ich möchte gerne mein Rad vorstellen. Hier die Teileliste (bei Bedarf einfach nachfragen):
Rahmen: Der Rahmen ist ein Intec M01 in kobaltblau pulverbeschichtet, Rahmengröße 58cm. Gekauft wurde es von der bikebude24.de und montagefertig (Steuersatz und Innenlager gefräst, Innenlagergewinde und alle Befestigungsgewinde nachgeschnitten) sowie hohlraumversiegelt geliefert (geht alles extra). Das schöne an diesem Rahmen ist die IS2000-Aufnahmen für Scheibenbremse und Cantilever-Aufnahmen für V-Bremsen. Leider bietet Intec die Gabel nicht beiden Möglichkeiten an, ich habe mich natürlich für die Scheibenbrems-Variante entschieden. Vorbereitete Montagemöglichkeit für einen Hinterradseitenständer hat mein Rahmen leider keinen. Neuere Modelle sollen aber über so ein Ausstattungsmerkmal verfügen. Rahmen und Gabel sind mit den Steuersatz Acros AH-34E verbunden. Deutsches Qualitätsprodukt. Nicht billig, aber preiswert. Würde ich wieder kaufen.
Schaltung/Antrieb: Geschaltet wird mit der bekannten Alfine 11-Gang und einem Übersetzungsfaktor von 1,9 (den kleinste, den Shimano zulässt). Das Kettenblatt hat 38 Zähne, die Ritzel 20 Zähne. Damit sind auch knackige Anstiege ohne Probleme schaffbar. Die Vierkant-Kurbeln sind von Nexus (Shimano). Ich wollte Kurbeln in schwarz mit 38 Zähne haben, da gibt es nur wenig Auswahl. Die Kurbellänge gab es leider nur in 170mm. Wende-Pedale (eine Seite Klieckies, andere Seite normal) sind ebenfalls von Shimano E-PDT780 – die finde ich richtig gut. Kettenspanner ist auch Alfine und passt daher gut zur Kettenlinie (Scheiben zum Anpassen wurden mitgeliefert). Als Kettenschutz fungiert der Hebie Chainglider Open (wegen Kettenspanner). Die Kraftübertragung zwischen Kettenrad und Ritzel macht die Edelstahlkette KMC Z1X Inox Long Life.
Bremsen: Gebremst wird mit Shimano XT vorne und hinten (Center Lock). Die Bremsscheiben sind XTR (vorne 203mm und hinten 180mm im Durchmesser). Die Gabel könnte etwas verwindungssteifer sein, aber sie hält es aus. Hinten sehe ich auch keine Probleme. Die Züge könnte ich noch etwas kürzen, wenn ich dafür Zeit und Muse finde.
Gepäckträger: Hinten Tubus Cosmo und vorne Tubus Nova. Alles (auch die Schrauben und Scheiben) sind aus Edelstahl. Sehr gute Verarbeitung, klare Empfehlung.
Beleuchtung: Nabendynamo ist eine SON28 (schwarz eloxiert). Die Frontleuchte ist die Supernova E3 Pro 2 mit Frontreflektor und das Rücklicht Supernova E3 Tail Light. Beides funktioniert allerliebst. Mir gefallen an der Frontleuchte die beleuchteten Schriftzüge (Desing-Gag?) und am Rücklicht der kleinen Abmaße. Ich sag einfach nur Hammer. Schöne Ausleuchtung, mir gefällt es. Ursprünglich sollte das Stomkabel fürs Rücklicht im Unterrohr verlegt werden bis zum Innenlager und von dort aus unterm Schutzblech zum Rücklicht (so die Idee), aber im Innenlager war zu wenig Platz dafür. Was sich auch als Glück herausstellte. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht. Das Kabel verläuft nun unter den Oberrohr entlang (da sind im Rahmen Klammern dafür vorgesehen) in einem Bougierrohr geschützt zum Gepäckträger. Die Überlänge habe ich unter dem Faltschloss (ABUS Bordo Big) versteckt. So ist es nicht dem Schmutz usw. ausgesetzt und sollte keine Probleme machen. Das Stromkabel von Nabendynamo (SON28) verläuft in der rechten Gabelscheide, macht einen sauberen Eindruck.
Ergonomie: Die Sattelstütze ist von Cane Creek Thudbuster LT. Ein Hammer-Teil! Passende Federgummis (ausgelegt für mein Gewicht) natürlich eingebaut, war das eine Fummelei. So einfach wie im Youtube-Video war das nicht. Der Sattel ist ein SQlab 602, der Lenker ist ein SQlab 302 Trekking. Die Griffe sind von Ergon GC1. Vorbau ist von 3T ARX Pro, hat eine Neigung von 6° und ist 130mm lang, Die Sitzposition ist eher sportlich ausgelegt (Oberkörper leicht nach vorne gebeugt) und schafft Vortrieb. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, alles bequem, es fühlt sich rund an.
Räder: Die Felgen (vorne und hinten) sind von Ryde/Rigida Andra 40, 26 Zoll, 36 Loch, 3-fach gekreuzt mit Bremsflanke. So kann ich auf V-Brake wechseln, wenn ich will (will ich aber nicht). Die Speichen sind von DTSwiss Competition in schwarz. Speichennippel sind ebenfalls von DTSwiss aus Messing, auch schwarz. Felgenband, Mantel und Schlauch sind von Schwalbe. Der Mantel ist der Oberhammer: Mondial in 50mm Breite (26x2.0). Die Schutzbleche (vorne lange Ausführung) sowie die Schmutzfänger sind von Gilles Berthoud. Absolutes Sahnteil. Nichts klappert, für die Ewigkeit gemacht. Man muss aber die Bohrungen aber selber machen. Die Schutzbleche kommen als Rohteil. Das Maßnehmen ist schon eine Frickelei, aber es lohnt sich. Hinten habe ich noch einen kleine Rückstahler angebracht. Sieht meiner Meinung nach gut aus macht einen runden Abschluss.
Kleinteile: 2x Flaschenhalte von Roseversand (Alu, für 1,5l PET-Flaschen), eine kleine Luftpumpe habe ich dabei (neben dem Flaschenhalter am Unterrohr), Hinterradständer Hebie 672 (geht gerade so aus mit der Bremsleitung und der 180er Scheibe, die Bremsleitung muss etwas gebogen (nicht geknickt) werden, ist aber meiner Meinung noch tolerabel), Klingel ist von Crane (schön laut), der Tacho ein Sigma ROX 6.0 CAD über Funk.
Aufbau: Den Aufbau habe ich komplett selbst gemacht (auch die Räder einspeichen und zentrieren, ist gar nicht mal so schwer). Nur den Rahmen habe ich montagefertig machen lassen, da ich das Werkzeug fürs Fräsen von Steuersatz und Innenlager nicht so oft machen werde und ich es nicht extra dafür kaufen wollte.
Kosten: Ja, das Rad hat gekostet, vor allem viel Zeit (und Nerven). Ich habe mir über ein Jahr Zeit für Teilebeschaffung und Aufbau gelassen und kaufte überall dort ein, wo es günstig war und konnte so die Kosten einigermaßen im Griff halten (subjektiv). Mit den ganzen Kleinteilen bin ich auf so 2200 Euro gekommen. Wenn man noch das Werkzeug und Kleidung sowie Packtaschen dazu zählt, kommen noch ein paar hundert Euro drauf. Andererseits verzichte ich bewusst auf ein Auto und fahre das Rad auch im Winter. Für diesen Zweck habe ich mir die passenden Mäntel mit Spikes schon besorgt.
Fahrgefühl: Ich war mir mit der Rahmengröße nicht ganz sicher. Ich bin etwa 1,90m groß, wiege gut und gerne 105kg und habe eine Schrittweite von 94cm. Mit dem Rad gewinne ich kein Beschleunigungsrennen, war aber auch nie mein Ziel. Es ist mein zuverlässiger Begleiter für jede Wetterslage und Situation. Gewogen habe ich das Rad nicht und werde es auch nicht tun. Nur so viel: es ist schwer. Dennoch bin ich mit dem Rad schneller zur Arbeit und wieder zurück, weil ich mit der 11-Gang-Nabenschaltung immer den richtigen Gang drin habe und so im optimalen Arbeitsbereich bin. Das Rad ist stabil, nichts knarrt. Ready for take-off.
So, ist doch ein bisschen mehr geworden. Ich hoffen, es ist für euch was interessantes dabei. Habe ich was vergessen zu erwähnen oder ist was unklar?