Wenn das Rad noch benutzt wird, also fährt und auch noch schaltet, ist es in weit besserem Zustand als die üblichen Räder, die ich bei den verschiedenen Initiativen sehe. Da die Teile ebenfalls weit verbreitet sind und sogar im Vergleich zu den Bahnhofs- und sonstigen Rädern zu den besseren gehören, ist eine Reparatur und VOLLSTÄNDIGE Herstellung des Gebrauchswertes mit den unumgänglichen Kenntnissen leicht möglich. Grobe Einschätzung: Neuteile für unter 100€, gebrauchte Teile aus dem Fundus (also den Selbsthilfe-Werkstätten und Initiativen), Werkzeug ebenfalls kostenlos von dort. Der Rest ist sorgfältige Arbeit. Das Ergebnis: Das Rad ist hinterher funktionsmäßig und von der Zuverlässigkeit im Neuzustand oder sogar besser. Etwas, was bei KFZ kaum möglich ist.
Gegenüber früher hat sich alles drastisch verbessert. Alle Informationen sind kostenlos über das Netz zu bekommen (früher teure Bücher, wenn überhaupt). Mit städtischen Mitteln unterstützte Selbsthilfe-Initiativen mit z.T. beachtlichem Werkzeugpark. Riesiger Gebrauchtmaterialvorrat an diesen Punkten - häufig sogar kostenlos oder gegen Kaffeekasse. Dort landen nämlich die ganzen Schrott- und Fundräder und werden ausgeweidet. Da finden sich auch Gabeln. Was fehlt, ist über das Netz leicht zu identifizieren und zu bestellen. Das alles hat es früher nicht gegeben (ist es eigentlich sozial, wenn aus städtischem Budget, lokalen Händlern Konkurrenz gemacht wird?). Das sind gegenüber früher paradiesische Zustände - es wird nur noch etwas Eigenbewegung gefordert und sogar darin weniger als früher. Voraussetzung ist eine größere Stadt, weil das dort Teil der Sozialpolitik ist, dagegen kaum auf dem flachen Land.