Lieber Heiner,

schoen all das zu lesen. Ich glaube du hast die richtige, vor allem gesunde Einstellung, zum Leben, der Natur und den Menschen. Du scheinst Vertrauen in dein Vorhaben zu haben, deine Lebenserfahrung hilft dir sicherlich dabei.

Auch ich bin 2011 aufgebrochen, aus Griechenland. Erst nach Berlin, dann ging es von Budapest mit dem Kajak weiter. Das schwarze Meer habe ich nie erreicht, dafuer aber das emotionale Chaos in mir drinnen, welches ich dann auf der Strecke von Indien nach Nepal in 2013 aufgearbeitet hatte. Immer noch wehre ich mich gegen das Hamsterrad, von dem du schreibst, sehe aber auch ein, dass ich teils auch gerne darin mitlaufe, denn obwohl ich koerperlich die Kraft haette, einen Hof bei den Grosseltern zu leiten, damit eine Art Selbstversorger-Leben erschaffen koennte - tue ich es nicht.

Bewusst nicht, denn ich sehe und sehne mich eher nach einem gesunden Gleichgewicht, bewusst wenig wollen, mehr geben - zufrieden sein mit dem was ich selbst erarbeiten kann.

Vielleicht fehlt auch einfach der innere Antrieb, einen Hof auf die Beine zu stellen, liegt aber auch ganz gewiss daran, dass ich Bangladesch und meine Zeit dort gerade in einem Buch aufarbeite. Auch den Blog moechte ich neu gestalten - meine Gedanken mit allen Lesern teilen, denn im Teilen liegt das wahre Glueck.

Ich verstehe also, weshalb du die Reise mit anderen Menschen teilen moechtest - du wirst sicherlich auf Wegbegleiter treffen, davon bin ich ueberzeugt. Das Leben wird dich reich beschenken !

Wenn dich dieses Jahr deine Reise nach Griechenland bringt, lade ich dich gerne nach Chalkida ein - Kaffee, Ouzo und Gyros.

Hier verbleibe ich und wuensche dir in diesem Sinne fuer den Maerz die noetige Kraft, um auf Reise zu gehen. Hut ab, dass du dich traust. Dich ins Ungewisse radelst, dabei in das Geschenk Leben vertraust.

Mir hat es geholfen, zu reisen, zu entdecken, mich zu suchen - denn wer reist, der sieht viele Dinge anders, vor allem wenn man es selbst erlebt hat.

Und weil du Heike angesprochen hast, rate ich dir mal hier zu schauen, wer noch so unterwegs ist> http://uarenotalone.info/de/

Schau mal nach Florian, der junge Mann hat so einiges erlebt und berichtet darueber auf seinem Blog. Mich hat er immer fasziniert, weil er hinter die Kulissen blickt und damit auch vor Augen haelt, dass wir hier in der westlichen Welt ja doch schon extrem in unserer Komfortzone eingepackt sind.

Wenn man diese mal verlaesst, merkt man schnell, dass wir ein grosses Glueck haben,
ein Glueck, welches einzigartig ist!

Alles Gute,
Alexandros