Hallo Tamina,
schöne Routenwahl. Einige Anmerkungen.
1. Abkürzung auf der Westseite Col de la Schlucht kenne ich nicht – nur die Straße. Da die Straße einen weiten Bogen mit ausgeprägten Kehren macht, ist anzunehmen, dass die Abkürzung entsprechend steiler ist. Straße hat moderaten Anstieg, aber auch Verkehr (touristisch und Transit).
2. Um nach Le Thillot zu gelangen, wäre mein Tipp, an der Moselotte nach Envers de la Poirie zu fahren und dort über den Col de Morbieux zu fahren. Ein verwunschener Pass mit viel Moos und schönen Kaskaden, aber auch etwas anspruchsvoll.
3. Das Plateau des Mille Étangs ist zwar gut geeignet um ein paar Exkursionsrouten zu fahren, aber es ist keine Gegend mit Badeseen. Das sind alles Fischteiche, viele in Privatbesitz und oft nicht zugänglich. Einige Teiche haben so eine Art Urzeitcharakter. Die schönsten Eindrücke hatte ich dort auf der D57 nördlich vom Col de Croix (bei Le Thillot) und auf der Route du Montandrè, die nahe beim Saut de l’Ognon abzweigt. Weiter in der Umgebung sind Tipps die Route de Chalots (Speicherhütten von Bauernhöfen) und Pays de la Cerise bei Fougerolles (Kirschblüte ist natürlich am schönsten, das ist aber eher ab jetzt und nicht im Sommer).
4. Die Strecke zwischen Mélisey und Besançon kenne ich nicht. Wenn du den Doubs schon kennst, ist das sicherlich eine Alternative. Wenn nicht, sei dir angetragen, dass der Doubs zwischen L’Isle sur le Doubs und Besançon einer der schönsten Abschnitte bildet (sage ich, obwohl grundsätzlich kein „Flusswegradler“).
5. Die Abkürzung zur Source de la Loue dürfte radlerisch ohne herbe Mühen nicht funktionieren. Du wirst wohl den Umweg über die Straßen machen müssen (La Main – Ohans).
6. Zwischen Levier und dem Cirque de Baume würde ich darüber nachdenken, nach Arbois (lohnenswert) mit dem wundbaren Wasserfall Les Planches près Arbois. Auch dort gibt es noch einen Felskessel (Cirque de Cheval). Denk daran, dass diese Felskessel einiges an radlerischer Arbeit und Zeit erfordern. Es sieht auf der Karte oft einfacher aus als ist. Damit meine ich nicht unbedingt, aber auch Steigungen, sondern vor allem, den richtigen Blickwinkel zu finden (oben wie unten sind verschieden Sichten), Sackgassen aus- und einfahren usw.
7. Gleiche Baustelle: Wenn so wie geplant, befindet sich südlich von Levier nur unweit der Departmentstraße der Forêt de la Joux, den man auf einer Forstpiste queren kann und die Sapin Président steht – das ist eine ausgewählte Tanne, die zur höchsten ihrer Art gekürt wird.
8. Für die Cascade du Hérisson ist es sinnvoll, eine Wanderung einzuplanen, ca. ein halber Tag. Man kann zwar den unteren Wasserfall quasi direkt mit Rad ansteuern, ist aber genauso wenig das volle Erlebnis, wie sich nur ein paar Meter von oben zu nähern. Hübsch ist auf Campings oben wie unten. Am Lac du Chalain gibt es mehrere Campings, der am Ostende ist sehr schön, aber auch etwas teurer. Ideal auch für Badeurlaub.
9. In Mouthe erfordert der Besuch der Doubs-Quelle die Fahrt über eine Stichstraße. Keine große Sache, aber man sollte es zeitlich ausreichend einplanen. Man kommt auch über Waldpiste usw. von der anderen Seite ran, ist aber recht unübersichtlich und schwierig.
10. An der Dessoubre-Quelle gibt es auch ein recht komplexes System. Die Quelle selbst ist von der Straße gut erreichbar (beim Hotel). Gleich anbei befindet sich aber ein sehenswerter Felskessel, der auch eher bewandert werden will, als dass man ihn mit Velo erschließen kann. Der Eingang befindet sich unterhalb beim Kloster Consolation. Man kann auch oben den Roche du Prêtre ansteuern, und von dort die Wanderung nach unten machen (war aber zu meiner Tour gesperrt).
11. Bereits Sundgau: Bei Winkel lohnt ein Abstecher zur Source d’Ill, mit Skulpturen schon angereicherte Quellwiese. Dahinter auch ein Waldstraße mit Bunkeranlagen und Infotafel zu marokkanischen Soldaten, die den Franzosen zur Seite standen. Straße ist aber sehr steil.