Ob nun ein konventioneller Radtacho genauer ist, als ein GPS-Empfänger, ist eher eine Frage, über die man genauso lange diskutieren kann, wie über das richtige Rad...

Fakt ist aber, die Positionsbestimmung und die Messung der Abstände, von Messung zu Messung (die ganzen einzelnen Messungen sind Trackpunkte, alle miteinander verbunden ergibt einen Track), ist definitiv genauer (guter Empfang voraus gesetzt). Allerdings werden da gerne auch bei kurzen Pausen spinnennetzartig Strecken aufgezeichnet (Auto-Pause aktivieren hilft), oder bei temporär schlechterem Empfang ein "Sägezahn" im Track eingebaut, der auch mal eben 300m Strecke dazu addiert, bei nur 50m Luftlinie.
Ein Tacho zählt immer nur die Impulse des Sensors und berechnet aus dem eingegebenen Radumfang die Distanz. Bei Geschwindigkeiten <4km/h wird nicht mehr gezählt - die Strecke fehlt also...
Was ist nun wirklich genau(er)?
Die Frage ist, da bin ich mit dem Vorredner einig, extrem eindeutig. Was die Wegstrecke betrifft, ist der Tacho ein reines Zählwerk, es zählt volle Radumdrehungen und multipliziert die dann mit dem Umfang, den du eingegeben hast. Verzählen tut sich der Tacho nicht, damit liegt der absolute Fehler (wenn du das Rad zwischendrin nicht irgendwie rangierst oder vor- und zurück schiebst) bei maximal einer Reifenumdrehung, zzgl. deines Fehlers beim Eingeben des Laufradumfangs. Der relative Fehler wird umso geringer, ums weiter du fährst. Bei 200km und 2m Reifenumfang reden wir von 2m/200000m=0,001%.
Etwas schlechter schneiden Funktachos ab, weil die den Fahrstart oft verschlafen oder eben bei sehr langsamer Fahrt eventuell anders reagieren. Aber das Prinzip der Zählung der Reifenumdrehungen ist extrem präzise.
Etwas anders ist es um die Geschwindigkeitsmessung bestellt. Das ist ein differenzieller Wert, die Impulsabstände liegen mit etwa 2m Fahrweg dazwischen recht weit auseinander und die Fahrradtachso sind nicht die schnellsten. Inbesondere bei starken Beschleunigungen (schneller bzw. langsamer werdend) sind die Fahrradtachos nicht optimal. Das sind die GPS-Geräte aber auch nicht. Diese unterliegen systembedingt schon ziemlich heftigen Fehlern und nur mit viel mathematischem Aufwand bekommt man das halbwegs rausgerechnet. Bei schneller geradliniger Fahrt geht das recht gut, im Stand schlägt es ziemlich daneben und bei langsamer und vor allem sehr eirig-kurviger Fahrt auch. Was meinst du, wie man eine Marathonstrecke ausmisst? Nicht mit GPS, obwohl das einfach wäre. Sondern die Strecke wird mit einem
Messrad abgefahren und die Reifenumdrehungen gezählt. Prinzip Fahrradtacho.