Moin.
Fährst du mit Navi?
Zeichnest deine Daten also auf?
Oder ist es nur nach 'Gefühl'?
Ich habe zb ein Reiserad mit Rohloff und einen Tagestourer mit Rohloff und ein MTB mit Kettenschaltung.
Vom Gefühl ist das MTB das Leichtgängigste Rad. Dann der etwas schwerere Tagestourer und der Sackschwere Panzer das trägste Rad im Stall.
Das ist bei mir auch so. Das Reiserad ist einfach träger als z. B. mein Crossbike (ohne Gepäck, Gepäckträger usw.). Das merke ich im Wesentlichen bei Geschwindigkeitswechseln (z. B. beim Anfahren). Wenn das Fahrrad aber rollt, so tritt dieser Unterschied nicht auf. Kettenschaltung und Rohloff konnte ich letztes Jahr (unfreiwillig) gut vergleichen. Meine geplante Tour von Verona zurück nach Bremen fand kurz vor Venedig zunächst einmal ihr vorläufiges Ende, da der Rahmen des Reiserades (Rohloff) gebrochen ist. Am nächsten Tag ging es mit dem Zug heim. Einen weiteren Tag investierte ich in die Umrüstung meines Crossbikes (Kettenschaltung) in ein Reiserad. Und dann ging es in umgekehrter Richtung von Bremen Richtung Süden. Ich konnte nicht feststellen, dass nun das Crossbike besser rollte oder am Berg leichter hochkam. Es war ja nun genauso beladen wie das Reiserad und die wenigen Kilogramm Unterschied im Gewicht der Räder machte sich nicht bemerkbar.
Mit der Rohloff bin ich schon extreme Steigungen hochgefahren. Vorne habe ich ein 38er Kettenblatt, hinten ein 17er Ritzel, was bei 42-622-Bereifung eine Entfaltung von 1,39 m ergibt. Der Wirkungsgrad einer Kettenschaltung ist nur in sehr gutem Zustand etwas besser als der der Rohloff-Schaltung. Wenn also nicht ein Defekt zu einem schwergängigen Lauf führt, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das Fahrrad mit der Rohloff-Schaltung plötzlich schlechter den Berg erklimmen könnte. Ich denke, dass hier wohl eher ein wenig "Einbildung" eine Rolle spielt. Da ist z. B. das Geräusch bei den niedrigen Gängen und vielleicht einfach der Gedanke, dass so ein komplexes System doch evtl. nicht so leicht läuft, die beide hier eine Rolle spielen.
Wäre es nicht so teuer, würde ich mein Crossbike auch auf Rohloff umrüsten. Erst letztes Wochenende hat es mir wieder das Schaltwerk verbogen, als ich quer durch den Wald fuhr und ein Ast in die Schaltung kam. Das ist nicht das erste Mal und wirklich lästig. Ich konnte das Schaltwerk diesmal wieder zurecht biegen, aber beim letzten Mal ist mir das Schaltwerk abgebrochen und ich durfte mich von meiner Frau mit dem Auto abholen lassen. Bei der Rohloff am Reiserad habe ich keinen Kettenspanner und einen Chainglider. Hier kann ein Ast keine Probleme machen. Zudem ist das abgekapselte System sehr langlebig und benötigt deutlich weniger "Pflege" (säubern, ölen). Was beim Reiserad für mich ein weiterer großer Pluspunkt der Rohloff-Schaltung ist, ist die Möglichkeit, im Stand zu schalten. Da ich auch mit dem Reiserad immer wieder auf schlechten (z. B. sandigen) Wegen unterwegs bin, passiert es immer wieder, dass ich abrupt stehen bleiben muss. Früher hieß das, dass ich absteigen, das schwere Rad hinten anheben und gleichzeitig das Pedal treten musste, um in einen niedrigen Gang zu kommen. Nun drehe ich einfach am Griff und weiter geht es.