Sehe mir gerade die neuen Fahrradkataloge durch und frage mich, wozu die überhaupt noch farbig gedruckt sind. Der schon in den vergangenen Jahren zunächst über bieder zurückhaltende Grau- und Anthrazit-töne begonnene Trend scheint in nichts als nur noch in Schwarz zu enden, was in Lieschen Müllers Farblehre schon immer Eleganz und Luxus andeuten sollte. Unterrohre unflätig wie ein Saumagen. Designmäßig folgt kaum noch eine Form der Funktion. Stattdessen austauschbarer Einheitsbrei mit Formen aus dem Mofa- und Traktorbau.

Dazu gesellt sich als endlos steigerungsfähiger weiterer Trend der zur Inkompatibilität. Kein Innenlager paßt mehr zur Kurbel eines Fremdherstellers, bald schon wird jede Narbe ihr eigenes Ausfallende verlangen, von dem man sich beim Kauf schon ein paar auf Reseve legen muß. Jedes Teil schreit nach seinem eigenen Spezialwerkzeug oder muß zum Überholen eingeschickt werden. Schwere Zeiten für Tüftler !

Noch nie war das Angebot so öde, langweilig und einfallslos wie heute. Kein Wunder, daß die Preise bei den Auktionshäusern einfach nicht sinken wollen.

Sehe ich zu schwarz ? Seht ihrs anders?

Markus