Natürlich funktioniert das grundsätzlich auch in Europa. Natürlich hat man nicht immer die Sonne genau im Rücken. Aber wenn man die korsische Westküste vom Cap Corse nach Bonifacio fährt, schaut man tendenziell häufiger in die Sonne, als wenn man umgekehrt fährt.
Das ist eher eine Frage deiner Etappeneinteilung, denn diese Strecke ist ja ganz und gar nicht linear Nord-Süd oder Süd-Nord. Wenn ich die Westwege - z.B. von St-Florent nach Calvi - immer am Morgen erwische, habe ich die Sonne halt häufiger im Rücken. Als ich abends an der Calanche zwischen Porto und Piana war, spielte es gar keine Rolle, ob ich so oder so rum gefahren bin. Ich bin nämlich in beide Richtungen gefahren und einige der Topmotive lagen am Abend immer im ungünstigen Gegenlicht. Muss man morgens fahren. Anderseits sind auch ein paar gut Gegenlichtaufnahmen entstanden. Auf der Ostküste wäre es eher relevant - aber da würde ich ja ungern am Stück die gesamte Küste fahren. Falk würde sagen, das machen nur Banausen.
Schließlich hängt es auch von der Jahreszeit ab, im Hochsommer es das weniger relvant als im Winter, wenn die Sonne eine niedrigen Bogen macht. Steht im Sommer die relativ senkrecht, blendet sie eigentlich von überall, durch Luftreflektionen und ggf. auch Meer- oder Sandreflektionen. Das man für gute Fotos im Sommer eigentlich meist Abend oder Morgen braucht, besonders in niederen Ebene mit feuchter Luft oder am Meer, ist eine alte Fotografenweisheit.