Hallo Andrea,
bei mir ist es eigentlich weniger die Angst als dann doch die Tristesse, die mich davon abgehalten hat, mehr als eine Tour allein zu machen. Diese eine war in Deutschland, ich hab zwar abends in den Jugendherbergen manchmal nette Leute gefunden, manchmal aber auch mit einer amerikanischen pubertierenden Reisegruppe das 8-Bett-Zimmer geteilt, und das nach 160 gefahrenen km. Letztere Erlebnisse lassen sich zu zweit mit (Galgen-)Humor nehmen, allein hab ich einfach nur einen Riiiiiesenhals gehabt.
Das Thema Angst ist nach einem Erlebnis neulich nicht unbedingt mehr ein radreisenspezifisches (da finde ich es nur wichtig, dass ich mich in der Sprache des bereisten Landes nicht nur verständigen kann, sondern auch DEUTLICH werden kann - ohne dass das Gegenüber wegen zu harmloser oder komplett willenlos falscher Ausdrücke Lachkrämpfe kriegt). Jedenfalls war ich neulich - ohne Gepäck, allerdings in Fahrradmontur - unterwegs und wurde von ca. 16-jährigen Jungs auf Mountain-Bikes aufs Heftigste attackiert, so mit Festhalten am Gepäckträger und am T-Shirt usw. Das Ganze grundlos, die wollten wohl ein lustiges Rennen. Gerettet hat mich nur ein heftiger Antritt, der mich dann allerdings so angestrengt hat, dass ich die letzten km nach Hause im Bummeltempo fahren musste. Das war mein erstes - und bisher einziges - Erlebnis, bei dem man Angst kriegen konnte, und das hatte kaum was mit RadREISEN zu tun.
Ich finde es jedenfalls einfach lustiger, mit Begleitung zu fahren - schließlich hat man während des Fahrens ja nicht wirklich Kontakt in dem Sinne, dass man sich unterhalten würde (wir zumindest nicht), stattdessen entzückt ja allenfalls der schöne Rücken. In den Pausen hingegen möchte ich auf Input nicht mehr verzichten.
Grüße
Antje