsächlich, hinter Brohl hörte der Regen auf :-) Immer wieder landete ich an der Auffahrt der vierspurigen B9. Da darf/will ich nicht drauf. In Sinzig und Remagen habe ich mich unwahrscheinlich verfahren. Wenn ich noch mal an dem Punkt vorbei gekommen wäre, wäre ich in den Zug gestiegen und mit dem Zug nach Köln gefahren. Die Androhung hat wohl genutzt, denn ich hatte den Rheinradweg wieder und er war ganz gut befahrbar.

So träumte ich mich am Rhein entlang, kurz vor Bonn gab es eine kleine Pause.




In Bad Godesberg wurde ich auf der Uferpromenade jäh aus meinen Gedanken gerissen. ?Kathrin! Wart mal!? Was war los? Jan wohnt direkt am Ufer und so gab es eine spontane Kaffeepause :-) Nach einer kurzen Instruktion über den weiteren Weg machte ich mich wieder auf. In Wesseling war die Aussicht imposant:




Köln war bald erreicht. Irgendwie habe ich zwischendurch in Wesseling den Rheinradweg verpasst und ich bin durch Rodenkirchen geirrt, der Rhein ist durch die Brücke leicht zu finden. Da ist ja endlich der Dom!




Dann wurde es voll auf dem Radgehweg. Sehr voll. 2Km vor dem Dom ging nur noch schieben. Als ich endlich am Dom war, war meine Laune entsprechend.




Da ich keinen Bock mehr hatte, weitere 15km durch die Stadt zu gurken, bin ich in am HBF in die S-bahn bis nach XXXX gefahren und die letzten 13km bis nach Hause geradelt. Mit den ersten Regentropfen bin dann ich nach gut 93km und 4:38h (mit schieben) wieder gut zu Hause gelandet.