In Antwort auf: Guenter

Ist doch völlig Wurst wo das herkommt.

Aber die Briten haben die Todesstrafe doch abgeschaft.
Und doch wird sie ohne Gerichtsverhandlung, auf den bloßen Verdacht hin, vollstreckt.

Mfg Günter


"Shoot to kill" ist überhaupt nichts Neues!

Die Briten haben diese Doktrin bereits im sog. Nordirland-Konflikt umgesetzt. Sehr berüchtigt bekannt war 1988 der Fall der Erschiessung von drei IRA-Mitgliedern in Gibraltar durch die SAS, einer Spezialeinheit der britischen Armee. Dieser Vorfall hat dann wiederum eine Ketttenraktion von weiteren Anschlägen in Nordirland ausgelöst, begangen von allen Seiten. Der europäische Gerichtshof hatte später die Britische Regierung für diese Shoot-to-Kill-Praxis verurteilt.

Auch in D sind z.B. die Todesschüsse auf das RAF-Mitglied Wolfgang Grams in Bad Kleinen 1993 nie restlos ausfgeklärt worden.

Und die Älteren werden sich noch an die Situation Ende der 70er erinnern, als man schon bei jeder Auto-Kontrolle in die Läufe von entsicherten Maschinen-Pistolen geschaut hat. Stichwort: Deutschland im Herbst...

Im gleiche Jahrzehnt wurde der "finale Rettungsschuss" eingeführt, praktikabel, aber aus rechtsstaatlicher Sicht damals höchst umstritten.

Ja, und dann waren da noch die kleinen Tagesmeldungen, wo über die "sich selbst lösenden Todesschüsse" aus Polizeipistolen berichtet wurden, manchmal sogar auf Jugendliche, die entweder aus dem Fürsorgeheim abgehauen waren oder irgendwas geklaut hatten. Kann mich selbst noch gut an einen Fall aus Dortmund erinnern. Damals gab's auch noch massenhaft zivilen Widerstand gegen sowas - aber das war eine andere Zeit...

Heute alles den USA oder gar "den Amis" anzulasten, ist m.E. eine einseitige und verkürzte Sicht der Dinge...


Gruss Juergen