Ich habe solches Kollabieren mal selbst erlebt - nicht an meinem Rad, sondern an dem des Tourenpartners. Der ist damals schon mit ziemlicher Speichenspannung losgefahren, dabei ist das Rad (hinterrad) auch heftig belastet worden (50 kg Gepäck, Waschbrett, Gelände). Er hatte die dumme Angewohnheit, abends ständig die Speichen nachzuziehen und nicht vorhandene achter rauszuzentrieren. Zwischen Djanet und Fort Gardel tat es einen Schlag und die gechippte Felge blockierte im Rahmen. Weil es eben das Hinterrad war, gabs keinen Sturz. Die Felge war nicht offen, liess sich aber nicht mehr vernünftig einspeichen. Wir haben dann notdürftig die Felge vorne eingebaut (mehr Platz in der Gabel als im Rahmen), die intakte vordere nach hinten, das hat dann noch ein paar tausend kilometer "gehalten" und gehoppelt.
Seitdem speiche ich immer recht zart ein und achte halt darauf, dass die Speichenspannung mit der Zeit nicht zu gering wird. Nachspannen nach ein paar hundert km ist dann aber immer schnell passiert. Ich habe auf diese Weise gerade mal zwei Speichenbrüche in meinem Leben gehabt und die Felgen werden durchgebremst oder sterben den Unfalltod (mir sind schon zweimal Kraftfahrzeuge ins abgestellte Rad gefahren!).
Eine alte Alesa mit sehr hoher Laufleistung habe ich "weich" gefahren, die liess sich tatsächlich nicht mehr vernünftig zentrieren, sie schnappte an jeder Bordsteinkante von einem kleinen Achter in den anderen - egal bei welcher Speichenspannung. Ihr endgültiges Ende war aber Vandalismus am Bahnhofsplatz.
Bei einer noch recht neuen Felge tippe ich auf Materialfehler oder erheblich zu hohe Speichenspannung. Zum Glück ist nicht mehr passiert!
Uli