Anda auf Bohol - 9.29 Uhr

Es scheint die Sonne. Wie lange ist nur die Frage. Die letzten beiden Tage hat es aus Eimern gegossen. Das beruhigt die Sinne und entspannt das Gemüt. Wir mögen Regen, aber im Urlaub können wir auch gerne darauf verzichten. Wir radeln mal gemütlich in den Tag hinein und peilen so 50-60 km Strecke an. An der Küste entlang sollte es nicht großartig anstrengend werden. Die dicken Brocken haben wir im Inland schon gut gemeistert. Wenn das Wetter heute so bleibt und sich Wolken und Sonne abwechseln, dann wird das auf jeden Fall eine gemütliche Tagestour.

Das erste Bier hatte ich mir dann schlussendlich auch gegönnt und meine Frau die keinen Tropfen trinkt, hat sogar probiert. "Nur wenn es richtig kühl ist, schmeckt es." Da stimme ich ihr zu. Das Pilsner (San Miguel) schmeckte zum Fleisch. Leider habe ich die dumme Angewohnheit immer was zu vermissen, wenn ich meine gewohnte Komfortzone verlasse. Heute früh waren es Brezel, Nutella und guten Tee. Mit Kaffee braucht man hier erst gar nicht anfangen, doch das Thema hat sich bei mir automatisch verabschiedet - seit ich nicht mehr rauche.

Was in Asien generell auffällt: die großen Marken wie Nestle, Unilever, Pepsi sind hier natürlich überall vertreten und klar auch die asiatischen Spieler auf dem Markt - Suppen, Saucen und Pflegeprodukte. Wer in Europa durch Länder reist, bekommt ein deutlich breiteres Spektrum an Produkten angeboten, wenn es um biologische und fair gehandelte Waren geht. Evtl. existieren solch Produkte hier und es fehlt einfach an der richtigen Verteilung auf dem Markt. In Cebu findet man sicher gute Teesorten oder richtigen Kaffee oder einfach organische Seifen, Pflegeprodukte etc.

Auf was ich hinaus möchte: entweder haben wir alles in jeder Sorte und in allen Formen bei uns in den Regionen/Ländern und vielleicht auch oft im Überfluss oder hier existieren halt gewisse Standards und die Gesellschaft kommt mit viel weniger aus. Bin mir da noch unschlüssig und frage mich halt laut/öffentlich wo eigentlich die Unterschiede liegen - in solch einer globalisierten Welt wie wir eine sind.

Ich möchte mir einreden, dass wir eine gesündere Vielfalt (in allen Lebensbereichen) anbieten und darauf auch, mehr oder weniger, Zugriff haben. Mir scheint Europa fortgeschrittener zu sein, wenn es um Technik, Bildung und gesellschaftliche Formen des Zusammenlebens geht.

Vielleicht ist mein Blick auch komplett verschwommen, da ich viel zu wenig Einblick in die fremden Länder habe - welche wir bereisen. Und vermutlich ist mein Komfort in Europa - gemessen am globalen Standard - einfach auch ein hoher und daher ist ein realistischer Vergleich komplett an den Haaren vorbei gezogen.

Schlussendlich bin ich auf und nach Reisen stets seeehr glücklich sagen zu dürfen, dass wir in Europa zu Hause sind und darauf bin ich mehr und mehr stolz und zugleich zu tiefst dankbar. Vielleicht geht es ja nicht nur mir so. Immerhin leben ja auch die meisten von Euch in Europa und einige von Euch haben schon viel von der Welt gesehen. Vielleicht sind meine Gedanken schwer bis kaum nachvollziehbar, aber irgendwo halt doch verständlich.

Bis bald,
Alexandros