Hallo zusammen, ich werde nächsten Monat zwei Wochen unterwegs sein und dabei eine Woche von einem Standort in Wien aus verschiedene Tagestouren unternehmen. Dabei habe ich den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) entdeckt, auf dessen Seiten ich allerdings keine Infos zur Fahrradmitnahme im ÖPNV entdecken kann.

Hier ist von einem "Freizeitticket" und einem "Freizeitticket Plus" die Rede, die aber die Fahrradmitnahme wohl nicht inkludieren. Wie ist die Mitnahme also tariflich geregelt? Wie kann die Fahrradmitnahme erworben werden? Zusatzfrage: Wir haben bereit ein Wochenticket 7 Tage Wien gekauft. Würde das gehen, dass man tageweise ein Freizeitticket (also nur für Niederösterreich und Burgenland) dazukauft, oder dürfen Wochenticket und eintägiges Freizeitticket nicht kombiniert werden?

Gibt es irgendwelche Sperrzeiten, die man beachten muss?

Vielleicht kennt sich ja jemand aus.

Prinzipiell kannst du die beiden Tickets kombinieren. Da du in den Bussen nie ein Fahrrad mitnehmen kannst, wäre eine gute Alternative das Einfach-Raus-Ticket der ÖBB. Hier hast du den Vorteil, dass du bereit ab Gruppen von 2 Personen mit Fahrrad zu einem sehr günstigen Tarif unterwegs sein kannst. Diese ist in ganz Österreich gültig (ausgenommen in Vorarlberg und Fernzügen). Finde ich persönlich die beste Alternative.

Gültig am gewählten Tag:
Samstag, Sonn- und Feiertag ganztägig bis 03:00 Uhr des Folgetages,
Montag bis Freitag, 09:00 Uhr bis 03:00 Uhr des Folgetages

lg, Bernhard

Hallo,

du musst zwei Dinge unterscheiden: Das "7 Tage Wien" ist nur gültig für die Wiener Linien, also im wesentlichen für U-Bahn, Bim (=Straßenbahn) und Buslinien innerhalb der Kernzone Wiens, also im Grunde alle Öffi-Verbindungen innerhalb Wiens, sowie die ÖBB und die Wiener Lokalbahnen.
In den U-Bahnen kann das Fahrrad (kostenlos) mitgenommen werden: Mo–Fr: 9–15 und ab 18.30 Uhr; Sa, So und Feiertage: ganztägig. Näheres siehe hier.

Die beiden genannten Freizeit-Tickets gelten für praktisch alle Öffis in Niederösterreich und Burgenland (Freizeit-Ticket) bzw. auch für Wien (in der Plus-Variante) an Sams-, Sonn- und Feiertagen, nicht aber für Fernzüge.
Zur Fahrradmitnahme siehe hier. An Werktagen gelten die üblichen ÖBB-Tarife bzw. in Wien siehe oben.

Hans

Es kommt ein bisschen drauf an, wo Du genau hinwillst. Die Wochenkarten habe ich ebenfalls aus günstig wahrgenommen. Denk aber daran, dass es im Straßenbahnnetz keine Fahrradmitnahme gibt (das kann man mit dem Fahrrad aber umgehen). Die zweite Extrawurst ist die Lokalbahn nach Baden. Dort gibt es an allen Türen unmissverständliche Aufkleber. Ob sich das ändert, wenn die »Mannheimer« der Reihe 100 ganz ausgeschieden sind, ist noch nicht abzuschätzen. Wieso die Fahrradmitnahme in den U-Bahn-Wagen der Linie U6 möglich ist, in den sehr ähnlichen der Lokalbahn-Reihe 100 aber nicht, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Die S-Bahn habe ich als unproblematisch empfunden, weil es dort keine Sperrzeiten gibt. Dafür ist die Mitnahme von gewöhnlichen Fahrrädern nicht aufpreisfrei. Allerdings sind meine Fahrräder alle faltbar und damit sind die Sperrungen und Verbote gegenstandslos.
Fahrkartenautomaten sind in Wien kein Problem. Praktisch lohnt es sich nicht, Fahrkarten vorher zu kaufen.

Ergänzung für die U-Bahn: Abhängig von der Wagenbauart liegen die für den Fahrradtransport zugelassenen Einstiege an sehr unterschiedlichen Stellen, bei den (neueren) Wagen der Typen V und X an den Führerstandsenden, beim Typ U (die silbergrauen Wagen aus den Siebzigern, unabhängig von der Unterbauart, die aus Fahrgastsicht ohnehin kaum zu unterscheiden sind) dagegen in Wagenmitte. Guck Dir das vorher in Ruhe an, das ist besser, als sich auf Diskussionen mit Fahrkartenkontrolleuren einzulassen.

Falls Du schonmal gucken willst, Falk2/Wien

Ich versuche es maximal einfach darzustellen

In Wien
U-Bahn: Mitnahme möglich Montag–Freitag (werktags): 9–15 Uhr und ab 18.30 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertag: ganztägig. Mitnahme immer kostenlos.
Straßenbahn und Bus: keine Mitnahme
Alle Infos: https://www.wienerlinien.at/media/files/2014/fahrradfolder_2012_72744.pdf

Außerhalb Wiens
ÖBB-Nahverkehr: Radmitnahme in allen Schnellbahnen bzw Nahverkehrszügen immer und ohne Reservierung möglich.
Ticket: am einfachsten ist es, wenn du dir das Ticket direkt am Automaten bzw über die ÖBB App kaufst.
ÖBB-Fernverkehr: Reservierung notwendig. Fernverkehrszüge wirst du aber für Tagesaufslüge nicht in Anspruch nehmen bzw empfehle ich dir nicht zu nutzen, da Einstieg schwierig und selten Platz.
Alle Infos: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/im-zug/fahrradmitnahme

Wohin planst du denn deine Tagestouren?

Laiseka, du bist mir mit vielen Infos gerade zuvor gekommen!

Hallo Stefan!

Im Detail ist im City X-Press, Regionalzug, Regionalexpress und in der S-Bahn bei genug Platzangebot eine Fahrradmitnahme ohne Reservierung möglich. Die Fahrscheine fürs Fahrrad kann man bei den ÖBB-Automaten kaufen. Dafür einfach Start- und Zielstation eingeben und (da du dein ticket ja schon hast) die "erwachsene Person", die fix hinterlegt ist, löschen, und nur das Fahrrad eingeben. Kostet um die 3 Euro pro Rad - aber eben OHNE Stellplatzgarantie. Einsteigen bei den Wagons mit dem Radsymbol drauf. Bei den Regionalzügen kann man die Räder meistens einfach so reinschieben.

Hingehen ist bei Fernzügen (Railjet, Euro- oder Intercity) nicht nur ein Fahrradticket, sondern auch eine Platzreservierung fürs Rad nötig. Und meistens müssen die Räder hängend transportiert werden. Wenn du Tagestouren mit leichtem Gepäck machst, vermutlich kein Problem, mit Packtaschen und bereits snderen, aufgehängten Rädern daneben, nicht so leicht!

In der U-Bahn ist (wie von Laiseka geschrieben) die Fahrradmitnahme zu den erlaubten Zeiten kostenlos.

Eine schöne Zeit in Wien. Wenn du Fragen hast, gerne her damit! Ich bin aus Wien und kenne viele Routen in der Stadt und im Umland!

Nachtrag: in Straßenbahnen, Bussen und der Badner Bahn ist Radmitnehma nicht erlaubt.

Das habe ich aber durchaus schonmal geschrieben.

Stimmt! Ich finde nur aber zusätzliche Infos bezüglich Platzreservierung fürs Rad z.B. im Railjet, und wie man den Kartenautomaten bedient, um eine Karte "nur" fürs Rad zu bekommen, auch hilfreich.

Aber ich habe auch einiges wiederholt, was schon geschrieben wurde.

War schon bei einer Kontrolle dabei, wo unwissende Radtouristen im RJ keinen Stellplatz mitgebucht hatten (wie das technisch ging weiß ich nicht, war aber so!) und das wurde teuer.

Badner Bahn hat jetzt schon großteils neue Niederflur-Wägen, aber die kennen auch bei Null Auslastung kein Pardon. Wenn wer mit Rad einsteigen will, wird er per Durchsage zum Aussteigen aufgefordert und der Zug fährt erst weg, wenn das passiert ist. Wird nicht reagiert, steigt der Fahrer aus und die Radler fliegen
hochkant raus - mit Wiener Dialektausdrücken gratis drauf!

Ich habe das bei der Lokalbahn lange nicht mehr versucht, doch 2012 war es mit dem zusammengelegten Matrix kein Problem. Bei den Wiener Linien sind faltbare Fahrräder auch im Tarif enthalten, nur bei der Lokalbahn findet sich außer den Türaufklebern nichts.

Ich vermute, wenn das Faltrad in einer Tasche verstaut ist, müsste es auch in der Badner Bahn gehen. Aber z.B. bei 20 Zoll Kinderrädern geht es definitiv nicht. Ich wohne nahe einer Badner Bahn Station und habe Versuche, Räder irgendwie reinzubringen,zur Genüge erlebt.

U6 ist zu den erlaubten Zeiten hingegen gar kein Problem und außerhalb dieser Zeiten wird auch meistens ein Auge zugedrückt, wenn es nicht sehr voll ist.

Habe in vielen Jahren in Wien in der U6 nur EINMAL erlebt, dass ich mein Rad (wochentags um 16h, als ohnehin "verbotene Zeit" nicht reinnehmen durfte, weil wirklich extrem viel los war. Hätte ich zwar eh nicht versucht, aber da habe ich zum einzigen Mal die Durchsage "Mit Fahrrädern bitte nicht einsteigen!" gehört.

Zehn Minuten und zwei Züge später ging es aber wieder.

Nein, mit 559er Laufrädern offen, zusammengelegt und auf dem Vorderrad rollend. Nur eben schon 2012, doch auch mit den ULF-A und B der Straßenbahn.
Die Frage ist wirklich, was der gravierende Unterschied zwischen den T der U6 und den 400ern der Lokalbahn ist. Die zehn Zentimeter Wagenbreitenunterschied, der zweite Führerstand und die fehlende Tür im Mittelteil? Das konnte man mir schon in den Neunzigern, als beide Bauarten eingeführt wurden, nicht erklären. Taschen für Falträder sind im Nahverkehr weltfremd und sie verbessern auch nichts. Sie machen nur aus dem Rollen ein Tragen.
Ziemlich sicher bin ich mir, dass die Fahrradmitnahme auf der U6 erlaubt wurde, als die E6 und c6 ausgemustert wurden. Das hätte man aber eher haben können, weil an den Enden der Beiwagen durchaus Platz war.

Das ist ÖSTERREICH! Da ist nix logisch, nix hält länger als ein Provisorium, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber alles muss so bleiben, wie es "immer" war.

Ich war erst kürzlich in Budapest und da konnte ich 10km mitten in der Stadt mit dem Rad unterwegs sein, ohne auch nur EINE brenzlige Situation zu erleben. Ich wusste auch immer, wo ich fahren durfte, und wo nicht.

Wie ist da anders. Radwege und auch Fahrradstreifen beginnen und enden im Nirwana, und wenn man eine bestimmtes Adresse radelnd erreichen will, muss man neben einem guten Navi auch sehr gute Nerven haben. Wenn einem der Radweg direkt auf eine verkehrsreiche Kurve einer von LKW stark frequentierten Straße (natürlich ohne Radfahrstreifen) ausspuckt, bleibt nur der Gehsteig, wenn auch verboten!

Es gibt durchaus einige wirklich schöne Radwege und ein paar für Radler gut ausgebaute Bereiche. Manchmal bin auch auch erstaunt, wenn es für eine bisher unbekannte Strecke doch eine gut befahrbare Route gibt. Leider ist das aber die Ausnahme, nicht die Regel.

Aber mit dem U-Bahn- Netz kommt man als Radler doch relativ gut zurecht, unabhängig vom Alter der Garnituren. Wenn man nicht gerade in der ärgsten Stoßzeit unterwegs ist, kann man sich so innerstädtische Fahrten doch deutlich einfacher machen.

Richtig schön radeln lässt sich hingegen auf den "Klassikern" wie Donauradweg, Wiental, Donauinsel, Prater, Lobau usw.

Auch im niederösterreichischen Umland gibt es einige schöne Strecken, wie die Laxenburg Route (sehenswerter Schlosspark und gutes, günstiges Eis!) als Rundtour zurück über Guntramsdorf.

Oder den Liesingbachweg, der einen auch über den Freudenauer Hafen auf die Donauinsel führt, wenn man sich vor der Einfahrt nach Schwechat links hält.

Landschaftlich sehr schön ist auch Triestingau-Radweg, der sich mit dem Eurovelo 9 zu einer schönen Tagestour kombinieren lässt. Je nach Interesse gibt es da viele Heurige oder mit kleinen Abzweigern auch sehenswerte Städte.

Vielen Dank für eure Antworten!

Wenn wir ins Umland fahren, bräuchten wir also wohl das Einfach-Raus-Radticket, weil es unterm Strich etwas günstiger als zwei Freizeittickets ist, bei denen ja noch die Radmitnahme fehlen würde.

Den Preis von 45 € für 2 Personen finde ich allerdings dennoch ganz schön happig. Zum Vergleich zahlt man bei uns für ein Baden-Württemberg-Ticket derzeit nur 34,50 € für zwei Personen und die Radmitnahme ist hier ja kostenlos. Wobei wir eh ein D-Ticket haben.

Daher vermute ich, dass wenn wir im Umland starten wollen, eher das Auto nehmen und dann irgendwo abstellen. Ohne Auto nur dann, wenn wir irgendwo starten wollen, wo man mit der U-Bahn hinkommt.

Was wir schon geplant haben, ist ab Melk (Anfahrt per Zug) durch die Wachau nach Wien sowie eine Umrundung des Neusiedlersees ab Neusiedl, letzteres mit Anfahrt per Auto. Weiteres ergibt sich wohl spontan.

Gibt es speziell für die Strecke von Wien nach Melk kein günstigeres Ticket als das für € 45,-- ... ich meine, das sind ja gerade mal 1h Zugfahrt.

Wien - Melk kostet mit Fahrrad für 2 Personen 38,- € wenn du die Tickets online kaufst. Für uns Österreicher halt simpler, denn wenn du die ÖBB Vorteilcard (66,- €) besitzt bezahlst du nur die Hälfte. Diese zahlt sich wahrscheinlich aus.
Unter https://shop.oebbtickets.at/de/ticket kannst du selbst herausfinden, ob sich das Einfach-Raus-Radticket auszahlt. Bitte bedenken, dass der Railjet reservierungspflichtig ist und dadurch auch teurer. Vom Westbahnhof fährt jede Stunde ein CJX der nur unwesentlich langsamer ist und nicht reservierungpflichtig ist.

Fahrt Wien - Neusiedl/See kostet übrigens 27,40 € für 2 Personen inkl. Rad pro Richtung. Das zahlt sich das Einfach-Raus-Radticket knapp nicht aus.

Das ist zwar spätesten seit Josef Švejk bekannt, aber so ein Drama ist Wien letztlich auch nicht. Auch im letzten September habe ich mich wohlgefühlt und bin fahrradfahrenderweise gut klargekommen. Auf Fahrradverkehrsanlagen bin ich aber von vornherein nicht besonders scharf. Damit habe ich schon vor dem eigenen Stall genug Ärger. Sie sind, wenn straßenbegleitend, immer Spuren dritter Klasse. Inzwischen verfahre ich mich in Wien auch nicht mehr so drastisch wie vor fünfzehn Jahren (als ich am Abend zum Westbahnhof wollte und nach einem Mal falsch und zu früh vom Ring abbiegend am Belvedere rauskam). Noch eins ist mir positiv aufgefallen, auf der Vorortelinie fahren die Züge inzwischen alle zehn Minuten. Noch 2007 gab es nur einen Halbstundentakt (und hier in Leipzig wäre der bei der S-Bahn, wenn zuverlässig, schon ein Riesenfortschritt).

Danke für den Hinweis. Ich bin sogar bei einer Testeingabe (2x Erw., 2 Räder) auf 34,60 € gekommen. Ich hoffe, das ist ein Tag vorher auch noch so buchbar.

Hallo Stefan!

Das Einfach-Raus-Radtickt halte ich nicht für eure ideale Lösung. Da sind Einzelkarten eben noch günstiger. Wenn du Melk fix als Startpunkt haben willst, sind es eben (wie schon hier geschrieben) rund 38 Euro für 2 Personen und 2 Räder.

Alternative wäre eine Wachau-Rundfahrt mit Start- und Zielpunkt Sankt Pölten. Da kann man auf dem landschaftlich sehr schönem Radweg durchs untere Traisental nach Traismauer fahren und von dort aus donauaufwärts nach Traismauer. Von dort aus kannst du entweder eine Wachau-Runde machen (z.B. an einem Donauufer rauf, am anderen wieder runter, und dann zurück nach St. Pölten und mit dem Zug zurück nach Wien.

Eine einfache Fahrt für eine Person mit Fahrrad nach St. Pölten kostet z.B. mit der Westbahn (wo man das Rad nicht hängend transportieren muss) rund 15 Euro.

An einem anderen Tag kannst du von St. Pölten über Traismauer donauabwärts bis Wien fahren.

Eine Karte mit der ÖBB vom Hauptbahnhof nach Neusiedl am See kostet inklusive Fahrrad auch um die 15 Euro. Von dort kann man direkt in den Neusiedler See Radweg einsteigen und Teile der Strecke auch mit der Fähre abkürzen.

Hallo Bettina, danke für deine Ausführung. Ich vermute, wir werden für die Seetour eher das Auto nehmen. Wir müssen ja auch wieder zurück kommen und 45€ sind zu viel Geld.