Hallo,
die Unterschiede zwischen Randy und Renner sollten in meinen Augen in folgenden Punkten liegen.
-etwas längeres Steuerrohr beim Randy für weniger Überhöhung und gleichzeitig wenig Spacer.
-etwas flacherer Steuerrohrwinkel (Geradeauslauf und Fussfreiheit bei breiteren Reifen und Schutzblechen am Rad)
-etwas längerer Hinterbau (Fersenfreiheit, Gewichtsverteilung insg. bei Beladung, Reifenbreite, Schutzblechoption)
Randonneure entstanden aus Rennrädern, an die man früher auch etwas Gepäck binden konnte. Ebenfalls war Schutzblechmontage damals an Rennrädern für Trainings-, Alltags- und Reisefahrten durchaus möglich und nicht ungebräuchlich, da die Rahmen sowohl dafür, als auch ohnehin für schlechtere Straßen entwickelt und gebaut wurden.
(Für viele Leute mittlerweile kaum vorstellbar: Radreisen auf so einem Rad - schmale Reifen, keine/schwache Lichtanlage, Rennbremsen, wackliger Gepäckträger, Gepäckrolle am Lenker, keine oder nur wenige Gänge (Kettenschaltung), viele kleine - aber schnell selbst zu behebende Defekte. Dafür trotz knapper Planung und nach heutigem Maßstab eher primitiver Ausrüstung viele tolle Touren.
Nach einigen Jahren "radreisegeeigneterer" Fahrräder und Komplettausrüstung habe ich festgestellt, dass mir persönlich die Rennrad/Randonneurtouren mit Minimalgepäck besser gefallen. (Ja, man kann auch langsam damit unterwegs sein.)
Der T-Randonneur ist bei mir das Alltagsrad für den Weg zur Arbeit, den Einkauf und Tagestouren. Für längere Touren werde ich mir noch ein rennradähnlicheres Gefährt zulegen. (Allerdings eines mit klassischer Rahmengeometrie, damit Gepäckträger und bei 28er Reifenbreite die Schutzbleche auch hier passen.)
Heutige Rennräder bieten oft solche Möglichkeiten nicht, oder nicht wirklich alltagstauglich. Bei solch kurzen Hinterbauten passen schleiffrei häufig max. 25er Reifen aufs Hinterrad. Schutzblechmontage meist nur mit "Notblechen", die kaum Schutz bieten.
Das Oberrohr kann man eigentlich ähnlich wählen wie beim Renner.
Wenn ein Hersteller seine Rahmen mit längerem Oberrohr herstellt, muß notfalls eine Rahmenhöhe kleiner gekauft werden. Bei bestimmter Oberrohrhöhe eine andere Oberrohrlänge findet man dann evtl. bei einem anderen Hersteller, oder bei Maßanfertigung von einem Rahmenbauer.
Anpassung über extreme Vorbauten führt zu ungünstiger Gewichtsverteilung auf dem Rad.
Was ist extrem? Anstatt mit 120er Vorbau bin ich über 80er beim 60er gelandet.
Nachteil, der mich aber eher nicht stört, ist: Ein Haufen Leute fühlt sich bemüßigt, mir zu sagen, dass man mit so kurzem Vorbau nicht fährt, bzw. die Fahreigenschaften miserabel sind.
Vorteil: Ich sitze bei (subjektiv) nicht veränderten Fahreigenschaften sehr bequem auf dem Rad.
Aber schlussendlich gibts ja sowieso wenige Patentrezepte und viele Meinungen.
Zum Glück
Gruß
Micha