Hallo alle zusammen,

ich möchte im nächsten Jahr von Berlin zum Nordkap und zurück fahren. Langsam zeichnet sich die Route in meinem Kopf ab. Ich will auf jeden Fall über Norwegen hinfahren und dabei den Rallarvegen und die Lofoten und Vesterålen mitnehmen. Zurück will ich durch Schweden, dann von Umeå nach Vaasa übersetzen und durch Finnland. Welche Strecken könnt Ihr mir empfehlen? Wo sollte ich auf jeden Fall genau langfahren?

Hat jemand Erfahrungen mit Estland, Lettland, Littauen und Polen? Meine Idee ist, von Helsinki nach Estland überzusetzen und dann von dort nach Hause zu fahren.

Welche Reifen würdet Ihr für eine solche Tour aufziehen? Mehr Straßenreifen oder mehr Profil?

Wenn sich jemand auskunftsfreudiges findet, der diese Tour schonmal gemacht hat, würde ich gerne in Mail-Kontakt bleiben.

Vielen Dank im voraus!
Gruß
Marco

Hallo,
ich bin da zwar noch nicht lang geradelt, kann dir aber einen heissen Tipp geben: Über die Profile der Forums-Benutzer und die Suchfunktion des Forums wirst Du jede Menge Infos und Tipps zu der Route finden, da das (für die Gruppe der Forumsnutzer) mehr (Skandinavien) oder weniger (Baltikum) beliebte Strecken sind und deshalb hier schon sehr häufig Beiträge dazu gepostet wurden.
Gruss
Uli

Hallo,

Der Klaus ist dieses Jahr u.a. von Berlin zum Nordkapp gefahren. Du
kannst ihn über Seine Homepage kontaktieren. Gruß, Andreas R

Hi Marco,
dienlich könnte ich, falls nötig, mit Nordnorwegen sein. Bin die Strecke Trondheim - Nordkapp im Juli '97 gefahren. Hab darüber auch einen Bericht geschrieben. Die Küstenstraße RV17 ist, falls es dein Zeitplan zuläßt, landschaftlich "der" Tip, die Lofoten und Vesteralen fand ich auch sehr reizvoll ...
In dieser Gegend zumindest, kannst du auf Profilreifen verzichten, bereits vor 6 Jahren gab's auf den 1800 km nur mehr 50 mit Schotter, inzwischen vermutlich durchgehend asphalteiert.
Falls du irgendwelche konkreten Fragen hast - gerne!

Gruß,

Hallo Marco,

ich habe mich schon recht oft in der Gegend "herumgetrieben", in die du fahren willst. Allerdings kenne ich Südnorwegen (südl. von Trondheim) nur entlnag der schwedischen Grenze, eventuell werde ich nächstes Jahr auch mal in die südnorwegischen Berge, (dann weiter nach Norden und Richtung Kirkeness ) fahren. Die Tour ist aber noch nicht sicher, eventuell gehts auch nach Island.

Nicht zu empfehel ist die E6 direkt südlich von Fauske, da war ich 2003 un der Verkehr was sehr sehr vervig. Die R 17 bin ich mal 97 gefahren, die hat uns sehr gut gefallen. Wettertechnisch ist Norwegen ja eher nass, zumindest sehr viel mehr als Schweden und Finnland.
Die E6 nörlich von Narik, an der kommt man ja nicht vorbei, war erst ziemlich befaren aber landschaftlich ziemlich geil, der Verkehr wurde dann weiter nach Norden immer dünner 8 und das Fahren angenehmer) Aus Zeitgründen bin ich dann über die E8 nich Finnland / Schweden abgebogen, eine Supertolle Strecke, die ich bestimmt niocht das letzte mal fahren werde.

Reifentechnisch lannst Du breite Reifen mit viel Profil meiner Minung nach vergessen, da müht man sich ziemlich ab. In Schweden gibt es öfters mal die Schotterwege, wenn man von den Hauptstrassen abweicht, aber die sind eigentlich festgefahrener Sand. Und die meisten Radler weichen nicht von den Hauptstrassen ab. Ich fahre immer Rennreiserad und bereifung zwischen 25 und 30 mm, das geht ohne Probleme. Allerdings fahren die meisten mit breiteren Reifen, emfehlenswert ist eine Reifenbreite zwischen 32 und 37 mm mit reltiv wenig Profil, damit der Reifen auch auf den ganzen Kilometern gut rollt. Eine Freundin ist dieses Jahr zum erstenmal dort hoch (durch Schweden), mit 37 mm Reifen auf einem Treckingrad, nächstes Jahr will sie auf 32 mm umsteigen, weil sie die breiten Reifen nicht für nötig hält.

Soweit erstmal, ich kann gerade zu Schweden noch sehr viel sagen, wenn du magst, schick mir einfach eine mail mit Fragen. (arfeis@web.de)

Grüsse und vielleicht treffen wir uns ja im Sommer

Dittmar

Stimmt nicht ganz, es gibt schon eine Alternative: wenn Marco von Trondheim kommend dei E17 nach Bodö fährt, könnte er von dort mit der Fähre an den südlichsten Zipfel der Lofoten (Moskenes) Radeln, dann komplett hoch über die Lofoten und Vesteralen nach Andenes. Von dort geht in den Sommermonaten eine Fähre nach Gryllefjord zurück auf das Festland. Von dort weiter nach Tromsö. So könnte er die durch viele Tunnels recht gefährliche Strecke zwischen Fauske und Narvik vermeiden. Zwar ist dieser Teilabschnitt landschaftlich genial, aber ich würde die Tunnels echt nicht mit dem Rad machen und die Lofoten sind mindestens genauso toll. (Über die Tunnels gab es Anfang September hier im Forum auch ein Thread). Wir haben dieses Jahr die Strecke Fauske-Narvik wegen den Tunnels mit dem Bus überwunden. Marco, wenn Du diesen Bereich nur in eine Richtung fährst, würde ich an Deiner Stelle die Route über die Lofoten nehmen und die E6 über Narvik vermeiden.
Gruß Tangelo

Hi,
hab naechstes Jahr was aehnliches ins Auge fassen (muessen). Zum Glueck nur die Haelfte deiner Strecke. Ein Reisebericht, der mir sehr gut gefallen hat und ungefaehr deiner Strecke entspricht (na gut, es geht bei Dresden los), ist unter der folgenden Adresse zu finden, vielleicht hilft dir das ja ein bisschen oder ist ganz einfach interessant:

http://www.htwm.de/sstiller/nordkap/nordkap_bilder.html

Viele Gruesse
Benjamin

Hallo Marco,

ich plane auch für nächstes Jahr (Mai -Juni) eine Radtour zum Nordkapp (ich starte am 20. Mai in Wien und will am 23. Juni am Nordkapp ankommen). Berlin liegt auch auf meinem Weg.

Ich fahre allerdings durch Schweden in Richtung Norden, da man in Norwegen um die E6 nicht herumkommt, und die finde ich nicht so toll (zumindest aus Radfahrersicht).

Tipps kann ich dir jetzt leider noch keine geben (dazu fehlt mir noch die einschlägige Erfahrung), aber ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für deine Tour! Wäre auch gerne hin und zurück mit dem Rad gefahren, aber mein Arbeitgeber hat mir nicht so viel Urlaub zugestanden

Grüße aus Wien
Bobby

Hallo alle zusammen,

vielen Dank für die vielen Tips. Hat mir schon sehr weitergeholfen. Bin natürlich auch noch für weitere Hinweise offen.

Liebe Grüße
Marco

Hallo Marco!
Ich war heuer v.a. m bergigen Westen Norwegens, dort hat es mir sehr gefallen.
Zu deiner Reise:
Die Idee, in Norwegen anzufangen hat den Vorteil, dass im Frühjahr/Frühsommer das Wetter meistens besser ist als im Sommer (gilt vor allem für den küstennahen Bereich zwischen Stavanger und Trondheim, habe ich von meinem Bruder erfahren, der längere Zeit in Trondheim gearbeitet hat), außerdem gibts da noch weniger Viercheln, die beißen, egal ob Gnitzen oder Schnaken.
Bis Ende Mai können einzelne Passtraßen noch zu sein, je nach Schneelage. Das lässt sich aber bei der Straßenauskunft erfragen.
Am Weg vom Rallarvegen (ob der schon früher im Jahr offen ist, habe ich Zweifel!) bieten sich an: Entweder die Fähre von Hellesylt nach Geiranger durch den sehenswerten Fjord, oder über diverse Pässe (mindestens genauso ein großes Erlebnis). Von Geiranger nach Norden gehts über einen netten, kleinen Pass mit schöner Aussicht unterwegs (kann die Karte nicht erreichen, Kind schläft im gleichen Raum mit ihr) nach Eidsdal, von dort sehr schön über die Trollstigen zur Mündung des Romstdales. Problem bei der sehr schönen Befahrung der Trollstigen: Heuer im Sommer hat ein Unwetter Teile der Straße weggerissen, sie rechneten mit 1 Jahr Bauzeit bis zur Widerdereröffnung. Sollte sich aber im Frühjahr rechtzeitig klären lassen. Der untere Teil des Romsdales ist auch spektakulär & daher sehenswert.
Falls das Wetter eine Fahrt in Küstennähe ungemütlich macht, kannst du auch hinter die erste Bergkette ausweichen, die Valdresflya z.B. liegt schon weit genug im Lee, dass du bei westwetter mit guten Chancen trocken bis ziemlich trocken einen interessanten Pass beradeln kannst, während es an der Küste schüttet....
Die Valdresflya ist ein für diese Gegend atypischer Pass, wobei mir eigentlich alle, die ich befahren habe, gefallen haben. Aber ohne der Valdresflya hätte mir eine ganz andere Landschaft in der Erinnerung gefehlt.

Mail mir, wenn du noch mehr brauchst! (georg.faber@uatnet.at)

Nebenbei, ich bin mit Marathon 28mm gefahren, mit höchstem Druck (auch auf Schotterstrecken), breitere Reifen würde ich auf keinen Fall nehmen, schade um den Rollwiderstand.

lg irg

Hallo Marco

Ich habe auch eine Tour von Berlin zum Nordkap unternommen.Ich bin damals über Polen und das Baltikum hoch gefahren und über Norwegen, Schweden, Dänemark zurück.
Während der ganzen Tour hatte ich Schwalbe Marathon Reifen drauf gehabt. Die haben auch völlig ausgereicht. Zumal ich auch mehr auf der gekennzeichneten Strassen geblieben bin. Also nicht auf der Hauptstrassen, sondern schon auf den Nebenstrassen. Wenn Du nicht gerade querfeldein willst, dann reichen sicherlich normale Strassen Reifen.
Wenn Du durch Norwegen fährst, dann ´versuche Dich nicht während der Ferien zeit zu lange auf der Europastrasse 17 zuhalten, welche von Oslo zum Nordkap hochführt. Die ganz schön überfüllt mit Wohnmobilfahrern, welche des öfteren die Breite ihres Gefährtes unterschätzen.
Wenn Du am Nordkap ankommst, wirst Du sehen, das man dort Eintritt zahlen muss. Ausser wohl als Radfahrer. Zumindest musste ich damals kein Geld zahlen. Vielleicht weil ich schon so verwildert aussah. Für mehr Hinweis stehe ich Dir natürlich genr zur Verfügung. mike_struebing@arur.de . Meinen Reisebericht kannst Du hier nachlesen. Berlin-Nordkap-Berlin

Mit Plattfuß und Kettenriß

Mike Strübing

Es stimmt schon, als Radfahrer muss man nichts zahlen. Zumindest hat uns 1999 der Mensch an der Kasse das als Begründung dafür gegeben, dass wir umsonst aufs Gelände durften.
Beim der ersten Nordkapp-Tour 1993 gab es diese Regelung noch nicht, da mussten wir noch zahlen (Studenten = ermäßigt).

Was die Reifenwahl angeht: Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder den Eindruck, dass die Qualität der nicht-asphaltierten Straßen in Nordschweden ziemlich nachlässt (zumindest was die Befahrbarkeit mit Fahrrädern angeht). Ob das am zunehmenden Autoverkehr, an den knappen Staatskassen in Schweden oder vielleicht auch nur an meiner eigenen subjektiven (falschen?) Einschätzung liegt, weiß ich nicht, jedenfalls musste ich mich doch zuletzt mehrmals über kilometerlange grob geschotterte oder auch relativ weiche Abschnitte ärgern. Also lieber nicht zu schmale Reifen nehmen, sofern man nicht nur auf den Hauptstraßen bleibt (was ich aber auf keinen Fall empfehlen würde, es entgeht einem einfach zu viel).

Andreas

Hi Marco,

an Deiner Stelle würde ich genau andersrum fahren!

- das schönste (Norwegen) zum Schluß

- Norwegen hat die meisten Berge, die werden leichter zu bezwingen sein, wenn Du vorher schon ein paar Wochen lang Deine Kondition gesteigert hast

Ich bin '96 die Strecke Trelleborg-Nordkapp-Kristiansand gefahren. Die Umwege über die Lofoten und Westnorwegen (Trollstigen, Geiranger usw.) kann ich sehr empfehlen.

In Polen war ich diesen Sommer, aber nur im äußersten Süden. Habe mich dort sehr wohl gefühlt, was die Leute angeht. Viele Einheimische wählen dort auch das Fahrrad als Fernverkehrsmittel, oft aus Kostengründen. Die Straßen sind insgesamt ziemlich gut. Kopfsteinpflaster ist sehr selten und meist relativ gut zu befahren. Unangenehm sind nur die zum Teil extrem tiefen Spurrinnen im jahrzehntealten Asphalt. Außerorts sind diese einigermaßen gleichmäßig, innerorts mußte ich manchmal auf Schrittempo abbremsen und wurde arg durchgeschüttelt.

Daniel

Hallo

Noch mal kurz zur Reifenwahl. Also ich hatte 26x1,95 Reifen drauf und war damit sehr zufrieden. Insgesamt habe ich auf meiner Tour zum Nordkap 10.000Kilomter zurückgelegt und dabei 2 Reifensätze verbraucht. Das ganze bei einem Radgewicht von ca. 40 kg und mir mit 80 kg.
Des weiteren hatte ich im Norden einen Kurbelbruch. Auch dies war kein großes Probblem, da mich ein netter Finne ins Schleptau nahm und es auch im nächsten Ort einen Radladen gab.

Mit Plattfuß und Kettenriß

Mike

wie schade, oder meintest du kostenlos? Das ist ein großer Unterschied!

Aku

für den rallarvegen solltest du auf jeden fall einigermaßen geländegängig sein, gerade bei regen (vorteil: wenig betrieb ) wirds sonst eine sehr rutschige sache. mit meinem umgebauten mtb hatte ich viel spaß auf der abfahrt nach flam, die kollegen mit lowrider- bzw. gepäckträgerbruch eher weniger. ist aber landschaftlich sehr sehenswert.


waren zwei wochen danach da, war fahr- bzw. schiebbar .

Hallo.
Ich würde dir empfehlen, nach Norden durch Südost-Norwegen zu fahren. Rallarvegen ist vor Mitte/Ende Juli nicht offen und wäre sowieso ein Umweg wenn du nach Nordkapp willst. E6 lässt sich vermeiden, sowohl duch Süd- wie durch Nord-Norwegen. Von Oslo nach Trondheim gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B. durch Valdres oder Østerdalen (über Elverum und Røros).

Nördlich von Trondheim empfehle ich dir unbedingt den RV 17 in Nordland an der Küste entlang nach Bodø und von dort die Fähre nach Moskenes in Lofoten. Dann weiter durch Lofoten und Vesterålen nach Harstad, mit der Fähre nach Senja und weiter durch Troms und Finnmark nach Honningsvåg und Nordkapp.

Die Strassen sind meistens asphaltiert, normale Stassenreifen reichen gut aus.

Die beste Zeit für eine Skadninavien-Tour ist von Anfang Juni bis Mitte August.

Gute Reise und viel Vergnügen in Skandinavien,
JH
(Norweger in Norwegen)

Hi Marco,
die Strecke Berlin-Nordkapp plane ich auch für den nächsten (Früh-)Sommer. Vielleicht können wir uns mal drüber besprechen, gerade wenn Du auch aus Berlin kommst.
Viele Grüße
Christian