Hallo zusammen,

schon zum zweiten Mal, nach jeweils ca. 3000 km, ist der Zug zum Umwerfer im Schalthebel (Deore LX, Serie T660) gerissen. Das Stück, das im Hebel geblieben ist, ist nur wenige Milimeter lang. Ich vermute deshalb, dass im Schalthebel irgendwo ein Grat ist, der das Kabel langsam ausfranst. Der Zug zum Schaltwerk funktioniert weiter tadellos.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit diesen oder anderen Shiftern gemacht? Und vor allem: Was kann man dagegen tun? Man kann das Teil nicht so weit auseinandernehmen, dass man an die Kabelführung drankommt. Meine Idee wäre, einen Draht, der eine schleifende Oberfläche hat, ein paar mal kräftig durchzuziehen um damit die Führungsnut zu entgraten. Gibt es so etwas? Oder ein anderes Werkzeug, was dafür geeignet ist?

Viele Grüße und Dank im voraus für alle Vorschläge.

Andreas

Nach 2500km den Zug austauschen.


Was für einen verwendest Du? Es gibt minimal unterschiedliche Stärken. Vielleicht hast Du einen der dünneren verwendet?
Wobei das dennoch so in der Weise nicht wiederholt reißen dürfte.

Wenn ich aber an das Innenleben des Teiles nicht richtig herankommen würde, wäre entweder ein kompletter Tausch des Schalthebels, oder aber eben der regelmäßige Austausch des Schaltzuges eine adäquate Lösung.

Wie häufig schaltest Du den Umwerfer? Verwendest Du ein Edelstahl-Schaltseil oder irgendein verzinktes Billig-Schaltseil? Wie hoch sind ungefähr die gefühlten Bedienkräfte? Schaltet es sehr mühsam? 3000 km erscheinen mir extrem kurz. Ich erreichte am häufig betätigten Schaltwerk-Schaltseil maximal 10.000 km (Suntour XC pro mit Standardzügen) und jetzt 30.000 km (alte 8fach XT mit reibungsarmen Nokon-Zügen). Das Schaltseil zum Umwerfer habe ich noch nie gewechselt.

Der Bruch tritt meistens an dieser Stelle im Schaltgriff ein, weil hier die höchste Biegebelastung stattfindet. Das Seil wird auf die Trommel gewickelt und wieder in die Gerade zurückgebogen. Bei jedem Schaltvorgang. Meine XT-Griffe lassen sich öffnen (Schrauben an der Unterseite, Vorsicht lose Kleinteile und Federn!) um eventuelle Reste defekter Schaltseile zu entfernen. Von blinden Versuchen mit schleifenden Werkzeugen rate ich ab. Im Innenraum sind Plastikteile vorhanden, die Schaden nehmen könnten. Zuerst würde ich nach überflüssigen Kurven und Längen der Zugverlegung suchen, um die Schaltkräfte möglichst zu minimieren. Altes Fett und Schmutz in der Zughülle kann auch ein Grund sein. Wenn nichts hilft: Austausch gegen höherwertigeren Schaltgriff, falls noch verfügbar.

Schaltseile sind Edelstahl. Das erste wurde von Patria eingebaut, das zweite war ein Standardersatzteil meines Händlers.

Dass höhere Schaltkräfte (z.B. durch erhöhte Reibung) zu mehr Biegebelastung führen, leuchtet mir ein. Tatsächlich erfordert der Umwerfer, im Vergleich zum Schaltwerk, mehr Kraft zum Schalten, besonders wenn die Führung unterm Tretlager verdreckt ist. Ich werde mal versuchen, über diesen Weg das Problem in den Griff zu bekommen.

Danke und viele Grüße,

Andreas