Hallo,

heute habe ich mein Rad von der Durchsicht abgeholt. Beim Hinterrad musste das Lager ausgetauscht werden.

Nun meine Fragen: Wie merke ich (beim Fahren?), dass das Lager Spiel hat? Mir ist gar nichts aufgefallen, im Gegensatz zu einem Tretlager, das mir mal kaputt ging (da hatte ich Spiel und Leertreten). Wie kann ich beim Laufrad testen, ob noch alles ok ist?

Und was passiert im Extremfall, also wenn das Lager ganz kaputt geht?

Danke für Eure Erklärungen,
Petra

Hallo,

ich bin kein Lagerexperte, aber auch beim Radlager wirst du wie beim Tretlager "spüren", wenn es nicht mehr ok ist: es wird unrund laufen und ruckeln sowie Widerstand und deutliches Lagerspiel spüren lassen.

Dass "etwas passieren" kann, halte ich unter normalen Bedingungen fast für ausgeschlossen; denn vorher bist du lange schon abgestiegen, weil du spürst, dass etwas nicht stimmt.

Aber natürlich kann ein (fettfreies) Wälzlager durch Rollreibung theoretisch erhitzen bis es auseinander fällt, kann der Kugel- bzw. Rollenkäfig zerbrechen, können sich Kugeln oder Rollen selbständig machen und letztlich zu einem Brechen des Innen- oder Außenringes führen. Bei einem menschenkraftangetriebenen Fahrrad halte ich so etwas aber für äußerst unwahrscheinlich.

Hans

Ganz einfach, halte dein Fahrrad mit der einen Hand fest und versuche, ein Laufrad am Reifen mir der anderen nach rechts und links zu bewegen. Ist das möglich und Du spürst in beiden Endlagen feste Anschläge, (fällt sofort auf), dann hast du zuviel Lagerspiel. Bewegt sich aber nur die Felge weich hin und her und an der Nabe sieht Du nichts (das wollen wir mal nicht hoffen), dann ist der Radstern lose und es hilft nur nachspannen und neu zentrieren. So ein Laufrad wird aber schon länger vorher knistern und unrund laufen.
Bei Lagerschäden wird das Fahrzeug schlicht und einfach unfahrbar. Meistens fällt zuerst der Antrieb aus, dann kracht es, irgendwann wird die Fuhre eiernd zum Stehen kommen. Jetzt ist der geeinete Zeitpunkt, fürchterlich zu fluchen. Das macht Deine Fuhre zwar nicht wieder lauffähig, aber es befreit.

Falk, SchwLAbt

Hallo Petra,

an eigenen Laufrädern merkt man selbst leider erst sehr spät, wenn die Lager kaputt gehen. Das liegt daran, dass man mit dem Schaden "mitwächst".

Eigentlich sollte man daher regelmäßig die von Falk beschriebene Kontrolle machen.

Ich vergesse das oft und plötzlich ist schon wieder ein halbes Jahr vergangen ...

Brit

Darum hat sich ja bisher jeder gedrückt - vermutlich hats auch noch keiner ausprobiert.
Der Normalfall ist, daß sich das Laufrad deutlich schwerer drehen lässt, oder daß es extrem viel Spiel bekommt. Spätestens wenn die Felge an der Bremse schleift wird man aufmerksam werden.
Daß sich ein Lager wirklich irgendwo verhakte und sich gar nicht mehr drehen lässt soll vorkommen, hab ich aber noch nirgendwo gesehen.
Ich hab nur mal bei einer Sachs Rücktrittnabe die Lager dermaßen malträtiert (als Jungedlicher kein BMX, dafür aber ein 24" Kinderrad gehabt) daß ich Halbkurgeln, Pyramiden und viel schwarzen Batz aus dem Lager geholt hab. Das Ding ist immer noch gefahren, es hat nur ab und zu schreiende Quietschgeräusche von sich gegeben.
Gibt also keine Regel, am besten, einfach nicht ausprobieren

Danke für Eure Antworten. Den Falk-Test werde ich demnächst ausprobieren, auch bei meinem Zweitrad, denn das neue muss ja jetzt ok sein.

Ich habe das kaputte Lager mitnehmen dürfen, interessantes Teil. Der innere Teil wackelt ein wenig, aber nur um Millimeter, und ein bisschen Reibung scheint auch da zu sein, für mich aber minimal. Wenn ich das Teil schüttle, wackelt was. Das darf wohl auch nicht sein. Rostig ist es auch - wohl ein schlechtes Zeichen.

Ich habe tatsächlich nichts gemerkt, nur jetzt scheint das Rad etwas besser zu rollen, aber das kann auch an anderen Dingen liegen.

Petra