13. Tag (160 km)Anfangs war die Strecke nun etwas weniger hügelig.
Nun gut - ein paar Steigungen waren schon noch dabei
Es ging auch durch Jena
und Weimar, mit schöneren und weniger schönen Ecken.
Schließlich machte ich einen Abstecher zum KZ Buchenwald, wohin ich den "Gedenkweg Buchenwald-Bahn" nahm. Die Bilder möchte ich gar nicht kommentieren, da mir für die Grausamkeiten, die hinter diesem Kapitel der deutschen Geschichte stehen, keine sinnvollen Bemerkungen mehr einfallen
Richtung "Kyffhäuser" wurde es wieder etwas hügeliger.
Am "Stausee Kelbra" schlug ich auf dem Campingplatz schließlich mein Zelt auf und genoss, nach einem leckeren Abendessen, den schönen Sonnenuntergang über dem See.
14. Tag (135 km)Obwohl die Sonne schien, war es bereits am Vortag, aber besonders auch am vierzehnten Tag recht kühl und der Wind kam eindeutig von vorne (ich näherte mich offensichtlich meiner neuen Heimat bei Bremen
). Für solch kleine, windgeschützte Wege war ich recht dankbar.
Obwohl ich mich dem Harz näherte,
empfand ich die Steigungen nicht mehr als besonders bemerkenswert (wahrscheinlich auch ein "Trainingseffekt"). Unterwegs besuchte ich noch ein weiteres Konzentrationslager - Mittelbau-Dora, welches meine Sprachlosigkeit über das unsagbare Grauen des Dritten Reiches nur verstärkte.
Nur wenige 100 Meter oberhalb des Krematoriums war dann eine schöne Waldlichtung mit dieser Tafel zu finden.
Die schöne Natur brachte mich dann zum Glück wieder auf andere Gedanken.
Schließlich fuhr ich über die Ausläufer des Harzes, dem letzten Mittelgebirge auf meiner Tour.
Am Wegesrand erblickte man auch die Überreste längst aufgegebener Bergwerksstollen.
Eines der wenigen Stücke, wo ich mein Fahrrad nur noch schiebend hinauf bekam, ist hier zu sehen. Auf dem Foto wird die Steigung von deutlich mehr als 10% nicht sichtbar. Kombiniert mit dem Laub, das sich in dem Hohlweg gesammelt hatte, war am Ende selbst das Schieben eine Herausforderung.
Heute war auch ein Wechsel von einem Fluss zum anderen angesagt. Hier z. B. die Oder.
Und hier die Leine - der Weg entlang der Leine hat mir übrigens recht gut gefallen. Unterwegs traf ich ein paar Radfahrer, die sich über die zum Teil noch unzureichende Beschilderung beschwerten und dass sie recht viel Zeit mit dem Kartenstudium verbringen hätten müssen. Ich verkniff mir, ihnen die Vorzüge der GPS-Navigation nahezubringen ...
Kurz vor "Alfeld (Leine)" ging ich dann in eine Bett+Bike-Pension.
15. Tag (125 km)Am nächsten Tag ging der Track zunächst noch kurz an der Leine entlang weiter,
bevor er Richtung Hameln abbog. Zwischendurch musste ich meine Reise doch kurz einmal unterbrechen
Hameln ist wirklich einen Besuch wert. Mir gefällt diese Stadt sehr gut.
Hinter Hameln habe ich mir noch einen letzten "Berg" ("Süntel") gegönnt, der es tatsächlich in sich hat. Steigungen von ca. 15% auf Waldwegen können einen fordern
. Schließlich oben am Berg (400 m) genoss ich mein Mittagessen und entnahm meinem GPS-Gerät, dass von nun ab der Weg mehr oder weniger kontinuierlich der 0-Meter-Höhenmarke entgegenstreben würde.
Über den Mittellandkanal
radelte ich schließlich dem "Weißen Berg" beim "Steinhuder Meer" entgegen (Abraum des Kalibergbaus),
um schließlich die Jugendherberge am Steinhuder Meer zu erreichen ("Mardorf").
16. Tag (135 km)Leider war nun der letzte Tag der Tour angebrochen. Der Weg nach Bremen bzw. Lemwerder war durchaus als flach zu bezeichnen, was sicher seinen eigenen Reiz hat, aber was mir auf Dauer deutlich zu eintönig wäre (insbesondere da ich ja jetzt bei Bremen wohne und dort die Berge doch sehr vermisse ...). Natürlich hat auch diese Landschaft ihre schönen Seiten.
So ist natürlich der "Weser-Radweg" äußerst beliebt. Auch ich bin ein Stück von ihm auf meinem letzten Tourenabschnitt gefahren.
Und wer den weiten Himmel liebt, kommt insbesondere an so schönen Tagen, wie ich einen hatte auf seine/ihre Kosten.
Auch ist natürlich der Kontrast zum Beginn meiner Reise beachtenswert.
Schließlich erreiche ich Bremen mit seinen Sehenswürdigkeiten
und schließlich trennt mich nur noch eine Fährüberfahrt von zuhause.
Nachwort:Die Tour hatte es definitiv in sich, was Entfernung und Höhenmeter betrifft. Sie war aber auch beeindruckend schön. Die Vielfalt und die Nuancen, die die Natur in den verschiedenen Bereichen zu bieten hat, ist ein Genuss und ich werde sicherlich noch lange von den Eindrücken zehren, die ich unterwegs gewonnen habe. Es hat sicher seinen Reiz, von zuhause hin zu einem entfernten Ziel zu fahren. Umgekehrt ist es aber meiner Ansicht nach ebenso schön. Der Augenblick, wo man schließlich den eigenen Wohnort erreicht, die bekannten Wege entlang rollt und schließlich vor die eigene Haustür fährt, ist schon einiges wert. Wo es nächstes Jahr hingehen wird, das weiß ich noch nicht. Sicher ist aber, dass ich schon bald mit der Planung beginnen werde
P.S. Es kann hier durchaus einige Rechtschreibfehler usw. geben. Ich habe keine Lust mehr gehabt, den Artikel nochmals Korrektur zu lesen. Schlimm wird es hoffentlich nicht sein ...