Servus,
zu meinem letzten runden Geburtstag habe ich mir ein neues Zelt geleistet. Sollte was besonderes sein, deshalb mal ein Bo Hilleberg. Das Nammatj 2.
Verarbeitungsmäßig ist das Zelt 1A. Das Material dürfte auch nicht zu übertreffen sein.
Als Vorgeschichte muß ich sagen, daß ich ca. 10 Jahre lang ein Salewa Sierra Nevada benützt habe. Das habe ich dann mit dem Sierra Leone Überzelt zum Sierra Leone aufgewertet (das Nevada hatte keine Apsiden vor den beiden Eingängen).
Insgesamt hatte ich das Leone dann ca. 20 Jahre in Gebrauch. Dann kaufte ich mir ein Robens Lemon Grey. Dies hatte den Vorteil, daß man problemlos das Innenzelt separat aubbauen konnte, was beim Leone ohne spezielle Zeltunterlage nicht ging. Dafür war es aber auch gut 800g schwerer.
Zurück zum Nammatj2. Bei meinen bisherigen Kuppelzelten hatte ich nicht ansatzweise so viel probleme mit Kondenswasser, wie mit dem Hilleberg. Bei den Kuppeln konnte ich durch die Apspannung sehr gut kontrollieren, ob das Überzelt komplett am Boden abgeschließt, oder ob es rundherum eine gute Handbreit Luft hat, damit da Luft von unter herein kann.
Beim Nammatj2 geht das nicht. Bestenfalls an einer Stirnseite kann man das Überzelt so abspannen, daß am Boden ein kleiner Luftspalt bleibt.
Die großen Lüfter an beiden Seiten hatten in Italien (!) auf gemähter trockener Wiese nicht so viel Belüftung geschafft, daß das Zelt am Morgen trocken abzubauen war. Trotz leichtem Wind die ganze Nacht hindurch. Das kannte ich bisher überhaupt nicht.
Einen Gewitterschauer erlebten wir auch. Das Zelt ist natürlich tadellos dicht. Oben wie unten. Aaaaaber! Als ich zum Zelt zurückam konnte ich die zu 90% eingeschlagenen Häringe mit einem Finger ganz eindrücken. Sie saßen so locker, daß ein bischen zusätzlicher Sturm das Zelt wahrscheinlich zusammengefaltet hätte. Das wärs dann gewesen.
Beim Sierra Leone hatten sich damals auch schon mal die Häringe gelockert, aber das Zelt steht eben auch ohne einen einzigen Häring stabil. Bei genügend Gewicht im Zelt hat auch Sturm kaum eine Chance, das Zelt wegzublasen.
Das Leone hatte ich bei Regen auch schon mal unter einem Vordach der Campingplatzeinrichtung provisorisch aufgebaut und in einer Regenpause trocken mit einer hand an der Kuppelspitze auf den Platz getragen. Um das Zelt mal kurz vom angesammelten Gebrösel zu reinigen habe ich das Zelt auch im aufgestelltem Zustan auf den Kopf gestellt und den Schmutz mit der anderen Haund aus den Eingägen geklopft.
Das bessere Raumangebot bezogen auf die Grundfläche ist praktisch nicht relevant. Dafür ist aber bei einem Kuppelzelt für zwei Personen ein separater Eingang links und rechts Gold wert.
Es mag (wie bei Alu ode Stahl) Tunnelliebhaber und Kuppelliebhaber geben. Nach über 20 Jahren Kuppelzelt bin ich vom Tunnel, auch wenn Hilleberg, eher enttäuscht.
Leider ist das aktuelle Sierra Leone verglichen mit dem Ur-Leone eher verschlimmbessert worden. So was gibts scheinbar gar nicht mehr.
Mit original Footprint hat das Nammatj2 780,-- gekostet.
Ich bin schwer am überlegen, ob ich es nicht wieder hergebe.
Das Zelt wurde jetzt 15 mal auf- und abgebaut und ist somit praktisch fast wie neu.
Wenn also ein Tunnel- und Hillebergfreak das Zelt haben will, gebe ich das für einen vernünftigen Preis gerne weiter und suche nach einer brauchbaren Kuppel.
Grüße
jomo