Teil 3
12.04.2016 Umbertide – Montefalco
Weiter geht es am Morgen das Tibertal entlang. Perugia umrunde ich großzügig und steuere dann auf Assisi zu.

Assisi ist natürlich voll mit Pilgern und Touristen. Die Basilika wird vom Militär schwer bewacht. Das war schon in Florenz auffällig, die Menge an Militär und gepanzerten Fahrzeugen rund um den Dom. Die Angst vor islamistischem Terror sitzt tief in diesen Tagen.
Ich hätte mir die Basilika gerne angeschaut, aber hätte dann mein Fahrrad weit entfernt abstellen müssen. Mit meinen Packtaschen wollte man mich nicht näher heranlassen. In der überfüllten Stadt das Fahrrad mit Gepäck herumstehen zu lassen wollte ich dann auch nicht. So habe ich ein kleines Ründchen durch die Stadt gedreht, ein teures schlechtes Stück Pizza gegessen und bin dann weiter gefahren.



Von Assisi nach Spoleto soll es ja einen Fahrradweg auf einer alten Bahntrasse geben. Ich habe ihn leider nicht gefunden. So bin ich dann eine ganze Weile im breiten Tal des Topino hin- und hergefahren. Mein eigentliches Tagesziel Spoleto habe ich dann aufgegeben. Unterwegs kam ich noch durch das schöne kleine Städtchen Bevagna.


Von Bevagna ging es dann noch gut 250 Höhenmeter hinauf, in den auf einem Hügel gelegenen Weinort Montefalco, der aber auch berühmt für sein Olivenöl ist. Der Ort hat einen sehr schönen zentralen Platz und viele kleine Gässchen mit tollen Ausblicken ins Umland.




Am Abend habe ich dann in einem Retaurant, das auch ein Geschäft für Olivenöl ist, ganz gut gegessen.

Antipasta: Drei Crostinis mit verschiedenen Olivenölen mit Birne, Apfel und Sellerie.

Statt Patsa ein Eintopf mit weißen Bohnen und viel Olivenöl.

Secondo: Schnitzel

Dolce: Ein zu trockener Kuchen.
Danach gab es noch an der Hotelbar einen vom Portier spendierten Grappa und dazu Champions-League. Ein gelungener Abend!

13.04.2015 Montefalco – Norcia
Erst einmal den Hügel von Montefalco hinunter ins Tal gerauscht. Dann hab ich doch noch die Trasse nach Spoleto gefunden. Ab dort ist dann auch die alte Bahntrasse nach Norcia ausgeschildert. Dies war ein absolutes Highlight dieser Radreise. Aber erst enmal habe ich mich noch mit einer diesmal sehr leckeren Pizza in Spoleto gestärkt.
Die alte Bahntrasse von Spoleto nach Norcia windet sich über viele Brücken und durch Tunnels hinauf in die Berge. Die Strecke ist eine Schotterpiste, die teilweise eher was fürs Mountain-Bike ist. Die Tunnel sind alle unbeleuchtet und der längste war knapp zwei Kilometer lang. Ein echtes Erlebnis!






Auch Norcia ist dann wieder eine sehr schöne Stadt, die für Linsen, Trüffel und besonders Wildschweinwürste und -schinken berühmt ist. Vor den Toren der Stadt sind diverse Wurstfabriken. Die Produkte werden in ganz Italien verkauft.
In Norcia gehören so ziemlich alle Hotels einer Familie. Diese konkurrenzlose Situation führt dazu, dass ich nur ein mieses kleines Zimmer für relativ viel Geld fand. War ja nur für eine Nacht.
Die ganzen Wurst- und Feischspezialitäten ließ ich heute links liegen und begnügte mich mit einem Salat und hervorragendem Weißwein eine mir unbekannten Rebsorte (habs leider vergessen welche).





14.04.2016 Norcia – Cittareale
Für heute hatte ich mir nur eine Kurzetappe von ca. 40 km vorgenommen, hier sollte ich den höchsten Punkt meiner Tour mit knapp 1.300 m erreichen. Aus Norcia hinaus ging es erstmal etwa 10 km schnurgeradeaus, ein breites Tal hinauf, den Bergen entgegen.


Anschliessend ging es steil bergan. Ich genoss es mich langsam in die Höhe zu schrauben und war begeistert von dem Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Monte Sibillini, der sich nach und nach auftat.



Ich hatte mir schon am Vortag telefonisch (auf Italienisch!) ein Zimmer in einem Agriturismo in Cittareale reserviert. Schon am Mittag kam ich in dem kleinen Bergdorf an. Ein ziemlicher verpennter aber wunderschön auf etwa 1.000 m gelegener Ort.
Im Agriturismo war ich mal wieder der einzige Gast. Das Agriturismo war ein richtiger Bauernhof mit Kühen, Schweinen und einem riesigen Bernhadiner, der unbedingt gefüttert werden wollte.


Es war herrlich sich hier aufzuhalten, und die frische Bergluft und das sonnige Frühlingswetter zu geniessen. Ich schlenderte ein wenig durch den Ort, es gab ja sonst nichts zu tun.
Solche Ruhetage, oder halben Ruhetage, sind ja oft die schönsten auf der ganzen Tour.




Fortsetzung folgt.