Hallo!

Also: Kettenschlösser sind gut für Perfektionisten: "Das gehört sich dort, also mach ich das da dran!" Sie sind auch gut für unterwegs gerissene Ketten: "Gut, dass ich ein Kettenschloss mit habe, um das gerissene Kettenschloss zu tauschen!" (Ketten reißen nämlich am liebsten am Kettenschloss.) Kettenschlösser sind gut für Sparsame: "Ich wechsle zwischen 27 Ketten immer alle 200km reihum, um gleichmäßige Abnützung zu gewährleisten!" (Das spart alle 27 Jahre einen Kaffee im Kaffee, Bosheitsmodus Ende.)

So, nun im Ernst: Ein Kettenschloss mit zu haben ist nicht das Schlechteste. Letzte Ostern musste ich die Übertragungskette am Tandem zerlegen, um sie zerstörungfrei wieder rauf zu bekommen, nachdem die Kette abgesprungen war. Den Kurbelabzieher mit den nötigen Schraubenschlüsseln dazu hatte ich natürlich nicht mit.

Zwei oder drei Ketten parallel zu verwenden spart natürlich Geld, wenn man teure nimmt. Mir ist das bei unserem Familienfuhrpark zu viel Aufwand, deshalb verwende ich billigeres Material und tausche in etwas kürzeren Intervallen. Aber im Alltag mit viel Dreck & Streusalz lohnen teure Teile eh nicht.

Dass Ketten nur mit der offiziell vorgesehenen Kettenschlössern oder Nietstiften geschlossen werden können, ist ein Gerücht ohne realer Grundlage. Nicht nur ich, auch mein Radhändler nietet, wie früher gehabt, wenn es gerade passt. Seit ich die Kettenschlösser weglasse, habe auch keine Risse mehr. Das kann natürlich auch einfach Glück sein.

Spezielles Werkzeug ist dafür auch nicht nötig. Am besten funktioniert das Nieten immer noch mit der Rohrzange, zum endgültigen Zurechtdrücken der Niete brauche ich noch eine Mutter M5. Das ist alles.

Aber für abendfüllende Diskussionen über das Für und Wider kann das Thema schon langen!

lg!
georg