Halllo,

ich plane eine Reise von München nach Helsinki via Tallinn (Fähre...). Ganz grob geht's von München nach Pilsen, an Prag vorbei nach Wroclaw/Breslau. Dann nordwestlich an Lodz vorbei nach Suwalki, wo der berüchtigte Korridor ist.

Jetzt kommt das Stück, wo ich das Forum um Rat bitten möchte: Suwalki nach Kaunas. Mit dem Rad-Routenplaner (Komoot mit Rennrad Vorgabe) sieht die Strecke der mit Google geplanten Autostrecke teilweise ziemlich ähnlich. Ich fürchte, das geht über mit LKW's verpestete Bundestrassen. Hat jemand eine alternative Idee ohne mich zum Mountainbiker zu machen?

Hier die grobe Idee zur Strecker: München-Tallinn

Die Autobahn oder Fernverkehrsstraße, je nach Ausbauzustand ist doch die orangene Straße, die vor zwanzig Jahren die einzige Verbindung war. Damals gab es aber noch intensive Grenzkontrollen und tatsächlich einen mehrere Kilometer langen Grenzstau, an dem ich aber mit dem Fahrrad vorbeifahren konnte.
Keine Alternativen gibt es offenbar zwischen Pasiekos und Naujienėlė vor Kalvarija. Das dürfte ein Erbe der alten UdSSR sein. Nebenstraßen über Grenzen gab es zwischen den seinerzeit sozialistischen Staaten einfach nicht. Schleichwege waren einfach nicht gewollt.

Zieh mal die Karte weiter auf, dann findest Du trotzdem östlich von der Hauptstraße eine kleine Verbindungsstraße. Ich kann mich aber nicht über den Ausbauzustand dieser Straße äußern.

Ohne je dort gewesen zu sen: Auf google maps findet sich westlich eine zweispurige asphaltierte Straße, die zwischen Wizajni (Polen) und Vygreliai (Litauen) durch führt. Wenn es dort keine Schengengrenze gibt (wo von ich ausgehe), müsste diese offen sein.

lg!
georg

Hallo!

Mit ein paar Kilometer mehr kannst Du bei Seyni bzw. Ogrodniki die Grenze überqueren und dann von Alytus mehr oder weniger die Memel entlang nach Kaunas fahren. Es ist zwar ein paar Jahre her, dass ich dort war (2009), aber damals zumindest fand ich die Strecke nach Alytus nicht sonderlich stark befahren.
Litauen hat mir beide Male wo ich dort war super gefallen.

Es grüßt

Bernie

Danke euch! Sind gute Tipps dabei - ich schau jetzt nochmal auf die Karte...

Es ist eine Grenze zwischen zwei Schengenländern, also keine Schengenaußengrenze.

Im vergangenen Jahr überquerte ich die Grenze zwischen Wizajny und Varteliai, also westlich von deiner Variante (und für den Fragenden daher vielleicht weniger hilfreich). Die Grenze war gekennzeichnet von einer Verbreiterung der Straße von ein auf zwei Asphalt-Spuren und den üblichen blauen Schildern. Gerade das Litauische erfüllte seinen Zweitjob als Stickerwand mit viel Elan; Kontrollen oder irgendwelche Reste entsprechender Infrastruktur gab es nicht, nur ein Grenzschutzauto stand auf dem Weg vom Ort zur Grenze irgendwo am Wegesrand.

Die Grenze ist Schengen, also mir egal. Sorgen macht mir der Verkehr...

meinen Beitrag kannst du einfach als Bestätigung für Georgs Vermutung betrachten. ;-)

An "meinem" Grenzübergang war nicht allzu viel Verkehr, auf dem schmalen polnischen Ende aber waren die Handvoll Autos, die mir entgegen kamen, nervig genug.

Ich bin diese Strecke mehrmals gefahren. Es ist eine normale Nationalstraße. Damals waren etwa 2/3 der Fahrzeuge Lkws, aber insgesamt war das Verkehrsaufkommen ziemlich niedrig.

Im den drei baltischen Ländern gibt es sehr wenige Fahrradverbote und auch Straßen, bei denen wir verkehrstheologisch darauf abgerichtet sind, dort in Fahrradverbot zu erwarten, kann man ganz normal benutzen. Für mich wäre das ein Grund, in so ein Land zu ziehen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, gerade wo die Schweiz jetzt den Kanton Uri fahrradfrei gemacht hat.

Stimmt, in Uri gibt's keine Fahrräder mehr - nur Velos...

Danke für die Info über die Strecke in Litauen.

Ich hab jetzt mal Bernies Tipp recherchiert, östlich an Sejny vorbei, bei Ogrodniki nach Litauen und dann durch den Regionalpark zwischen den beiden Seen durch nach Kaunas. Scheint mir eine richtig gute Idee.