Hallo Leute,

nun ist mein Silkroad endlich da und ich habe die ersten Kilometer gefahren. Ich melde mich daher mit den ersten Eindrücken zurück.

Der Auswahlprozess war Gegenstand eines anderen Beitrags (Auswahl alltagstaugliches Reiserad). Für Eure Hilfe noch einmal herzlichen Dank.

Zur Erinnerung, bestellt hatte ich am Ende ein Tout-Terrain Silkroad Rohloff („silver“) in blau-metallic, also ein Rad mit einem Stahlrahmen aus doppelt konifizierten Columbus Zona Rohren mit integrierten Gepäckträger aus Edelstahlrohrsatz und Rohloff Speedhub.
Weitere Ausstattung:
- Schmidt Original Nabendynamo SON (für Scheibenbremse)
- Supernova E3 Vorderlampe und E3 Tailight Rücklicht
- Scheibenbremsen Shimano LX (180 mm vorn/ 160 mm hinten)
- Sattel Fizik Rondine
- Sattelstütze Ritchey Logic
- Schwalbe Marathon 50 mm
- SKS custom Schutzbleche
- Vorbau Syntace Force 139
- Lenker Syntace Duraflite 2014
- Connex 9X1 Edelstahlkette.

Die letzten Änderungen und Ergänzungen habe ich beim Händler noch vorgenommen. Die Pedale (im Lieferumfang nicht vorhanden) sind jetzt Kombipedale (mit SPD-System), da ich auf die Klick-Möglichkeit letztlich nicht verzichten wollte und diese wohl auch überwiegend nutzen werde. Ich komme damit bislang auch im Stadtverkehr gut klar, allerdings sind diese derzeit noch etwas fest eingestellt

Die am Rad gelieferten „Moosgummigriffe“ (oder wie die auch heißen) fand ich indiskutabel und habe sie auf Anraten des Händlers durch Ergon-Griffe ersetzt. Erworben habe ich auch einen kabellosen Tacho (Sigma DTS 1106), bin mir aber noch nicht sicher, ob ich den überhaupt brauche. Da mir empfohlen wurde, den jeweils beim Abstellen des Rades abzunehmen, vergesse ich hinterher wieder, ihn wieder zu befestigen… Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich Informationen wie Durchschnittsgeschwindigkeit oder höchste und niedrigste Geschwindigkeit für irgendetwas benötige oder diese zur Kenntnis nehmen will.

Erworben habe ich nun auch verschiedene Schlösser, da mir schon im Laden – von einem zufällig anwesenden Polizisten – mitgeteilt wurde, solche Räder unterlägen einem sehr hohen Diebstahlrisiko. Konkret geraten wurde mir zu einer guten Fahrradversicherung (die ich bislang nicht habe und wohl auch nicht abschließen werde), guten Schlössern und dazu, vom Rad einige Fotos zu machen, die für die Polizei im Falle eines Diebstahls sehr hilfreich seien (teilweise erledigt). Ich habe mich für die Schlösser Abus Granit X-Plus sowie Abus Bordo entschieden. Das bessere Schloss ist sicher das Granit X-Plus, allerdings – als Bügelschloss – auch eher unflexibel wenn es um das Anschließen geht. Das Bordo ist hier besser, wenngleich in der Sicherheitsklasse deutlich niedriger angesiedelt. Vorteil hier ist auch die unauffällige und klapperfreie Unterbringungsmöglichkeit in einer Tasche am Rahmen (ersetzt einen Flaschenhalter). Das Bügelschloss werde ich entweder in meiner Radtasche „spazieren fahren“ oder in der Fahrradgarage (am Arbeitsplatz) lagern.

Da anders als bei der letztjährigen Version des Silkroad in der Ausstattungsreihe jetzt kein verstellbarer Vorbau (VOR T-STEM ECO) mehr vorhanden ist, sondern eine feste Version (Syntace F139), hatte ich die Sorge, ob ich eine vernünftige Sitzposition zu finden. Nach den ersten längeren Testfahrten bin ich aber ganz glücklich mit Sitzkomfort bzw. -position. Die Verstellmöglichkeit am letzten Rad habe ich – ehrlich gesagt – auch nie genutzt.

Das Rad macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Dem Händler war zwar aufgefallen, dass eines der Schutzbleche eine kleine Beule aufweist, was mich aber nicht stört. Das Rad ist abweichend von der Bestellung mit einer XT-Scheibenbremse hinten (statt LX) ausgestattet, vorn – wie bestellt – LX. Trotz der leicht unterschiedlichen Optik bei den Bremsgriffen sollte das jedenfalls kein Nachteil sein. Die Lackierung macht einen guten Eindruck und gefällt mir von der Farbe (blau-met.) sehr gut.

Auf meinen Wunsch im Laden gleich noch mal eine Weberkupplung zu montieren („soweit sich das auf die Schnelle machen lässt“), kapitulierte der Werkstattmeister zunächst. Neben Rohloff mit Schaltbox, Seitenständer und Scheibenbremse, bleibt auch kein nennenswerter Raum übrig. Eventuell mache ich noch mal einen Versuch beim nächsten Service.

Ich bin bislang glücklich mit der Auswahl des Rades. Fährt sich gut und sieht super aus (selbst meine Frau vermag jetzt den Preis nachzuvollziehen).

Nach den ersten Fahrten bin ich – im Vergleich zu meinem KTM Rad mit gefederter Gabel und Sattelstütze und vergleichsweise aufrechter Sitzhaltung – überrascht, wie komfortabel sich das Rad – ohne jegliche Federelemente – selbst bei groben Unebenheiten fährt. Mein bisheriges Rad mit gefederter Gabel und Sattelstütze hat eigentlich nur bei wirklich groben Unebenheiten Vorteile, vor allem, wenn man sie bei Dunkelheit nicht gesehen hat. Da ich die Strecke früher auch schon mal mit einem ungefederten Rad (Stahl) gefahren bin, weiss ich noch, wie froh ich seinerzeit über die Federelemente war (so ganz schlecht sind die also nicht). Ich führe den nun besseren Komfort vor allem auf die gegenüber dem 28“-Rad breiteren Reifen zurück (normale Marathon).

Im Verhältnis zum KTM Rad (Alu) ist das Rad deutlich leichter und (bei gleicher Rahmengröße) kompakter. Diese Eigenschaften schätze ich weniger für den Fahrbetrieb als beim gelegentlichen Transport mit dem Auto (Vorderrad brauche ich nicht auszubauen und Einladen geht auch allein gut) und beim häufigen Tragen in den heimischen Keller durchs enge Treppenhaus.

Mit der Rohloff-Schaltung komme ich auf Anhieb gut klar und empfinde diese auch als angenehm leise. Letzteres liegt wohl vor allem daran, dass ich die kleineren Gänge (bis Gang 7), in denen deutliche Geräusche zu hören sind, bislang nur selten benötigte (aber Bergpassagen werden später noch kommen). Die Gänge lassen sich auch durchaus flott durchschalten. Meine letzten Vorbehalte bzw. Unsicherheiten haben sich damit erledigt. Jetzt setze ich noch auf die erhofften Vorteile in Form einer besonderen Wartungsarmut. Schön finde ich schon mal, dass die Schaltzüge komplett in Hüllen verlaufen, so dass sie vor Dreck geschützt sind. Nach bis jetzt schon über 50 Regen- und Matschkilometern habe ich jedenfalls noch keinen Reinigungsaufwand betrieben. Am alten Rad hätten mich längst Knirschgeräusche zur Kettenreinigung gebracht und dazu die Tauchrohre an der Federgabe von Dreck zu befreien. Nun gut, Langzeiterfahrungen habe ich nach zwei Einsatztagen noch nicht.

Die Beleuchtungsanlage macht zunächst optisch was her. Sowohl der hochglänzende SON (das mit dem Glänzen hat sich nach einer Woche Alltagseinsatz sicher erledigt) als auch die Supernova E3 Lampe im Alu-Gehäuse wirken sehr wertig. Die Lampe produziert ein sehr helles Licht schon knapp über der Schrittgeschwindigkeit (habe bislang D´Lumotec Topal) und sorgt für ordentliche Ausleuchtung. Die Lichtverteilung könnte allerdings besser sein (flächiger bzw. breiter auf dem Boden). Scheint ein Tribut an das kompakte Gehäuse zu sein. Dafür entsteht ein sehr langer Lichtkegel, was bei schnellerem Fahren in dunklen Bereichen sehr angenehm ist. Durch die tiefe Anbringung habe ich zudem entweder einen vom Schutzblech ausgehenden Schatten oder die Lampe leuchtet für meinen Geschmack zu hoch. Das Rücklicht E3 Tailight ist ebenfalls sehr hell und wird über die Vorderlampe auch mit Strom für Standlichtbetrieb versorgt. Die Verkabelung der Beleuchtungsanlage macht einen wirklich tollen Eindruck.

Am Gepäckträger lassen sich meine Ortlieb-Taschen nur in der tiefen Befestigungsposition anbringen. Die Rohre der oberen Position sind für die Halterungen der Taschen etwas zu dick. Da mir die tiefe Befestigungsposition ohnehin zusagt, habe ich noch keinen Gedanken daran aufgewendet, welche Lösung es für die obere Befestigungsposition gibt.

Soweit meine ersten Eindrücke. Fotos für „Unsere Räder“ werde ich noch nachreichen. (Wie stelle ich hier eigentlich Fotos ein?)

Gruß
Bernd