Hallo,

ich bin gerade dabei unseren Urlaub zu planen. Dazu wühle ich zur Zeit nach Karten, und zwar geht es um Frankreich (Durchreise) und Spanien (Wandern in den Pyrenäen).

Dazu habe ich folgende Fragen, die ihr mir hoffentlich beantworten könnt:

1) Wo finde ich Internet die Blattschnitte der verschiedenen Michelin-Karten Serien. Ich habe mir ein Schnitzel mit Senf gegoogelt, aber nichts gefunden.

2) Im Buchladen habe ich mir letzte Woche die orangen (1:200.000) und gelben? (1:150.000) Karten angesehen, und zwar beidesmal die selbe Gegend. Da habe ich im Detaillierungsgrad keinen Unterschied feststellen können. Die 1:200.000 war halt kleiner in der Darstellung, aber nicht weniger Straßen/Orte etc. drauf. Habe ich den entscheidenden Unterschied übersehen ?

3) Gibt es zu den Michelinkarten Alternativen (IGN)?

4) Taugt die Topo Frankreich für Garmin was oder steige ich bei der Investition doch besser auf ein Aventura oder sogar Smartphone (z.B. Motorola Defy) mit Rasterkarten um? Für eine Autodurchreise reicht mir natürlich mein 25 Jahre alter Michelin Frankreich Atlas, ich habe aber vor, bis zu den Pyrenäen mit dem Radel zu fahren. Meine Frau kommt dann mit dem Auto hinterher.

Das führt mich dann zu einer weiteren Frage:

5) So rein wind-&-wetter-technisch fährt es sich besser zu den Pyrenäen hin (Startpunkt Heilbronn/Ende Mai) oder zurück?

Dank euch schon mal für die vielen kommenden Antworten und Tipps,
Ludger

1. Auf der Rückseite der Michelinkarte ist der Blattschnitt für ganz Frankreich zu finden. Ich mag die dünne 1:200.000er Serie - die ist in Nord-Südrichtung nur 1x gefaltet - und deshalb viel handlicher.

3. In bergigen Gegenden liebe ich die blauen IGN-Karten - 1:100.000 mit Höhenlinien und wirklich fast jedem Pfad. Die würde ich mir zum Radeln in den Pyrenäen nehmen. Zum reinen Wandern gibts bei IGN auch noch viel genauere Maßstäbe.

5. Die Wind und Wetterfrage für Ende Mai ist Mitte Januar noch schwierig zu beantworten. Ich persönlich bevorzuge es aber immer, von zuhause weg zu fahren - die Ferne lockt - und das motiviert mich stärker, als heimzustrampeln.......

Viele Grüße / Micha

Das ist in der Tat schwierig.
Aber Travel-House scheint weiterhin trotz Nachfrage unwillig, das zu ändern.

@Micha:
Meine Wetterfrage zielte auf den Mistral oder ähnliches. Ich bin nicht der Typ, 1200 km nur gegen den Wind zu fahren. Ansonsten fühle ich genauso wie du - die Ferne lockt. Andererseits liegen zwischen Hinfahrt und Rückfahrt gute 4 Wochen, da kann das Wetter auch schon deutlich sommerlicher und wärmer werden. Wenn ich zu wählen hätte zwischen 18 und 28 Grad, dann fahre ich lieber bei 28 Grad.

@Stephan:
Da habe ich nachgesehen, und mir den Herbst-2010 Prospekt runtergeldaen, das war aber nur eine Seite. Danke für den Link!

Grüße, Ludger

Aus welchem Jahrzehnt sind deine Karten?
Die Regionalkarten sind immer 1.200.000 mit großem Blattschnitt.
Die Local-Serie schwankt im Maßstab - und du brauchst wesentlich mehr Blätter. Der Inhalt ist wohl identisch.
Billiger ist unter Umständen der Spiralatlas.
Zum ersten mal sah ich gerade, dass es jetzt auch eine eigene Campingplatzkarte gibt. - Daher also der Wegfall der Plätze auf den anderen Karten.

Der gefürchtete Mistral ist ein kalter Wind, der von Norden das Rhonetal runter in Richtung Mittelmeer bläßt. Als Rückenwind ganz OK, als Seitenwind unberechenbar und als Gegenwind wie eine Wand. Tritt am häufigsten im Frühjahr und Herbst auf. Er bläßt auch vom Massif Central Richtung Mittelmeer. Pyrenäen und Alpen wirken wie ein Trichter für kalte Nordluft, die nach Süden, ans warme Mittelmeer will.

Ich habe gerade mal geschaut - meine einfach gefalteten 200.000er-Michelinkarten finde ich im Netz auch nirgends - entweder sind sie aus dem Programm, oder gut versteckt. Ich kaufe sie meistens in Strasbourg (bin ich regelmäßig) - da kann ich sie mir direkt raussuchen......

Viele Grüße / Micha

Edit: Ja Stefan - daran liegts wohl. Einige meiner Michelins sind noch vom Ende des letzten Jahrtausends - scheint es nicht mehr zu geben - schade eigentlich, waren viel handlicher !

Da es mich ja auch in die Pyrenäen zieht:
Für ausgewählte Regionen, wo ich etwas heikle Routen fahren möchte, habe ich mir die IGN 1:50.000 geholt. Die sind auch für Radrouten geeignet, wenngleich die Farben manchmal etwas satt aufgetragen sind und manche Fahrwege von Wanderrouten zwischen den vielen Höhenlinien kaum zu unterscheiden sind. Per Symbol sind die 50er für Wandern, Bergsteigen, Skifahren, Kanufahren und Mountainbiken gekennzeichnet. Wie der Unterschied zu den genannten 1:100.000 ist, kann ich aber nicht sagen. Bei mir im Buchladen gibt es das meiste vorrätig, anderfalls kann ich bestellen. Ist aber auch Großstadt hier.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen 1:150.000 und 1:200.000 besteht nicht. Die 150er enthalten Stadtpläne und ausschnittsweise Sonderkarten zu touristischen Besonderheiten. Bei den alten 200ern gab es das nicht. Die neuen 200er enthalten Infos zu wichtigen Tankstellen bzw. Raststätten (die neueste Auflage auch Radarstellen? - glaube das mal gesehen zu haben). Dazu gibt es eine Übersichtskarte zur Region und eine Enfernungstabelle. Also mehr dem eiligen Autofahrer gewidmet, die 150er sind etwas touristischer. Soweit ich nicht auf alte 200er Michelins zurückgreife, habe ich mir die neuen 150er zugelegt. Es ist beim Kartenlesen auch günstiger, wenn nicht alles so eng ist und man daher leicht was übersieht. Geht die Karte am Falz mal kaputt, fällt bei den 200ern ein größerer Teil ins Unsichtbare als bei den 150er.

Matthias - haben die 150.000er zwei Falze (3-reihig) oder nur einen Mittelfalz (2-reihig) ?

Viele Grüße / Micha

Hier zum Beispiel, oder kauf mal in Stuttgart ein.

Einen Mittelfalz.

Leider keine Ahnung, hab ich auch schon erfolglos nach geschaut.


Es gibt schon die eine oder andere kleine Straße, die in den 1:150.000er-Karten drauf ist und in den 1:200.000ern nicht. Nach denen muss man aber fast schon extra suchen, gravierend ist der Unterschied jedenfalls nicht.


Ja, IGN Oder die von Blay Foldex. Zu letzteren kann ich wenig sagen. Ich selbst nehme die Michelin-Departement-Karten für meine nähere Umgebung und die IGN-Regionalkarten für die Regionen weiter weg. Dazu den Michelin-Straßen- und Reiseatlas Frankreich 1:200.000 (Ringbindung). Letzteren kann man nicht gut auf Touren mitnehmen, aber zur Planung benutzen. Michelin und IGN haben etwas unterschiedliche Akzentsetzungen bei dem, was sie als touristische Attraktionen ausweisen, und ergänzen sich daher gut.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Matthias,

ich nehme an beim Wittwer in der Stadt neben dem neuen Museum?

Du bist doch schon öfter in Frankreich/Spanien/Pyrenäen unterwegs gewesen - was habe ich deiner Erfahrung nach Ende Mai/Anfang Juni für Wetter zu erwarten (franz. Jura, Rhonetal, Languedoc, Pyrenäen)? - Ich weiß, du kannst das Wetter auch nicht vorhersehen, aber vielleicht eine Tendenz äußern. Oder ist es besser, den Rückweg zu fahren, das wäre dann Anfang bis Mitte Juli?

Ob ich den Hin- oder Rückweg mit dem Rad fahre, weiß ich noch nicht.

Für (+) und gegen (-) Hinweg mit Rad sprechen:
+ "Die Ferne ruft", das ist schon eine andere Motivation, als nach hause zu strampeln.
+ Der Wind würde tendenziell mehr von hinten bzw. rechts seitlich kommen
- Klima ist kühler, ich fahre eigentlich gern bei warmen Wetter
- Mehr Regen (?)
- evtl. in den Pyrenäen noch Schnee

Für (+) und gegen (-) Rückweg mit Rad sprechen:
+ Wärmeres Wetter
+ längere Tage (marginal)
+ nach 14 Tage Wandern ist vielleicht die Radelstrecke durch die Pyrenäen klarer ("ohh, das ist toll, da möchte ich durchfahren!")
- Tendenziell mehr Gegenwind als auf Hinweg
- "Nach hause strampeln" ist kein Abenteuer

Hmmm, was meint ihr dazu?

Grüßle, Ludger

im Großraum zwischen Durance und dem Canal du Midi war ich mehrfach zu verschiedenen Jahreszeiten unterwegs. Im Languedoc und im südlichen Rhonetal habe ich manchmal noch Mitte Mai viel gefroren aber andererseits oft bereits Anfang April im Bereich Sisteron / Montagne de Lure/Ventoux sehr angenehme Temperaturen vorgefunden. Ist halt auch Glücksache, was man vorfindet, nur die Wahrscheinlichkeit, mit dem Mistral Bekanntschaft zu machen ist immer recht hoch. Aber genau deshalb ist das Durancetal gerade bei Segelfliegern ja so beliebt. Der für Radfahrer oft unangenehme Mistral kann den Segelfliegern immer besonders beeindruckende Wellenflüge bescheren. Dafür habe ich dann gerne die für Radfahrer unangenehmen Seiten dieses schönen Windes hingenommen.

mfg

- horst -

Verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, warum du und andere die nicht finden, man kann's eigentlich nicht übersehen: http://www.travel-house-media.de/upload/pdf/Katalog_MICHELIN_FJ2010.pdf


Wenn du eine westliche Route nehmen willst, also nordwärts parallel zum Atlantik und dann nach Osten, dann ist es wahrscheinlich besser heimwärts zu fahren. Bei einer östlichen Route, die sich an Jura, Alpen, Zentralmassiv und Mittelmeer orientiert, ist die Reiserichtung Süden vermutlich die bessere, was den Wind angeht.

Gruß
Uli

Uli, ja, ist ganz einfach zu finden.
Ich habe aber die "Herbst-Vorschau" aufgemacht, da die aktuellere Version wollte, das ist aber nur ein Faltblatt. Dann habe ich die "Frühjahrs-Vorschau" nicht mehr aufgemacht, da ich dachte, das ist wieder so ein Faltblatt!

Grüßle, Ludger

Für die Departementkarten ist da aber auch kein Kartenschnitt vorhanden. Die Aufteilung auf Seite 16 sagt nicht die ganze Wahrheit, weil die Departements ja nicht rechteckig sind und die Karten in Wirklichkeit noch mehr anzeigen. Z.B. enhält Karte 301 (Pas-de-Calais und Somme) noch den größten Teil des Departements Nord, der Rest ist auf Karte 306 mit drauf, so dass man sich Karte 302 eigentlich sparen kann.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Ludger,

ergänzend zu den bisherigen Beiträgen kann ich dir noch folgendes mitteilen:

- Detaillierte Pyrenäenkarten gibt es u.a. noch von folgenden Verlagen:
* Rando éditions
* Editorial Alpina
* Institut Cartogràfic de Catalunya

Bei einer größeren Menge Papierkarten würde ich mir überlegen, sie direkt in Frankreich oder Spanien zu bestellen (Online-Shops), da kann man eine Menge Geld sparen.

In Spanien ist man übrigens sehr freizügig mit digitalen Karten, s. z.B. IGN mit dem Centro Nacional de Información Geográfica (habe ich hier im Forum schon mal erwähnt).

Seit einem Dreivierteljahr besitze ich den kleinen Bruder des Aventura, den Sportiva. Jetzt bin ich nur noch mit detaillierten Rasterkarten unterwegs (meist 1:25.000). So kann ich spontan mal einen schönen Wanderweg unter die Räder nehmen, da ich nämlich gerne mal vom Asphalt runterkomme. Auch Satellitenbilder (bzw. Orthofotos) kann man auf das Gerät packen.

Ja, der Wittwer hat mehr Kartenauswahl (und Wanderführer, Radbücher) als der neue Großladen von Hugendubel (Nähe Bahnhof).


Hm, ja, Prophet bin ich tatsächlich nur phasenweise.
Meine Erfahrungen in diesen Regionen beziehen sich allerdings ausschließlich auf Mitte Juni bis Mitte Juli. Bisher bin ich auch nur einmal ganz durch nach Deutschland (San Sebastian - Offenburg, nach vorheriger Pyrenäenfahrt Montpellier - San Sebastian). Man hat im Westen (Frankreich) schon mehr Einfluss der typischen Westwinde gespürt. Das gilt für das Kantabrische Gebirge mehr als für die Pyrenäen. In den Pyrenäen selbst wirkt sich die Windrichtung aber weniger aus, vielmehr trifft einen ggf. das Schlechtwetter einfach von oben. Einige kleinere Vorteile auf meiner West-Ost-Längsfahrt gab es aber schon. Im Corbière und Languedoc bin ich bereits dreimal sehr stark Richtung Westen gegen den Wind gefahren. Es gibt aber auch lokale Kanalwirkungen, z.B. in der Gorges de Galamus (nicht ungefährlich). Der Transmontana bei Perpignan kam eher aus Nordwest. Schlechtwettereinbrüche und Kälte hatte ich auf allen drei Touren erlebt, aber auch immmer wieder Sommer dazwischen. Sehr wechselhaft in den Bergen. 2000 war es sogar im Ardeche-Gebiet saukalt (trotz Sonne).

Auf der Frankreichquerung von Bordeaux via Flußtäler, Zentralmassiv, Lyon, Rhein-Rhone-Pforte waren die Windeffekte zwar gering, aber die West-Ost-Fahrt war doch gelegentlich von Vorteil. Heimfahren finde ich auch nicht so langweilig, ist auch erhebend, wenn man das "Tor der Heimat" erreicht. Ich finde mittlerweile beide Varianten gleich spannend. Hauptsache Radreise.

Du kannst diesen Stassenatlas kaufen und dann Dir die Seiten schneiden, die Du für Deine Reise benötigst. Die Karten sinf genügend detailliert. Ich bin mit denen in 2009 10 Monate lang durch Frankreich geradelt.
strassenatlas frankreich

Hi

Ich ziehe die Local-Karten 300er-Serie von MICHELIN vor (Masstab 1:175:000), da sind viele für Radler ideale Nebenstrassen verzeichnet die auf der Regionalkarte 500er-Serie fehlen. Zum Wandern eignen sich nur die IGN-Karten.

Gruss André

(PS Im übrigen benutze ich den Routenplaner von viaMICHELIN "für Fahrräder" für die Grobplanung)

Hallo Ludger,

4) bei der Garmin Topo für Frankreich hast Du jeden kleinen Weg und die Höhendaten dazu.
Für mich hat sich das gelohnt.
Routing funktionierte zwar nicht, aber ich brauchte keine Papierkarten als wir vor zwei Jahre über das Massiv Central nach Lourdes gefahren sind.

5) Zum Wetter kann ich Dir nur sagen, dass es damals im August sehr sehr wechselhaft war.
Ich würde mich an Deiner Stelle auf alles einrichten und viele Zwiebelschalen mitnehmen wenn du über das Massiv Central oder in die Pyrenäen fährst.
Auf http://danke-sagen.de/portugal/ kannst Du unsere Strecke herunterladen.
Bis auf wenige Stellen war der Track sehr ansprechend und gut zu befahren.

hallo ludger,
schau dir mal für spanien die "mapa provincial" an. maßstab ist zwar 1:200000, aber ich denke, dass die meisten radfahrtechnischen informationen enthalten sind. herausgegeben vom centro nacional de informacíon geográfico. preis pro blatt etwa 10€. über buchhandel bestellen. isbn 84-9810-885-3.
gruß klaus