Markus hat die Zugverbindung gut beschrieben. Wir sind seinerzeit auch völlig außer Form den Oberalppass gefahren, direkt von Andermatt weg. Und meines Erachtens war das mit der schönste Tei der Strecke. Oberrheintal fand ich auch noch schön, später wurde es nach meinem Geschmack am Rhein eintönig. Deshalb haben wir uns auch die Mündung des Rheines in den Bodensee geschenkt und sind ne Schleife durchs Appenzeller Land gefahren. So konnten wir noch mal Hügel unter die Räder nehmen.

Der Oberalppass ist auch für Anfänger ganz gut geeignet. Sind nur 600 Höhenmeter (Furka, Nufenen in der Ecke sind da z.B. deutlich höher) und die Steigung ist nach meiner Erinnerung recht konstant und wartet nicht mit zu brutalen Rampen auf. Im Ort ist es noch am steilsten, nach oben hin wird es flacher. Einfach vom Bahnhof weg aufs Rad setzen, kleinsten Gang rein und gemütlich nach oben kurbeln und die herrliche Aussicht genießen. Nach 2h bist du oben. Man darf nur nicht den Fehler machen gleich am Anfang es mit Gewalt übers Knie zu brechen zu wollen. Also wirklich gemächlich angehen. Und die Option bei Schlechtwetter in den Zug zu steigen, besteht ja immer noch.

Oben darfst du aber keinen Wald erwarten. Da gibts nur Weiden, das ist über der Baumgrenze. Einmal oben kannst (und solltest?) du aber die Abfahrt Richtung Dissentis in Angriff nehmen. Das kostet dann keine Anstrengung mehr und auf dem Sattel könnte es nachts arg kalt werden. Wenn du ne "richtige" Rheinquelle fotografieren willst, musst du übrigens gleich nach dem Sattel mal nach rechts abbiegen, dort bilden sich die Rheinquellbächlein auf den Wiesen. Die Straße selbst kommt dem Rhein erst später nahe.

Apopos Serpentinen: Die fahren sich deutlich leichter als so manche direkte Rampe z.B. in deutschen Mittelgebirgen. Denn wo einmal Serpentinen gebaut werden, ist die Steigung in der Regel nach oben gedeckelt. Beim Oberalppass sind das so etwa machbare 8%. Später führt der offizielle Rheinradweg bei Chur noch mal durch die Weinberge, das ist dann deutlich steiler und anstrengender.