Hallo Radfricks,

nächstes Jahr plane ich den Trip von Budapest bis zum Kilometer 0 in Rumänien entlang der Donau. Mit Frau fahren wír ca 80 bis max.100 Km am Tag und würden gern oftmals zelten.
Den Bikeline habe ich ab Budapest noch nicht, da er sich jählich ändern kann, sodass ich keine Ahnung habe wie das ganze ab Budapest weiter geht. Wer hat da Erfahrungen???
Mich würde interessieren:
1. Schafft man von Budapest bis zum Delta das ganze in 3 Wochen?
2. Ist Zelten möglich, ich meine auf Zeltplätzen mit entsprechenden Niveau?
3. Wie ist das mit Klauen und so
4. Wie kann man sich günstig versorgen
5. Wenn nicht zelten wie geht das mit Pensionen
6. Wie gut kommt man mit Deutsch oder English weiter
7. Wie kommt man vom Delta nach Hause (Dresden)

Danke im Vorraus

In der mir eigenen Einfalt hätte ich ja den Km 0 eher bei der Quelle angesiedelt, aber sicherlich hab ich da was falsch verstanden...

Gibt es denn inzwischen eine akademisch-geografisch hochoffizielle Donauquelle?

Bernd

Nun, wie dem auch sei, in der Gegend der Mündung liegt sie jedenfalls nicht....

Hallo

Ich bin entlang der Bikeline-Route, auch bis zum km 0 gefahren und fand es toll. Sicherlich gibt es über weite Strecken spannendere Gegenden (im rumänischen Teil) aber es hat auch was, immer am Fluss entlangzufahren.
Zu deinen Fragen:

1. Wir sind genau 3 Wochen zwischen Budapest und Tulcea unterwegs gewesen (sind aber eher 80-120km/d gefahren), wird also etwas eng inkl. Fahrt von Tulcea zur Abreise und Sicherheit und so.
2. Zelten ist überall möglich, auf Zeltplätzen mit Niveau nicht, weil es größtenteils gar keine Zeltplätze gibt. Das ist aber kein Problem, wenn man wunderschöne Plätze zum Wildzelten mag.
3. Vor Klauen brauchst du keine Angst zu haben. Etwas Vorsicht in größeren Städten reicht.
4. Versorgung ist auch kein Problem. Es gibt überall kleine Läden, auch in den Dörfern.
5. Soll wohl teilweise funktionieren, weiß ich aber zu wenig.
6. Kommt drauf an, wo. In Ungarn teilweise gut mit Deutsch. In Rumänien eher Französisch oder Spanisch... Ansonsten geht es immer irgendwie...
7. Schwieriges Thema. Manche fliegen von Bukarest, ich bin von Constanta mit einem internationalen Bus gefahren. Das ist aber nicht für jeden was (36h im Bus sitzen)

hoffe geholfen zu haben
aber es gibt ja noch viele andere Experten...

Sollte gut möglich sein, die meiste Zeit ists flach und außer Budapest und Belgrad gibts keine großen Städte mehr, die viel Zeit kosten können. Allerdings würde ich nach dem Eisernen Tor nicht weiter an der Donau entlang fahren, da dies recht langweilig sein soll, sondern am Südhang der Karpaten entlang. Dauert natürlich länger und kostet dadurch auch mehr Zeit.
In Serbien hab ich noch den ein oder anderen gesehen, in Rumänien kannst das vergessen. Wildzelten ist angesagt (macht aber keine Probleme).
Mir ist nichts weggekommen, nur in der Nähe von Zigeunern hab ich mich nicht besonders wohl gefühlt. Angst hatte ich nur in Rumänien ständig von den Kötern dort. Bisher in keinem Land so häufig und penetrant Viecher gesehen.
In all den Ländern wirst du Probleme haben soviel Geld wie in Deutschland auszugeben. Essen ist idR um einiges günstiger. Tante-Emma-Läden finden sich in jedem kleinen Kaff.
Mir sind kaum welche aufgefallen, allerdings war ich selbst nicht darauf angewiesen.
Kommt immer darauf an, wo man gerade ist. Städte meist kein Problem, Land schon. Wer eine romanische Sprache beherrscht, kann sich in Rumänien grob verständigen.
[/zitat]

Viele schaffen es, aber erwarte keine perfekten Radwege. Von der Europastraße bis zur Sandpiste ist alles dabei. Ich fahr dort eh nur auf Landstraßen rum.

Hinter Ungarn kannst du die CP vergessen. Um mal einen polnischen Mitbenutzer zu Zitieren:" go to the woods"

Auch nicht anders wie bei uns. In Großstädten kann es brenzlig werden, aber noch bist du dort der Hungerleider mit dem Rad.

Im Dorfladen. Teuer sind die schicken Supermärkte. Dorfmarkt ist auch eine gute Adresse.

Frag in der Dorfkneipe nach.Irgendwas geht immer.

Schlecht. Einen Basiswortschatz sollte man schon haben.

Flieger oder Bus. Zug ist außerordentlich Ätzend. Eventuell kombinierst du die Rückreise mit dem Nachtzug nach Budapest, aber die Rumänen nehmen immer noch nicht Fahrräder mit. Wie gesagt, kein besonderer Spaß.

kann den anderen nur zustimmen. Ich bin letztes Jahr in 16 Tagen von Wien nach Tulcea. Aber auch wie schon vorgeschlagen nach dem Donaubruch nach Norden (Baile Herculani) abgebogen, da viel schöner (aber auch bergig).

Läden gibt es überall. Nur achtung: Auf Rumänischer Seite gibt es nach Moldova Noua bis kurz vor Orsova nichts mehr zum Einkaufen. Ich bin damals an einem richtig heißen Tag nach Wildzelten eine Weile am Limit gefahren bis ich Wasser gefunden habe.

Zeltplätze würde ich ab Serbien abraten. Es ist draußen so viel schöner. Und in Rumänien erst recht.

Bin von Bucharest heim geflogen, also mit Zug von Tulcea nach Bucharest. Geht locker, nicht teuer und in einem relativ modernen Zug auch sehr angenehm.

Hallo Andreas,
im Gegensatz zu vielen anderen Flüssen werden die Donaukilometer ab Mündung aufwärts gezählt. Das weiß ich noch aus meinen Kajak-Zeiten.
Gruß, Ralph

Von wem und warum?

Bist Du allein bis dorthin gefahren???
Ich danke Dir und den anderen für die recht interessanten Ausführungen. Wie kann man von zu hause aus die Rückreise von Tulcea organisieren oder buchen?

Hallo Torsten,
Deine Fragen kann ich Dir von meiner Tour im Septmber 2009 her beantworten:
1. Budapest -Deta geht innert 3 Wochen.Ich diese Strecke in 21 Tagen inkl. je einen Zusatztag in Belgrad und Tulcea sowie einigen (interessanten) Umwegen. An den "Fahrtagen" fuhr ich jeweil zwischen 65 und 150 km, der Schnitt lag bei etwa 100km. Ich wählte ab Mohacs fst durchgehend das südliche (und damit das Bulgarische, hügeligere)Ufer mit Ausnahme von Belgrad - Bant.Palnka (Serbien) und Braila - Galati (Rumänien). Für diese Route kann ich die GtZ- Karten Donau-Radweg 1:100'000 in 6 Blättern seh empfehlen(mit einigen kleinen Einschränkungen, aber viel nützlicher als der bike-line Führer!)
2. Zelten ist möglich, aber meitens wild. Zeltplätze gibt es ab Serbien kaum mehr. Also entwedser versteckt zelten oder Bauern in sicherer Entfernung von Dörfern um Erlaubnis fragen und beim Gebäude zelten.
3. Klauen grundsätzlich kein Problem. Die Leute sind freundlich, hilfsbereit und meist ehrlich. Der Balkan hat an seinem Ursprungsort den schlechten Ruf vor allem durch nach dem Westen ausgewanderte Vetreter erhalten. Vorsicht ist aber (leider) bei Romas (vor allem Kinder!) geboten ...
4. Versorgen kann man sich unterwegs in jedem Ort. Zudem gibt es überall kleine Retaurants und Kaffees mit vorzüglichem und sehr billigem Kaffee (tütkisch und meistns auch italienisch)
5. Kleine Hotels oder Privatunterkünfte findet man sehr häufig. Ausser in den grossen Städten sind sie auch sehr günstig, wenn man nicht unbedingt hohe Ansprüche stellt. Ich benutzte mein Zelt erstmals an der bulgarischen Schwarzmeerküste (also weit nach dem Delta!)
6. Mit Deutsch oder Englisch geht es in de Städten, auf dem Land wird es schwieriger, aber man kann sich immer irgendwie durchschlagen. Ich hab mir einen kleinen Grundwortschatz in den verschiedenen Sprachen entlang der Donau zugelegt für die wichtigsten Fragen (kann ich bei Bedarf zustellen)
7. Ab Tulcea gibt es Busvebindungen nach Constanta, und von dort gibt es verschiedene Flugmöglichkeiten oder mit der Bahn nach Bukarest und ab dort Flüge direkt nach Dresden.

Falls Du mehr wisse willst, kann ich Dir meinen ausführlichen Bericht ala mail-Anhang senden, müsse dazu aber Deine Adresse haben (als PN an mich schicken). Die Bilde knnst Du Dir unter
https://picasaweb.google.com/pemanz/Donau2009#
anschauen.
Gruss
Paarios

Hallo Torsten

Wir sind vor 6 Jahren von Wien nach Tulcea gefahren.
In meinem Bericht zu den einzelnen Etappen habe ich jeweils
festgehalten, wo wir übernachtet haben. Das Zelt brauchten wir fast nie.
Bericht Wien - Donaudelta 2005
Die Zahl der festen Unterkünfte dürte sich in der Zwischenzeit erhöht haben.
Viel Spass bei der Planung!

Herzliche Grüsse
Georg

1. Schafft man von Budapest bis zum Delta das ganze in 3 Wochen?
Ja. Ich bin anno dazumal durch das Landesinnere von Ungarn und Rumänien gefahren, was sehr abwechslungsreich ist (v.a. Siebenbürgen in Rumänien) und wesentlich spannender als entlang der Donau.

2. Ist Zelten möglich, ich meine auf Zeltplätzen mit entsprechenden Niveau?
In Serbien und Ungarn ja - in Rumänien und Bulgarien nur am Schwarzen Meer.

3. Wie ist das mit Klauen und so?
Die Länder haben einen unglaublich schlechten Ruf, der nicht und nicht stimmt.

4. Wie kann man sich günstig versorgen?
Gibt überall kleine Geschäfte, gute Infrastruktur, viele Straßenstände.

5. Wenn nicht zelten wie geht das mit Pensionen?
Empfand ich doch recht teuer (=mitteleuropäisches Preisniveau)

6. Wie gut kommt man mit Deutsch oder English weiter?
Sehr gut.

7. Wie kommt man vom Delta nach Hause (Dresden)?
Busverbindungen vom Delta (Mamaia) nach Bukarest. Zugverbindungen Bukarest Wien usw. . Rad muss allerdings verpackt werden.

Wie verpackt man das Rad am Besten so das es unbeschadet den Flug übersteht?

Erst mal an der Stelle den herzlichsten Dank an alle, für die sehr schönen und brauchbaren Antworten

MfG

Hallo, habe gerade eben das gleiche auf einen anderen Beitrag geantwortet: habe mir in Constanta in einem "Baumarkt" (Materiale di Construkti) ein paar Meter Schlauchfolie gekauft und eine Rolle Klebeband. Das ging super und das Rad hatte keine Kratzer.
Geflogen bin ich mit Tarom Air, den Flug hatte ich erst in Constanta gebucht, weil ich vorher nicht abschätzen konnte, wann ich zurück fliegen werde, hatte das Ende offen gelassen, da es meine erste richtig grosse Tour war. Würde ich aber so auch nicht mehr machen, je früher man bucht, desto mehr Geld kann man sparen.
Habe auch einen Reisebericht ins Forum gestellt
Gruss
Ute