Moin Leute,

ich spiele mit dem Gedanken, mit ein Rad zu erstellen, das etwas leichter ist als mein Reiserad, an dem ich einen Rennlenker und meine alte Campa-Schaltung montieren kann, das aber dennoch mit etwas Gepäck beladen werden kann (vermutlich Ortlieb frontroller vorne und sportpacker hinten). Ich stelle mir gerade die Frage, für welchen Rahmen ich mich entscheiden soll und ich sehe grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder ein Rahmen wie der patria Sporttourer, also für Rennradbremsen, 130er Hinterradnabe und nicht ganz so schwer (hat jemand vielleicht das Rahmengewicht gerade parat?). Oder ein Rahmen wie der tout terrain 5th avenue, dann mit avid bb7road Scheibenbremsen und dt swiss 240 Nabe mit Campa Freilauf. Letztere Lösung wäre was den Rahmen angeht wahrscheinlich etwas schwerer. Ich habe bei tout terrain mal das Gewicht erfragt: Rahmen in M 3150g, Gabel 1100g. Auch wenn bei anderen Rahmen wie dem Sporttourer noch der Gepäckträger hinzugerechnet werden muss, so ist der 5th avenue vermutlich mehr als ein kg schwerer (wie gesagt, ich bin in Sachen Gewicht beim Sporttourer nicht informiert, aber ich vermute, dass er mehr als ein kg leichter ist). Ich vermute allerdings auch, dass der 5th avenue etwas stabiler ist als der Sporttourer und ich muss sagen, dass mir Stabilität schon sehr wichtig ist und das eine kg würde ich hinnehmen.
Grundsätzlich soll das Rad also leichter werden als mein Reiserad, muss aber auch nicht so viel Gepäck aushalten. Es soll zu 99% auf Asphalt bewegt werden und mich auf langen flachen Strecken etwas schneller und bei langen Anstiegen etwas leichter voranbringen als mein Reiserad, das neben der Stabilität bei viel Last doch eher auf Robustheit und Komfort ausgelegt ist. Zudem soll es nur für kurze Touren (einige Tage) eingesetzt werden und nicht mit Zug o.ä. ans andere Ende der Welt gebracht werden, damit ich dann dort fahren kann. Ich hoffe, ihr könnt euch vorstellen, was ich suche.

Jetzt habe ich zwei Fragen an euch: Für mich liegen die Unterschiede der beiden Rahmen (oder ähnlicher Rahmen) beim Gewicht, bei der Stabilität und bei den Bremsen. Habe ich etwas wichtiges noch nicht bedacht? Zu welcher Art von Rahmen würdet ihr mir raten?

Und die zweite Frage: welche Felgen? Wegen des Gewichts eher Rennradfelgen (wie bspw. die mavic cxp33) oder eher stabilere Felgen aus dem Trekkingbereich? Ich habe grundsätzlich gute Erfahrungen mit den cxp 33, allerdings nur am Rennrad, und da es rotierende Masse ist, zählt jedes Gramm weniger mehr als anderswo am Rad. Habt ihr auch hier einen Rat für mich? Bei der Reifenfrage tendiere ich übrigens zu Conti 4 Seasons in 28mm.

Grüße
Sebastian

Ich habe mir vor 2 Jahren einen Sporttourer-Rahmen zu einer leichten Randonneuse aufgebaut. Trotz Rohloff bin ich bei knapp über 11kg rausgekommen. Mit Kettenschaltung sind unter 11kg gar kein Problem ( Beispiel mit Campa ). Der Rahmen selber wiegt mit Gabel ca. 3kg und ist für mein Reisekomplettgewicht von ca. 100kg ideal. Als Reifen habe ich auch die Conti-4-Season in 28mm und bin mehr als zufrieden (sehr leicht, zuverlässig und langlebig).


Viele Grüße / Micha

Das ist jetzt keine richtige Antwort auf Deine Frage, aber vielleicht interessiert es Dich ja trotzdem: Auf Wunsch und gegen Aufpreis baut Dir Patria den Sporttourer-Rahmen übrigens auch mit Cantisockeln, falls Du statt den Rennbremsen lieber Mini-V-Brakes fahren willst.

Mit Gepäck vorn und hinten bei Rennhebeln mit klassischem Bremseinzug würde ich ein Rad mit Scheibenbremse wählen. (statt Mini-V-Brake)


Allerdings würde mich vorher noch interessieren, welchen Gewicht es an Fahrer und Gepäck zu transportieren gibt?

Sind auch Fahrten im Gebirge bei schlechten Wetter geplant?


Die CXP 33 empfehle ich nicht. Sie ist recht schmal, hat wenig Gewicht im Felgenkörper und ist daher aus eigener Erfahrung nicht sonderlich seitensteif.
Außerdem sind die Bremsflanken meist sehr dünn. (Relevanz bei Felgenbremsen)

Stabilere Alternative:

DT-Swiss R-450

oder halt Trekkingfelgen mit 17-19 C, darauf sitzen die 28 mm Reifen auch besser.

Erst einmal danke für die Rückmeldungen.
Mini-v-brakes möchte ich nicht, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich möchte mit dem Rad auch im Gebirge fahren, wo man schlechtes Wetter nie ausschließen kann. Ich selbst wiege ca. 80kg. Wie viel das Gepäck wiegt, weiß ich nicht genau. Schätzungsweise 10-13kg.

Noch eine Nachfrage:



Was bedeutet "17-19 C"?

Grüße
Sebastian

Das ist die Maulweite also Innenbreite der Felge zwischen den Felgenhörnern.

Eine CXP33 hat nur 13-14C.
Das ist ein Maß, was ursprünglich für Reifen bis 21/22 mm geschaffen war.
Inzwischen ist 15C bei aktuellen Rennfelgen für 23-25 mm Reifen ein Standard. (Einige Rennfelgen haben gar schon 17 C als Maß bei einer Außenbreite von ca. 23 mm. Das hat aerodynamische Gründe. Der Übergang zwischen Felge und Reifen ist so ebener.)

Sind denn die Rennbremsen unter den von Dir genannten Bedingungen besser als Mini-V-Brakes? (Ich kenne nur letztere aus eigener Erfahrung.)

Ob sie tatsächlich mehr Bremskraft haben, weiß ich nicht. Ich finde sie jedenfalls deutlich besser zu dosieren.

Besser zu dosieren und es kommt bei langem Abfahrten mit hohem Verschleiß nicht zu dem Problem, dass die Bremshebel schon am Lenker klemmen und die Bremskraft nicht mehr erhöht werden kann.

Halbwegs vernünftig funktionieren Mini-Vs eh nur mit aktuellen Shimano STIs (+ druckfesten Hüllen). Eventuell wäre das noch ein Versuch wert für ein leichtes Reiserad.

Fürs schwere Reiserad wäre es mir auch nichts.
Da fahre ich normale V-Brakes mit passenden Rennbremshebel und schalte separat.