Hallo in die Runde!

Nach viel, viel Arbeit ist von meiner vorletzten Reise endlich ein kleines Video fertig geworden: http://youtu.be/8FhhJ2RAiqQ
Vielleicht hat hier ja jemand ein wenig Freude daran?!

Kurz unser Eindruck zu Neuseeland:
Wir waren recht enttäuscht und hatten nach den begeisterten Neuseelandberichten die man immer so präsentiert bekommt deutlich mehr erwartet.
Die Landschaft ist schön (wenn sie nicht durch Urwald verdeckt ist) und die Menschen freundlich - dennoch lohnt sich, wenn man uns fragt, die weite Reise nicht. Unterm Strich ist es auf NZ doch alles sehr so wie hier in Westeuropa; im Nachhinein betrachtet auch nicht sonderlich erstaunlich:-)
Unsere Erwartung war jedoch, dass es auf der anderen Seite der Welt irgendwie anders als hier sein müsste.
Das Video versucht ein wenig die Highlights raus zu greifen.. vielleicht ist es gelungen, vielleicht auch zu langweilig?!
... urteilt selbst:-)

Bin gespannt auf euer Feedback,
viele Grüße
Simon

Nee, nicht langweilig! Sehr eindrucksvolle Aufnahmen, interessante Motive und gut geschnitten. (Ich weiß, wie schwierig das ist und wieviel Arbeit in so einem "Schnipsel" steckt.) Die Tricks sind nicht aufdringlich, nur am Anfang hätte es etwas weniger Zeitraffer sein können. Über die Musik sag ich mal lieber nix.

Macht jedenfalls Lust auf mehr!

Gruß Dietmar

Glaube Dietmar das ist ein haufen Arbeit einen Film zuschneiden, denn erst da beginnt dir richtige Arbeit.Ich selbst schneide meine Film und da kann es vorkommen das du aus 4 Std.Rohmatrial 30-45 min. rausholst.....

Glückwunsch Gute Kameraführung

Hallo,

und vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Aus eigeninteresse habe ich jetzt im Nachhinein nochmal etwas "Videostatistik" betrieben:

Auf NZ haben wir mit zwei Kameras insgesamt 13,2 Stunden Material aufgenommen die sich auf 836 kurze Video-Schnippsel verteilen.
Hinzu kommen noch die Timelapse-Aufnahmen die ich mit einer einfachen DSLR gemacht habe.
Die Ausbeute (bezogen auf die Zeit) aus dem Quellmaterial beträgt also lediglich ca. 2%!

Das Video selbst besteht aus 772 Einzelelementen (Videoseqzenzen, Titel, Effekte, Tonspuren etc.)

Hallo Simon,

das Video finde ich wirklich gut gelungen und es macht Spaß sich das anzusehen. Die Mühe hat sich, meiner Meinung nach gelohnt. Die Musik finde ich persönlich passend zu den Aufnahmen.

Gruß Ernst.

Wie habt ihr denn die Aufnahmen realisiert, auf denen ihr beide an der Kamera vorbeiradelt? Vor allem bergauf würde mich das erheblich nerven, so eine Strecke immer wieder zweimal fahren zu müssen, nur für den Film - auch wenn es natürlich dann gut aussieht.

@Paramount: Vielen Dank für das Lob! Und dann von jemandem mit so einem Nickname! :-)
Musik ist natürlich immer Geschmackssache und man hätte sicher auch mal das Thema wechseln können; ursprünglich wollten wir das Video aner auch max. 15min. lang werden lassen - hat leider nicht ganz geklappt:-(


Tja, hilft halt nix. Umkehren und die Kamera wieder abbauen ist dann angesagt.
Man kann die Passagen aber schon ganz gut so planen, dass die Strecken die man zurückradeln muss nicht allzu lang sind. Und man kann diese Unterbrechungen auch ganz gut für eine Pause nutzen... ich finde das nicht (mehr) so schlimm...

Naja, was soll den in Neuseeland anders sein? Das Besondere an NZ ist meiner Meinung nach, dass man alle möglichen Landschaftsformen hat, und wo hat man aktive Vulkane, Gletscher oder Regenwälder auf einer vergleichsweise so kleinen Fläche? Sieht man natürlich anderswo Alles auch, aber in der Kombination sicher nicht, zudem die Tier- und Pflanzenwelt ja auch etwas besonderes ist .. Aber stimmt schon, grade auf der Nordinsel gibt es auch lange Strecken mit Leerlauf - mit Wald- und Wiesen ...

Naja, man passiert den Ort dann ja dreimal:
- Ankommen und Kamera aufbauen und zurückfahren
- Vorbeifahren
- Zurückkommen und Kamera mitnehmen

Ich finde dein Video sehr gelungen!
Es ist sehr professionell gemacht, wie ich finde.
Vor 20 Jahren waren meine frisch angetraute und ich mit dem Auto auf Hochzeitsreise in Neuseeland und wir haben dort in 7 Wochen 7000 KM zurückgelegt. Das Land bietet im Herbst ganz andere optische Reize. Es ist dann dort einfach farbenprächtiger. Meiner Ansicht nach durchaus eine Reise wert, allerdings tatsächlich sehr europäisch geprägt.
Mich interessiert, auf was für Reifen ihr dort auf dem Schotteruntergrund unterwegs gewesen seid.

Gruß Peter

...und zu den 2% Filmmaterialausbeute - wir hatten damals 4000 Dias und letztlich davon 100 in der absoluten Premiumklasse.

Absolut, das ist vollkommen richtig! Allerings sind die unterschiedlichen Landschaftsformen im einzelnen i.d.R. nicht so stark ausgeprägt. Ich sage darauf immer: Wenn man sich Gletscher anschauen will, dann fährt man besser nach Kanada... wenn man Fjorde möchte, bietet Norwegen einfach mehr und wer brodelnde Schlammtöpfe in allen Variationen sehen möchte ist auf Island sicher besser aufgehoben.. :-)
Hinzu kommt, dass ich vorher in der Türkei und in Marokko unterwegs war und Neuseeland den (ungerechten) Vergleich mit diesen Ländern einfach für mich nicht gewinnen kann. Das ist aber natürlich in hohem Maß Ansichtssache; für viele dürfte das sicher auch gerade ein Vorteil sein: Man kommt mit Englisch problemlos durch, man kann im Supermarkt alles kaufen was es hier gibt usw... das kann sehr bequem und entspannend sein!



Ich bin seit Jahren immer auf Contis "Travel Contact" unterwegs. Sowohl durch Isländischen Schotter als auch über die besten Asphaltrennstrecken. Der Reifen ist für mich ein idealer Kompromiss, wenn man sich nicht auf Asphalt ODER Schotterpiste festlegen kann bzw. will.

Neuseeland hat halt den Nachteil, das man das fremde, ursprüngliche Neuseeland in Randbereiche zurückgedrängt hat, die zudem kaum erschlossen sind. Deshalb sieht man als Radfahrer vor allem europäisch anmutende Kulturlandschaft.
Eigentlich ein ideales Anfängerfernreiseland: man kann an diversen Ecken mal in ganz fremdes Gebiet reinschnuppern und sich dann schnell wieder nach Europa flüchten, wenn es nur nicht so weit weg wäre.

Die Fahrt zum Milford Sound gehört aber auch international verglichen zu den Hightlights, es gibt viele, liebliche Buchten, urigen Wald, vor allem die Sumpfwälder der Westküste und ich habe noch die vielen fremden Vogelstimmen in diesen Wäldern in Erinnerung.

Der Meinung bin ich auch, zumindest für die Nordinsel (im Süden war ich nicht). NZ hat noch einen großen Vorteil: Dort kann man unseren Winter angenehm verbringen.
Ein großer Nachteil ist der extrem lange Flug, der auch nicht gerade öko ist.

Es gab dort auch schon diverse Radler, die totgefahren wurden, dazu existieren schon Threads. Unter anderem ein Deutscher, der von hier bis dorthin (klar, zwischendurch Flieger fürs Meer) gefahren ist und kurz vor seinem Rückflug nach D. getötet wurde. Ein Radler aus NZ, den ich in USA traf, erzählte mir, dass seine Landsleute Radler wie Zaunpfähle behandeln, d.h. entsprechend an ihnen vorbeifahren. Ein Zahnpfahl steht jedoch abseits der Staße, ein Radler braucht einen Meter oder mehr...

Meine Meinung: NZ ist eher etwas für die Kombination Auto/Bus und Wanderungen. Zum Radeln möchte ich nicht dorthin.

Klingt ja grade so, als wenn in anderen Ländern keine Radfahrer totgefahren werden? Ne, kann ich so nicht unterschreiben. Bin 4 x 4 Monate immer im Abstand von 5 Jahren in NZ gewesen, nach meinen Erfahrungen gibt es insbesondere auf der Nordinsel Strecken und Highways, wo man sehr aufpassen muß, dass einem die Leute nicht den Gintern abfahren. Das beschränkt sich aber auf wenige Strecken und man muß einfach mit überlegung rangehen und die HAUPTSTRASSEN meiden, dann hat man viel gewonnen. Auf der Südinsel wird sehr rücksichtsvoll gefahren ..

Zum Thema Vielfalt: Klar, gibts anderswo spektakulärere Gletscher oder vielleicht eindrucksvollere Wälder odr Vulkane, aber fährt scho in einem Tripp von Kanada nach ISLAND? Die Vielfalt ist die STärke NZ.
Trotzdem ist das sicher kein Land für Anfänger, die Distanzen zwischen Orten können besonders auf der südinsel schon mal recht groß sein und das Wetter mies ..

Anhanh: Fahrt zum Milford Sound: Das ist eine der Strecken, wo man mit dem RAD höllisch aufpassen muß, tagtäglich bis zu 200 Busse, die alle auf einer höllisch schmalen Strasse unterwegs sind. Ne, da muß man die Zeiten gut abpassen!
Aber einfach zu bereisen ist es, ist halt so n bisschen das Mallorca für Backpacker und sonstige ... Das haben sich die Kiwis selbst eingebrockt, grins ..

Das mit dem gefährlichen Autoverkehr wird übertrieben. Meiner Meinung nach liegt es daran, das Neuseeland oft für eine erste Fernreise genutzt wird und die Radler vorher offenbar meist Radwege gefahren sind und deshalb erschrocken vom Verkehr auf der Straße sind, zumal es dort keine Autobahnen gibt und somit auch auf wenig befahrenen Straßen trotzdem die ganz großen LKW fahren.

Jupp, so wird es ja auch tatsächlich von sehr vielen besucht: Das erste große Reiseland nach Abitur, vor der Ausbildung oder wie auch immer.
Jedenfalls tummeln sich dort ja jede Menge "Kinder"... wir haben uns so letztlich auch erklärt, wieso so viele so vollkommen begeistert von NZ sind: Es war eben ihre erste große Reise in die Ferne weite Welt.. ohne Mama, ohne Papa!


Ja, ist schon schön da. Nur leider ist die Strecke gerade mal 2x120km lang (Sackgasse, man muss sie also zurückradeln was sicher auch nicht jedermanns Sache ist). Selbst wenn man sich ganz viel Mühe gibt und nur 60km/Tag fährt ist man dann ja schon nach 4 Tagen durch damit...
So geht's mir halt im Rückblick insgesamt: Es gibt einige kurze, sehr schöne, wirklich einzigartige Strecken, dafür aber auch sehr lange wenig abwechslungsreiche Durststrecken...


Ja, vor den LKW und Milchtransportern wird immer wieder gewarnt - auch von Einheimischen sind wir immer mal wieder darauf angesprochen worden.
Einige (wenige) Leute fanden es nicht nur leichtsinnig, sie waren sogar teilw. empört und vermittelten den Eindruck, dass wir ja auch selbst Schuld seien, wenn wir in einen Unfall verwickelt würden da wir keine Warnwesten trugen (sondern schwarze Outdoorklamotten).
Das fand ich schon etwas absurd: Ich soll ne Warnweste tragen, damit die Autofahrer nicht so sehr auf die Straße achten müssen?! Is klar.
Defacto habe ich aber tatsächlich noch nie in einem Land so viele Radfahrer gesehen, die sich irgendwelche "Abstandshalter" an langen Stangen und sonstiges Gedönsel an ihr Rad gefriemelt hatten bzw. in neon-bunten Westen unterwegs waren.

Zugleich glaube ich aber auch, dass das ganze übertrieben wird. Es gab (wie auf jeder längeren Reise) immer mal wieder Situationen wo man dachte "Och, etwas mehr Platz beim Überholen würde auch nicht schaden"... aber wie schon geschrieben: Auf welcher Reise denkt man das nicht mal?

Nachtrag: Von den Haupt- auf die Nebenstraßen auszuweichen ist uns leider auch vielfach nicht geglückt, da es oft keine Nebenstraßen gab :-) (Westküste z.B.)

Um mir solche "Enttäuschungen" zu ersparen, trete ich im Regelfall meine Radreisen ohne irgendwelche Vorfestlegungen an. Für meine Tour entlang der Ostkueste der USA hatte ich mir für die damalige Startregion Florida ausnahmsweise irgendwie ein Bild zurecht gelegt, wie das dort nun sein sollte. Und es kam, wie es wohl kommen musste: Gleich nach dem Verlassen des Flughafenterminals passte nichts und ich war eher geneigt, zu glauben, der Pilot hätte sich verflogen und mich irgendwo, nur nicht in Florida abgesetzt!

Wie doch die Eindrücke so verschieden sind. Bei meinen wiederholten Radreisen durch Neuseeland haben mich gerade die wenigen noch von der ursprünglichen Vegetation bedeckten Regionen (Urewera National Park, Mount Egmont oder Doubtful Sound) ganz besonders beeindruckt.

Wie in einem anderen Beitrag bereits erwähnt, sollte man in NZ auch mal vom Rad steigen und einige Tage wandern!

MfG

- horst -

naja, die WEstküste der Südinsel ist auch nicht grade stark befahren, ansonsten vollkommen richtig: man darf nicht nur auf der Strasse kleben, ab und an mal ne Wanderung und es ergeben sich ganz andere Perspektiven .. Ist ja auch alles super einfach dort ...