Hallo!

Nach meiner ersten Radreise im Februar auf der Carretera Austral hat mich das Radfieber gefasst..Ich bin momentan noch bis Ende Juni in Chile und habe dann den Juli und August frei, bevor ich im September im peruanischen Regenwald mein Patenkind besuchen werde. So bin ich gerade am Überlegen, welches Reiseziel sich für die zwei freien Monate anbieten würde. Meine Idee war von Chile aus nach Quito zu fliegen und Ecuador und Nordperu (bis nach Lima) zu bereisen, um von dort aus dann mein Patenkind besuchen zu gehen. Sind 7-8 Wochen ausreichend, viel, wenig? Hat irgendjemand Tipps oder Erfahrungen bezüglich einer Route, der Reisezeit etc.? Mein Freund würde gerne durch Zentralamerika oder Kuba reisen, das wäre für mich sonst auch eine Alternative (auch wenn ich mir gerne die vielen Flüge sparen würde). Ideen oder Tipps sind herzlich willkommen, auch gerade ein Bezug auf die Reisezeit und Dauer - was sich eurer Meinung nach eher "lohnen" würde und sich unbedingt lohnt.

Danke schon einmal und liebe Grüße aus Südamerika!
Rebecca

Hi,

es bietet sich von Chile nach Peru zu radeln...(wenn Du nicht weiter kommst gibt es Fernbusse - man muß in Südamerika generell nicht fliegen)

Habe von Quito bis Cuenca unter 14 Tage gebraucht (inkl. Abstecher in den Regenwald). Bis Lima solltest Du nicht länger als 4-5 Wochen brauchen.

In Ecuador ist immer irgendwo Regenzeit und ansonsten das ganze Jahr ziemlich das gleiche Wetter.

Kuba 7-8 Wochen passen perfekt

Grüße
Thomas

Vorsicht, frische Erkenntnis aus Chile: Immer mehr Busbetreiber sträuben sich gegen den Fahrradtransport, einer der Platzhirsche »Pullman Bus« inzwischen auch in verpacktem Zustand. Bei Tur-Bus plane man auf Nachtstrecken 10000 Peso Zuschlag ein, natürlich ohne Quittung.

Hey Thomas,

Chile kenne ich leider schon komplett, genau so wie den Süden Perus; darum dachte ich entweder daran von Norden aus nach Lima zu reisen oder die Zeit direkt in Zentralamerika zu verbringen.
Hatte z.B. diese Route hier durch Ecuador gefunden, die ich interessant fand: http://www.bikepacking.com/routes/trans-ecuador-dirt-road/

Danke für die Einschätzungen! Dass man auf Kuba mehr Zeit braucht, als von Ecuador bis Lima, hätte ich nicht gedacht..

Grüße
Rebecca

Hey Falk,

ich habe auch schon oft gelesen, dass für die Mitnahme des Fahrrads Geld verlangt wird.. Da hatte ich bisher Glück, bei zwei Nachtbussen musste ich bisher weder extra zahlen noch das Fahrrad verpackt aufgeben (noch nicht einmal das Vorderrad musste ich abmontieren geschweige denn meine Gepäcktaschen abnehmen). Die haben mein Fahrrad einfach immer komplett in den Gepäckraum gestellt. Mag dann wohl auch wieder der "hilfloses, kleines Mädchen-Bonus" sein"

Bei den »Marcopolo Paradiso 1800 DD«, wie diese an sich recht angenehmen Doppelstockbusse heißen



sieht es mit Platz für ein Fahrrad in aufgerüstetem Zustand ziemlich knapp aus. Der Laderaum über und hinter der letzten Achse ist vor allem ziemlich niedrig. Im letzten Jahr musste ich nichts draufzahlen, in diesem Jahr ging es von Valparaíso bis Santiago ebenfalls ohne aufgehaltene Hände ab. Die Besatzung eines »semi cama« wollte übrigens nur 5000 Pesos. Ich vermute, dass man davon ausgeht, wer sich »cama Premium« leistet, bei dem ist mehr zu holen. Beim Gedanken an die Gehälter der Mitarbeiter dürfte das Vorgehen verständlich sein.

Hi Rebecca,

eins wollte ich hier noch erwähnen: Auf der Route Quito-Lima fährst du durch das Gebiet mit der schlechtesten Überfall-Statistik ganz Lateinamerikas (neben der Strecke San Cristóbal-Palenque in Mexiko). Das heißt jetzt nicht, dass man dort nicht Rad fahren könnte, aber da wollte ich doch lieber noch ein paar weitere "Mitstreiter" dabeihaben. Konkret meine ich die Etappe um die Grenze herum, also grob zwischen Loja/EC und Piura/PE. Wenn du dich für diese Tour entschließst, dann solltest du ein paar Busetappen einplanen. Wobei sicher Quito-Cuenca auch aktuell gut zu radeln sein sollte, und dann von Piura bzw. Chiclayo weiter gen Süden. Dann auf jeden Fall den Umweg bzw. die Parallelstrecke über Huaraz mitnehmen, auch wenn es topografisch anstrengend ist

Mittelamerika mit Cuba wäre jetzt bei deiner Auswahl mein Favorit. Vor allem dürfte sicher sein, dass es das Castro-Cuba nicht mehr allzu lange gibt... In deinem Zeitfenster ist dann dort zwar Regenzeit, aber das kann man aushalten. Nach unseren Erfahrungen ist es vormittags trotzdem schön, wenn auch schwül.

Viel Spaß beim Planen,

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hallo Rebecca,
auf Cuba kann man eine ganze Weile zubringen, wenn man möchte. Ich glaube, es ist eher die Frage, wie intensiv man das Land kennenlernen möchte. Wir sind diesen Winter von Santiago de Cuba einmal über die ganze Insel. Ich finde nicht, dass wir zu schnell waren und haben ca 3 Wochen für die Tour gebraucht inkl. 3 Tage Havanna. Ausgelassen haben wir nur die klassischen Bettenburgen. Insgesamt sind wir dann in 2,5 Monaten durch die zentralamerikanischen Länder. Jedem gefällt ja etwas anderes, wir fanden die üblicherweise weniger attraktiven Länder wie z.B. Nicaragua oder Honduras am schönsten. Vielleicht liegt das daran, dass die noch nicht so kommerzialisiert sind wie etwa Costa Rica. Cuba hat noch den Charme der 50iger, das war für uns der Grund, jetzt dorthin zu fahren.
Viel Freude bei Deinen weiteren Überlegungen
Gruß Helmut

Hi,

also grob meine Route durch Ecuador:
Start in Quito Erstmal zum Äquator, zurück nach Quito. Dann in den Regenwald und über Baños nach Ambato. Dann über Riobambo nach Cuenca. Von dort nach Guayaquil (da muß man nicht hin) und weiter nach Salinas an der Küste (in 3 wochen). Die Panamericana ist wenn möglich zu meiden. Zurück ging es von Guayaquil (Cuenca -> Guayaquil war ca. 1 Woche)

Highlights: Inkapirka, Regenwald, Jumanji Höhle, Temperaturen

Lowlights: Hunde, Kriminalität, versehentliches Radeln durch Slums

Grüße
Thomas

Hi Thomas, ist in Mexiko die Strecke immer noch ein Problem? Ich bin grade in Villahermosa und komme sozusagen aus dem Norden Richtung Palenque, wo genau haben sich bisher solche Ueberfaelle zugetragen?

Danke...LG Heike