Ist halt wie am FKK-Strand: Da sieht man auch nur das, was man eigentlich nicht sehen möchte - auch im Spiegel seufz. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum es wenige Strände mit Spiegel gibt.

Es ist eher, was man sehen will. Man kann seinen Körper diffamieren, man kann ihn auch annehmen. Das gilt dann auch für die Sicht auf andere. Zumindest im FKK-Bereich ist man etwas weniger eitel als an Modestränden. Außenstehende mokieren sich bekanntlich über alles. Ich denke an den alten Rudolph Moshammer, der mit Lackschuhen und weißem Anzug auf der Promenade von Mallorca über Sandalen und Shorts-Träger gelästert hat: Es kommt auf den Standpunkt, wer wo fehl am Platze ist. Der Spiegel ist nicht nur für die "Schönen" da, die aus der dem Blätterwald der operierten Oberlippen und Silikontransplantaten kommen. Stil hat, wer selbst ist - nicht was andere einem vorgaukeln. Gilt auch für Stiletiketten, die im Radforum gerne verbreitet werden. Finde ich zudem ziemlich befremdlich für schwitzende Strampler, die sich zuweilen in der Wildnis ebenso arrangieren müssen wie in unterschiedlichsten "Sozialzonen" - das ist per se nicht massenkompatibel.

Läuft dies statement nicht wieder auf alles-ist-subjektiv raus? die alte Sackgasse? Der alte alles-ist-egal-Kapitulationsprospekt?

"Ausgehen" kann zb sein, wenn einem keine Argumente mehr einfallen....

Für grundphilosophische Diskussionen nicht geeignet. Antwortet: Ja und Nein, je nach Metier. Hier geht es nicht um Mord- und Totschlag. Ist wohl Teil der verfassunggemäßen Freiheit die freie Kleiderwahl. Oder wollen wir Einheitskleidung à la Mao Tse-tung oder Sittenpolizei nach dem Vorbild einige islamistischer Länder? Sollen fehlende Strangulierungsgesetze durch selbsternannte Etikettenpäpste der yellow press ersetzt werden?

Radkleidung in einem Radforum als völlig daneben zu klassifizieren finde ich ziemlich daneben, genauso wie das ständige sinnenstellte bewerten von Outfits und Körpern, die nicht in einpferchte, konformistische Geschmacksschablonen passen. Schon als Radler sehe ich mich eher als Teil einer weniger konformistischen Gruppe - quasi sui generis in einer Autogesellschaft etc. Läuft sonst darauf hinaus, dass alles, was nach Rad aussieht, auch stigmatisiert wird ("bitte kein Fahrrad im Vorgarten - sieht schlecht aus", "bitte keine Räder im Edelzug" usw.).

Toleranz: Ich muss auch das ertragen können, was mir nicht gefällt. (vgl. u.a. Abschiedsrede von Norbert Lammert, Ex-Bundestagspräsident).

Trägt der Trikot oder Hemd ?

Egal ob Trikot oder Hemd: Hauptsache er trägt nicht das, was ihm nicht gefällt :-)

Hauptsache er trägt, was seiner Frau gefällt!