Hallo Ihr Radler,

ich plane ein Trip, eigentlich ohne wirkliches Zeitlimit,
durch China. Evtl. Ausbau in die Mongolei, Südostasien oder Stan-Staaten.
Start wahrscheinlich Hong Kong im März.
Gibt es noch immer die Möglichkeit ein 6 Monatsvisum in Hong Kong zu bekommen?

Was würdet Ihr mit einbauen?

Danke für die Info, Gruß Heike

Auf jeden Fall die Gegend rund um Litang, Ganzi, Sershu - wenn schon Tibet offiziell nicht bereist werden darf, so ist das ein SUPER Kompromiss und vermutlich sogar mehr Tibet als original Tibet... .

Das stimmt. Problematisch (aus Sicht des Reisenden) ist nur, dass dort auch keine Planungssicherheit mehr besteht, da es gerade in dieser Gegend immer wieder zu nicht kommunizierten und unvorhersehbaren Sperrungen in Folge von Protesten der Tibeter kommt. Man muss also flexibel bleiben, wenn man durch tibetische Gebiete in China reisen will, auch wenn es dazu offiziell keines Permits bedarf.
Die wirklichen Probleme sind dort ganz andere, mehr Infos zu den Geschehnissen in jüngerer Zeit gibt es z.B. hier:
http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,TIBET-+Videoclip+der+dramatischen+Geschehnisse+in+Tawu+im+Exil+aufgetaucht+,6,a20757.html
Achtung: das Video ist nichts für Leute mit empfindsamem Gemüt oder schwachen Nerven!

Grüße

zaher

Von Hongkong aus bieten sich die südlichen Provinzen an. Neben den tibetisch besiedelten Bereichen von Sichuan und Yuannan wären v.a. die von anderen "nationalen Minderheiten" besiedelten Regionen in den ländlichen Bereichen von Guizhou, Guangxi und Yunnan zu nennen. Auch landschaftlich finden sich dort reihenweise höchst attraktive Flecken, nicht nur in um von Guilin/Yangshuo. Aber man muss Berge mögen, flach ist es da so gut wie gar nicht, auch nicht entlang der Flusstäler.
Klimatisch ist das im Frühjahr angenehm. Irgendwann im Juli/August kommt der Sommermonsun, da solltest Du dann deutlich weiter nördlich/westlich sein. Mongolei/Zentralasien sind passende Ziele, die man z.B. via Gansu (China wie vor 20 Jahren) und Xinjiang erreichen kann, falls der tibetische Bereich (West-Sichuan und Quinghai) nicht passierbar sein sollte.
Das Problem wird eher das Visum sein: Vor der Olympiade 2008 wurde die Vergabepraxis in Hongkong geändert und maximal 3 Monate waren erhältlich. Vielleicht hat sich das wieder geändert, halte ich aber für unwahrscheinlich.
Zu beachten ist, dass diese Frist mit dem Tag der Ausstellung beginnt und *nicht* mit dem Tag der Einreise (wie das bei 3-Monatsvisa der Fall ist, die von einem ausländischen Konsulat oder Botschaft ausgestellt wurden. Hongkong ist ja ein Teil Chinas und somit "Inland").


Grüße

zaher

Hinweise an den TE:

Stand Frühjahr 2011: Hongkong 30 Tage Double Entry, that's it. Visaagenturen haben zur Zeit nur den Vorteil daß man nicht so lang warten muß (3 Übernachtungen in HKG sind teurer als die Gebühr...). In Vientane soll man zur Zt. problemlos 90 Tage bekommen.

Ansonsten: Visarun.

Entweder im Land nach Shangri-La, dort gibt's (gab's - Stand 2007/8) ein gutes PSB, morgens abgeben, nachmittags abholen. Hintergrund: wahrscheinlich um den Tourismus anzukurbeln. Vielleicht kann hier jemand was dazu sagen.

Oder eben Ausland und zurück.

Oder: Man freundet sich mit einflußreichen Chinesen an, die etwas englisch können. Mit den neuen Chinesischen Freunden dann auf's PSB und evtl. zur Polizei gehen. Die Strategie könnte überall dort gut funktionieren wo es viele Expats hat.

Allerdings nicht in Chengdu (Sichuan). Chengdu ist teuer, schlecht und dauert lang. Leshan hört man sollte etwas besser sein, ich würde im Zweifel aber auch nicht viel drauf geben.

Insgesamt funktioniert die Visaverlängerung besser da wo viele Touris/Expats sind, da wo keine sind ist es eher schwierig - besonders wenn die Sprachkenntnisse nicht vorhanden sind. Schmöker hierzu mal bei CGOAB z.B. "A Honeymoon to remember" von Erin Arnold oder so ähnlich.

So war es zur selben Zeit auch in Kangding. Aber das ist nun vier Jahre her und somit fast wertlos, da würde ich mal in den üblichen Globetrotter-Foren nach aktuelleren Hinweisen suchen...

Grüße

zaher

PS:
Der Name ist Programm - er wurde allein zur Tourismusförderung erfunden. Bis 2001 hieß "Shangelila" (so die chin. Aussprache) mal Zhongdian, und die Tibeter sagen bis heute Gyalthang dazu.

Noch mehr Verwirrung:
Bei Google Maps ist es auch als Deqen (Präfektur) zu finden, nicht zu verwechseln mit Deqin (das ist zwar auch in der Nähe aber mind. 3 Tagesetappen weiter nord-westlich).

Hallihallo,

erstmal herzlichen Dank für die Info. Hört sich nicht gerade super an. Könnte man theoretischerweise das 3 Monatsvisum was man evtl. in Vientianne bekommt, nochmals verlängern? Weil soweit ich weiß kann man nur die 30 Tage verlängern.
Kann man das irgendwo nachlesen oder ist das wirklich alles nur willkürliche Entscheidungen der Beamten vor Ort?

Danke für alle anderen Infos.

Noch was: Stichwort Verkehr. Gibt es noch irgendwie die Möglichkeit dem Verkehr aus dem Weg zu gehen?

Danke, Heike

Letzteres, leider. Prinzipiell kann alles verlängert werden, bis zu max. 30 Tage, und das höchstens zweimal. Wobei die Chancen beim zweiten Mal schon erheblich abnehmen könnten... Das neue Visum gilt dann ab Tag der Ausstellung/Verlängerung. Durch die Notwendigkeit einer kurzen Überlappung mit dem urspr. Visum verlierst Du i.d.R. ein paar Tage, gerechnet auf die Gesamtlaufzeit. Man kann es natürlich drauf ankommen lassen und erst am letzten Tag zum PSB gehen Schlimmstenfalls bekommt man dann nur 2-3 Tage und muss recht hastig ausreisen...
Verkehr ist in den ländlichen Gegenden Chinas meist kein Problem, schon gar nicht auf Nebenstrecken, da würde ich mir keine großen Gedanken machen. Problematisch sind eher die Zufahrten zu großstädtischen Ballungsräumen, die v.a. an der Ostküste immense Ausdehnung haben können, z.B. im Perlflussdelta.
Oft gibt es die Möglichkeit auf dem Standstreifen einer Schnellstraße dahinzuschleichen. Weiter Richtung Stadtzentrum gibt es ohnehin genug Platz für Zweiradfahrer mit und ohne Motor (gilt nicht für Hongkong). Der chinesische Stadtverkehr ist eher streßfreier als der deutsche.
Tip: Von Hongkong gibt es ein Expressboot nach Gaoming (von dort ist man schnell aus dem gröbsten raus) oder gar bis nach Zhaoqing am Xi-Fluss. Zumindest ein normales Schiff sollte nach Zhaoqing und dann sogar weiter bis nach Wuzhou fahren. Ist jedoch schwer rauszufinden in HK, da wird man immer auf die Expressboote verwiesen.


Grüße

zaher

Momentan ist es dort sehr ruhig.
Wir brauchten in 2 Monaten nicht ein einziges mal unsere Pässe irgendjemandem zu zeigen- ausser im Hotel.
Keinerlei Kontrollen oder sonstige Checks.
Und auch viele Tibetkenner und Tibeter behaupten: Das schönste Tibet ist Osttibet.
Das autonome Tibet kennen wir nicht. Osttibet hat uns aber sehr, sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Uwe

In Shangri La erhielten wir letzten Monat 30 Tage Verlängerung innerhalb von 20 min für etwa 15 Euro.
Gruß
Uwe

Ich seh schon, das wird nicht einfach.....
Danke Euch !!!

Nein so sehe ich es nicht.
In diesem Jahr war es meist einfach zu bereisen.
Viele Leute unterwegs getroffen, und nur ganz wenige klagten über irgendwelche Probleme.
Also nicht entmutigen lassen.
Wird bestimmt schön.
Visa bekommst Du jetzt ganz einfach in Deutschland 2X 60 Tage. Wenn Du nach 60 Tagen nicht irgendwohin ausreisen willst wird es in der Regel ohne Probleme für 30 Tage verlängert.
Wo es im nächsten Jahr wieder gut und schnell von statten geht erfährst Du von anderen Reisenden.
Viel Spaß bei der Planung.
Und für uns war es zusätzlich noch das preisgünstigste Land der ganzen Reise,
Grüße aus den Tropen
Uwe

Hallo,

ich würde mich da nicht zu sehr verunsichern lassen. Wenn man sich nicht zu sehr auf eine Strecke versteift, kann man ja bei Sperrungen woanders lang fahren etc.
Wir wurden zwar zweimal auf der Straße kontrolliert dieses Frühjahr, aber die Polizei ist in der Regel sehr höflich und macht keine Probleme.

Zum Visum:
Warum machst du nicht in Deutschland ein Visum für 60 oder 90 Tage, was halt geht, und holst dir dann evtl. ein weiteres in einem Nachbarland?
90 Tage Visa sind nicht verlängerbar, aber in Laos und auch in der Mongolei sind sie einigermaßen problemlos zu erhalten.

Somit sei auch die Mongolei in die Runde geworfen, ein Land welches uns immer wieder sehr gut gefallen hat. Man muss aber Piste mögen und mit viel Gepäck fahren können da man oft viel Wasser etc. mitnehmen muss. Dafür aber ist es wunderschön, weit, einsam....
Und es gibt seit einem Jahr einen neuen Grenzübergang nach China im Westen bei Bulgan, südlich von Chowd, so dass man besser eine Runde drehen kann als es früher mit nur dem einen Grenzübergang der Fall war.

Wenn du Fragen hast, auch zum Visum dort, melde dich.

Viele Grüsse aus Kashgar
sendet
Veronika

Hallo,
ich wollte auf keinen Fall jemanden verunsichern. Unsere gesamte Tour verlief völlig unproblematisch, nur das wir halt den Schlenker nach Norden nicht machen konnten. Die Polizisten waren mit einer winzig kleinen Ausnahme immer sehr freundlich.
Für Gegenden in denen es kaum Ausweichrouten gibt, würde ich vor allem versuchen, Infos über Großbaustellen zu bekommen, da hat Uwe ja auch reichlich Erfahrungen gemacht.
Gruß
Jörg

Herzlichen Dank an alle.
Die Pläne haben sich etwas geändert, mache nun doch den Overland trip und will in Istanbul starten, und muß somit von Westen her ein China Visum besorgen.

Mal sehn wie ich da durchkomme...

Gruß Heike