Da hab ich mich bislang immer gefragt, was sich hinter einem nördlichen August verbergen könnte, jedoch nie nachgeschaut. Und nun das.
Hallo Anja, Christoph-Faltblitz (alte Falt-Kanone, hast Du wieder N8schicht und nichts zu tun gehabt?), MagFriend.
Beim Lesen war schnell klar, was gemeint ist. Gut ge- und beschrieben Anja. Mir würde dazu die nötige Ruhe im Kopf fehlen.
Nun ja, mir kamen allerlei Erinnnerungen hoch. Zum Beispiel an dieses Foto:
Sehr später Abend der dritten Juliwoche 1998, Vesteralen, Blick vom größeren "Hausberg" der sog. ´Perle der Vesteralen´ Tinden, Blick auf Skipnes, den Haupt"ort", wo wir dann für knapp eine Woche das angenehm chaotische Standlager auf einer ruhigen Heidekraut?wiese hatten und das aus Fünf Renn- und einem Ruhetag bestehende Arctic Seakayak Race -
http://img292.imageshack.us/img292/5082/fe27008lr4.jpg - miitgefahren sind. (Welch dezenter Hinweis von mir, sorry, ich schreibe immer aus dem Moment heraus und in dem Fall aus allerlei Erinnerungen ... ich bin damals und bis in 2006 sozusagen in einer anderen Liga gepaddelt, derzeit bin ich sowas wie trockengelegt. Die letzte "echte" Paddeltour waren 4 Wochen Schottland, nur mit Kajak, nix Auto oder sonstiges, dazu die An- und Abreise mit Boot durch Belgien.)
Das Rennen damals war ne nette Sache, v.a. weil die Rennteilnehmer Vollpension genießen durften, was das hohe Startgeld absolut wett machte.
Ich hab mich damals aber mehr als einmal geärgert, an all den traumhaften "Kulissen" einfach so vorbei zu paddeln, habe aber dennoch auch mal am großen Vogelfelsen sowas wie angehalten, weil es war einfach zu... zu.... unbeschreiblich, wenn die Papageitaucher da um einen herum ins Wasser tauchen und ständig einer dann wieder vor dem Kajak wieder auftaucht, den Schnabel meist voll mit Sandaalen, guckt, zuckt und die Flatter macht. Und oben kreisten die Seeadler.
Der Nordatlantik, der Geruch, DAS LICHT, die Ruhe, die nur scheinbar gezzähmte Wildheit der Landschaften, die verlassenen Orte einer einstigen Zeit.
Der allerschönste Moment aber, der mich nie verlassen wird, am Ruhetag, ich probierte das in Dtschld. noch unbekannte und recht neue Boot des scheinbar ständigen Gesamtsiegers Roy Willy aus und wackelte aus der kleinen Bucht heraus, bei Bilderbuchwetter, flaches, ja mitunter spiegelglattes Wasser, angenehm warm, da passiere ich die vorletzte Hütte/bzw. Haus und aus einem offenem Fenster klingt diese unnbeschreiblich stimmungsvolle Aufnahme von .... und hier ärgere ich mich immer, dass ich da nicht wußte welches sehr bekannte Stück es war, meine aber entweder Beethoven oder Grieg, Grieg liegt irgendwie näher. Die Musik schwebte regelrecht über das Wasser und jeder andere Laut war ohrenbetäubend laut, also nahm ich das Paddel aus dem Wasser, hielt irgendwie das Gleichgewicht (Jahre später war das kein Thema, da hatte ich das Boot selber und die nötige Weichheit in der Hüfte, kennt der Christoph gar nicht, in seinen Faltmühlen... hähä
), drehte den Kopf und sog diesen Momemtn in mir auf.
Nachdem die Musik verklungen war, hatte sich irgendwas verändert. Ich kann bis heute nicht sagen, was es genau war.
Wir, das war ein Engländer_in_Hamburg-Globetrottel (der Firma), ein Vereinskumpel von ihm und ein fitter Bremer Rentner, sind dann nach der einen Woche noch ein wenig die Lofoten gepaddelt. Leider viel zu kurz, aber es fehlte die Zeit. Mein Bruder war auch mit hochgefahren (1 Passat, 3 Personen, 3 Boote, ein Fahrrad und jede Menge Zeugs - ein Irrsinn) und hatte während der Zeit die Lofoten einmal mehr abgeradelt und dabei auch ganz putzige Dinge erlebt. Es bringt doch einiges, wenn man einen Zugang zu den dort Einheimischen hat. Für einen Bekannten hatten wir 2 Flaschen Wein mitbekommen, die wir dort bitte einem alten Freund von dem Bekannten bringen sollten. Mein Bruder konnte nur eine Flasche transportieren, die machte ihn aber schon zum Sonder-Ehrengast der Familie, mit Ausflugsprogramm. Die zweite Flasche deponierten wir unter dem Auto, von wo sie dann abgeholt wurde. Als Dank lag dann eine Tüte mit einer Spezialität dort, ich musste sie in meinem Boot mit zurücknemen, die anderen streikten. Ein kompletter Stockfisch und keiner der billigen Handelsklasse!
Ach ja.
Aber die Lofoten sind eine andere Welt, als die Vesteralen und m.E. ist die einzig wirklich taugliche Art sie zu bereisen, entweder mit dem Rucksack, oder mit dem Kajak.
Ich habe seit vielen Jahren eine nicht speziell topographische Karte der Lofoten in meinem alten Zimmer an der Wand hängen. (Darunter eine Übersichts-Seekarte von Dänemark.) Und die Turkarts (1:100tsd) Lofoten und Vesteralen, vom Statens Kartverk, hab ich auch sei bald 10 Jahren in der Ecke, denn irgendwann komm ich da nochmal hin.
Der Haken ist aber u.a. die Distanz. Es sind mal eben geschmeidige 2.500 km Straße, von HH aus, ein Weg. Das bedeutet mind. 2 Tage Autofahrt und DAS war grausam, man fuhr durch dieses Land der Götter einfach so hindurch, die Wälder, schroffe und glatte Felsen, Wasserfälle, Heide, Hochebenen, usw. und der olle Zeitteufel meckerte, denn der Engländer wollte mit seiner Frau direkt weiterreisen und mein Bruder hatte nicht soviel Urlaub am Stück.
Ich schreib hier wieder nen Roman.... sorry.
Inzwischen aber hat mich Schottland so sehr in den Bann gezogen, ich denke nur noch selten an Norwegen. Schottland ist um sovieles leichter zzu erreichen, bietet landschaftlich zwar nicht dasgleiche wie Norwegen, kommt dem aber sehr nahe und gehht darüber hinaus, finde ich. Aber wirklich vergleichen kann man die beiden Länder kaum, zu verschieden sind die Stimmungen.
Das ich überhaupt mit Schottland geimpft wurde, liegt an ... Christoph weiß wen ich meine und wieso ich mir jenes Kapitel (der direkten Erwähnung) spare. Interessanterweise, wie ich anfangs (eine schwierige Reise zu zweit, 2005) Schottland immer mit Norwegen vergleichen wollte und dafür sehr ungnädig angeschaut wurde, ist jene Person dann später (mit R. zum ersten und R. zum zweiten und hoffentlich wirklich auch zum letzten - Amen) nur noch nach Norwegen/Schweden/Finnland/Aalands gereist und mit Schottland war nach 10 Besuchen plötzlich nichts mehr, was aber wohl auch andere seeehr wichtige Anpassungsgründe gehabt haben dürfte. Nun ja.
Ich denke aber, jedes Land mit seiner entsprechenden und höchst eigenen Stimmung, braucht für eine gute Reise, einen schönen Urlaub, den richtigen Zeitpunkt.
Und damit bin ich raus, denn ich weiß ich wäre nnoch nicht wieder "soweit"/bereit, nach Nordnorwegen zu reisen. Verstehe aber jeden aufs Beste, der oder die das braucht, möchte bzw. einfach tut. Auch die Art zu reisen, ist mir sehr vertraut unnd symphatisch.
Wobei mache Ecken nach Kajak schreien, anders erreicht man
solche Minibuchten nämlich kaum.
Andererseits, wenn man die Midge-Dichte dort erlebt hat, mag man durchaus auch gerne drauf verzichten.
Die übelsten Midges hatte ich aber auf der extrem unzugänglichen nördlichen Westseite von Rum (südlich von Skye), aber dort war meine Kamera schon defekt, daher keine Bilder (vielleicht ganz gut so).
Hm, zum Abschluß dieses Beitrgas, der weder hier, noch in Reiseberichte so richtg zu passen scheint, vielleicht noch ein Bild, das andeutet, soooo unterschiedlich sind Sco und N aber gar nicht mmal, stellenweise zumindest.
Ich wünsche eine wirklich schönen Urlaub, an den noch lange und zwar gerne zurückerinnert wird und der Spuren in einem hinterläßt.
Jochen
PS: Die Tippfehler lass ich mal drin, meine Tastatur spinnt manchmal.
Wenn ich mit iirgendwelchen Auskünften (inwiefern nach 11 Jahren aktuell... naja), oder Karten?, helfen kann, bitte Bescheid sagen.