Hi @ all !

Lesen tut man ja darueber, macht sich so seine Gedanken welches Reiseziel SICHER ist, verteilt sein Wertsachen im Gepaeck und am Fahrrad und denkt dass man so verbeireitet auf der sicheren Seite ist.

Nachdem ich mich gestern aus Samana voelig gluecklich ob der schoenen Natur, der gut ausgebauten Strassen, der billigen Preise und der freundlichen Menschen gemeldet habe, bin ich heute mit der Faehre nach Sabana al mar uebergesetzt und machte mich in Richtung Miches auf den Weg.
Ich befuhr eine fast europaeische Landschaft. Farmen links und rechts, viel Gruen mit Palmen dursetzt. Ganz selten kam mal ein Fahrzeug, meistens Mopeds.
Ich errinnere mich das ein Moped-Fahrer mit gelben T-Shirt mir schon zum dritten mal entgegen kam.
Am Fuss einer leichten Abfahrt kam mir ein Mann gestikulierend entgegen, zu spaet bemerte ich seine nicht ganz freundlichen Absichten. Er zeigte auf einen Waldweg, schrie allie, allie und gestikulierte wie wild mit einer riesigen Machete. Ich versuchte aus dieser beschissenen Klickpedale herraus zukommen und schon zottelt der Mann an mir rum. Das einzige was mir einfiel , tranquilo, yo no tengo Dinero.
Auf einmal holt der Typ aus und sticht direkt auf mich zu mit diesem langem Messer. Die Machete gleitet zwischen meiner rechten Seite und meinem Hueftback-Gurt durch. Mit der anderen Hand greift der Raueber die Tasche und schneidet den Gurt durch.
Und weg war er.
Ich schreie noch hinterher, es no Dinero solamente passaporte, aber das hat ihn wohl nicht interessiert.
Als ich endlich aus der Pedale komme und das Rad abstelle bemerke ich wie es an meiner Seite runter lauft. Eigentlich nur ein kleiner oberflaechlicher Schnitt. Aber sieht trotzdem furchtbar aus.
Offensichtlich habe ich mich nicht sehr kooperativ verhalten, ich denke das haette alles noch viel schlimmer gemacht. Immerhin ist die Strasse ja etwas Oeffentlichkeit so das der Rauber sich das interessanteste griff.
Dann kommt ein Jeep, ich versuche Ihn zu stoppen, was der nur widerwillig macht, dann kommt noch ein Wagen.
Der Mopedfahrer der schon mehrmals an mir vorbeifuhr ist auch schon da. Er will sich nun noch das Fahrrad schnappen um den Rauber zu stellen. Sein Moped ist dafuer komischerweise nicht nutzbar. Ich verhindere dieses bloede Schauspiel dann aber.
Kurz dauf einigt man sich, mich samt Fahrrad auf einen Jeep zu packen und mich zurueck nach Sabana el mar zur Polizei zu bringen.
Erst mal gehts weiter zum Hospital, die Huefte wird verarztet.
Wieder zurueck.
Karibik, erst einmal passiert gar nix.
Dann kommt geich eine ganze Truppe und bestaunt mich und meine Situation.
Ein paar Fragen werden auch gestellt, niemand versucht sich auf die Suche nach dem Rauber oder seiner Beute zu machen.
Die Vermutung das der Mopedfahrer mit dem gelben T-Shirt was damit zu tun habe koennte interessiert niemanden.
Ok, ich bin hier der Fremde.
Jezt daemmert mir auch langsam das ich zwar nur relativ wenig Geld verloren habe, der Rauber aber mit meinem Handy, der schicken neuen Sony T1 Kamera und dem neuen Festplatten MP3 Player, meiner Brille, jeder Menge Plastikkarten usw. auf und davon ist.
Scheibenkleister, offensichtlich sind diese Dinge im Nachhinein auch Wertsachen die man haette verteilen sollen. Aber zum Fotos machen sollte die Kamera immer griffbereeit sein, aehnliches galt auch fuer Haendy und Player.

Irgandwann denke ich das mal was passieren sollte.
Ich frage ob ich die Botschaft anrufen kann. Claro.
Erst mal unendlich lange Menuwahl in dem mir meistens nichtverstaendlichem Spanisch und irgendwann auch in deutsch. Druecken sie bitte die 9 fuer die Leitung der Botschaft.
Jemand meldet sich auf deutsch, ich werde weiterverbunden. Ich erklaere was vorgefallen ist, man gibt zu verstehen dass das hier ein armes Land sei und ich in einer einsammen Gegend unterwegs bin. Aha denke ich mir, die Punta Cana, der Touristenstandort schlechthin ist abert nicht weit.
Was ich denn nun eigentlich von Ihm wolle. Ich sagte dem Herren der Botschaft daraufhin das hier eigentlich gar nix passiert und ich schon ueber eine Bestaetigung des Vorfalls fuer meine Versicherung sehr gluecklich ware. Daraufhin unterhielt er sich mit einem der Polizisten und sagte mir darauf das ich in die naechstgrossere Stadt, Hato mayor, zum Kommandanten muesse.
Dort angekommen vergingen wieder Stunden, ich sollte morgen wieder kommen wegen dem Dukument, wobei ich mir nicht einmal sicher bin ob ich mich mit meinem Wunsch nach einer Versicherungsbestaetigung verstaendlich machen konnte.
Egal die Dusche ist langsam noetig, machen wir eben morgen weiter.
Mir fiel auch immer wieder auf das die Residententen die man hier trifft meistens bewaffnet sind. Ist die DomRep also ein eher unsicheres Land.
Die Reisefuehrer sprechen von immer mehr zurueckweichender Kriminalitaet, die Aussenamtseite warnt eigentlich nur davor in die Naehe von Streikszu gelangen, die ja in einsamen so Gegenden eigentlich nicht vorkommen.
Dazu kommt noch die Unlust in meinem Fall, die daraufhinweist das das hier alltaeglich ist, es hat halt nur diesmal einen Auslaender getroffen. Auch der zustaendige Mitarbeiter der Botschaft war nicht sonderlich ueberrascht.


Ob ich weiterfahre, weiss ich nicht. Das ist eine voellig neue Situation fuer mich. Nicht so sehr wegen dem Verlust der Ausruestung, der hoffentlich sowieso von der Reisgepaeckversicherung getragen wird. Das hier war eine reale Gafahr fuer mein Leben, habe ich nun nur Pech gahabt oder bin ich im falschen Radelland.
joerg