Auch wenn sich hier in letzter Zeit (aus verschiedenen Gründen) nicht so sehr viel getan hat, der Kettentest läuft noch. Im Tour-Magazin 2/2011 wurden Rennradketten getestet und die Shimano CN-5701 (nur für 2-fach-Antriebe vorne) hatte mit nur knapp 0,03mm Längung einen sehr guten Wert vorgelegt, die Ultegra CN-6600 (auch für 3-fach-Antriebe) hatte rund 150% mehr Längung in dem Test gehabt.
Tobias1106 hatte sich diese Shimano Ultegra 6600 Kette gekauft und aufgrund des sehr guten Abschneidens der 5701 im Tour-Tests bat ich ihn, seine Kette doch mal gegen die 5701 zu testen. Pünktlich nach überschreiten der Verschleißgrenze nach der Wiki-Messmethode meldete er sich wieder bei mir und wir konnten die Ketten messen. Da wir nur 2 Messwerte haben können wir nichts über den Verlauf einer „Verschleißkurve“ sagen, für verwertbar halte ich den Test aber schon, da es für „Otto Normalradler“ eigentlich nur darauf ankommt, dass die Kette möglichst spät den Austauschzeitpunkt erreicht. Im Neuzustand überraschte die Ultegra 6600 mit einer knapp 0,2mm größeren Anfangslänge (132,65mm zu 132,45mm), beim Testschluss nach rund 3000km war dieser Längennachteil auf knapp 0,1mm (133,45mm zu 133,35mm) geschrumpft (sie hat also bei uns weniger Verschleiß als die 105er gehabt). Nach der Wiki-Messmethode lagen beide Ketten über 120,55mm und auch die Shimano Verschleißlehre TL-CN41 zeigte ebenfalls das Ende der Kette an. Im Fiets-Magazin, die bei ihrem Kettentest auch vom Labortest weggegangen sind und die Ketten nun ähnlich wie wir getestet haben, sah das Ergebnis auch anders aus als beim Tour-Magazin (hier der Vergleich zw. CN-5701 und CN-7901). Interessant fand ich, dass wir die Annahme von Nordisch bestätigten konnten, dass die neuen Rennradketten von Shimano nicht weniger verschleißen als die „alten“. Als neue Testkombination fährt Tobias nun die Shimano CN-6600 gegen die SRAM PC 1051.
Der Test der „Forumskette“ C9 gegen die Shimano HG94 läuft auch noch und geht langsam auf die Zielgerade, sieht auch die Verschleißkurve der beiden Ketten recht unterschiedlich aus, so verspricht das Ergebnis doch noch spannend zu werden.