Hallo,
mich würde der Neugierde halber mal wissen, wie ihr euch verhaltet, wenn eure Radreisegegenstände deutliche Gebrauchsspuren aufweisen, jedoch noch keine Funktionsmängel.

Austauschen oder bis zum völligen Verschleiß abnutzen?

Z.B. Reifen: schon halbes Profil weg, hier und da ein kleiner Schnitt im Gummi.

Schlauch: ein, zwei Flicken

Kleidung: von der Sonne gebleicht, Flecken, modisch veraltet

Rad: zahlreiche Lackschäden

Radtaschen: erste Löcher (geflickt)

und was euch sonst noch einfällt

Wenn ihr frühzeitig tauscht, warum?

Wenn ihr den Tausch längstmöglich hinauszögert, warum?

PS: ausgenommen von diesem Thema sind Ketten und Ritzel, da schon zahlreich diskutiert.

Ein gut geflickter Reifen steht einem neuen ja wohl nichts nach - warum austauschen. Und Reifen mit halbem Profil - bei Reifen mit gutem Pannenschutz kann man sie doch total runterfahren. Kette und Ritzel muß man rechtzeitig, aber auch nicht zu früh, tauschen, ansonsten kann man alles bis zum Ende fahren, solange die Funktion noch da ist.

Ich versuche es mal. Nur wegen der Flicken mustere ich keinen Schlauch aus. Durchstiche haben doch nichts mit der Materialstandkraft zu tun. Beim Systemwechsel von Narrenventilen auf die einzig wahre Bauart habe ich aber Schläuche eher rausgeschmissen. Ansonsten sind auch 10 Flicken von Durchstichen kein Problem. Ist das Material erschöpft oder gibt esw wegen einer Macchiapassage mehr als 10 Löcher, dann ist ein neuer Schlauch aber billiger als zwei Päckchen Flicken. Reifen fahre ich richtig ab. Seit 1990 sind allerdings die Meisten durch Seitenwandschäden ausgefallen, lange bevor das Profil runtergefahren war. Mit einem schon rissigen Reifen fahre ich aber nicht unbedingt in den Urlaub, wenn er noch etwas brauchbar aussieht, hilft auch mal ein Quertausch. Keine kompromisse mache ich bei den wasserdichten Taschen, die werden nach der Fahrt repariert (ist unterwegs schwierig).
Bei Klamotten hilft ein bisschen die Nase. Was heute ganz aktuell ist, ist nächstes Jahr vollkommen unmöglich. Verzichte ich auf die Knaller, dann muss ich im nächsten Jahr nur ersetzen, was wirklich fertig ist.
Lackschäden sind Wurscht. In der ersten Aluzeit habe ich die Warnungen wegen Rissen nach Lackschäden ernst genommen und bin mit der Spraydose hinterhergerannt. Irgendwann habe ich damit aufgehört, die Schmarren sind aber folgenlos. Wenn ich mich mal zum Ausbauen hinreissen lasse, dann bekommt dieser Rahmen eine Pulverladung ab.

Falk, SchwLAbt

Hola Henning

Schläuche Tausche ich nach dem 5 Flicken aus (auch den Ersatz Schlauch). Ich fühle mich sicherer.
Reifen bei Rissen an den Flanken Tausche ich sofort aus Sicherheits- Gründen.

Stürze wo der Helm (keine Kratzer) Beschädigt wurde oder Lenker wird Sofort/Schnellstens ausgetauscht.

Trinkflasche nach ca. 3 Jahren. Sehen nicht mehr so Appetitlich aus.

Lackschäden (Kratzer) am Rahmen werden nach gepinselt.
Risse am Rahmen lasse ich sofort durch einen Fachmann überprüfen Gegebenfall Tausche ich den Rahmen aus. Sicherheit geht vor.

Bremsbelege tausche ich (neue) vor eine längere Bergtour aus. Aus Sicherheit und weil ich keine Lust habe unterwegs zu Schrauben.
Alte Bremsbelege werden zwischen durch wider eingebaut wen das Fahrrad nur für Touren um den Block Eingesetzt wird.
Scheibenbremsen Tausche ich sofort aus wenn Risse oder Beschädigungen zusehen sind. Aus Sicherheit. Sonst wird gebremst bist kurz vor der Verschleißgrenze.

Sattel desto Älter desto besser beim Brooks. Wie eben auch mit dem Rot Wein oder Männer
Sattel wird erst dann ausgetauscht wen Sattelstütze durch das Leder kommt.

Taschen werden Geflickt bis nichts mehr zu Flicken geht. Ich hänge sehr an meine Vaude Taschen mit allen ihren Kratzer, Beschädigungen und Flicken. Die haben bis jetzt mir viele Tausende km bei Regen/Schnee die Klamotten Trocken gehalten.

Trikot werden erst dann ersetzt wen nicht mehr zu nähen geht. Sind Teuer genug.
Rad-Hosen genauso.

Zelt wird geflickt bis nicht mehr geht. Auch an mein Grünen Palast hänge ich sehr.

Kocher wie Topfe bis nichts mehr geht.

Werkzeug Inbusschlüssel/Maulschlüssel usw. werden sofort ausgetauscht wenn der verschleiß so groß ist das man nicht vernünftig mit Reparieren kann auf eine Reise.

Komme gerade aus dem Keller hoch, wo ich zwei neue Reifen aufgezogen habe - für die Tour. Die halbabgefahrenen nutze ich auf meinem Kann-geklaut-werden-City-Bike weiter.

Was ich damit sagen will: Kommt halt darauf an, wie und wo ich die Sachen nutze. Bei meiner Madagaskar-Tour hab ich schon auf einen Topzustand der Ausrüstung geachtet. Aber wenn ich durch die Nachbarschaft radel, dann brauche ich Dinge auch gerne auf.

Gruß, Gereon

Hallo, HvS,
Tachobatterie, Reifen, Kette, Ritzel und Kettenblatt tausche ich mit Sicherheit verfrüht. Die Jeans, die ich über der Radler trage, erst dann, wenn es morgens im Zelt zu kompliziert wird, wegen der ganzen Löcher den eigentlichen Einstieg ins Hosenbein zu finden . Modische Erwägungen (beim Bike wie bei den Klamotten)???! Der Zahn der Zeit sorgt schon für Abwechslung . . .
Gruß, Paule (gerade von 130km-Tour mit dem neuen ''Starren'' zurück und deshalb vielleicht noch etwas euphorisch . . .)

Da ich Schwabe bin wird alles benutzt bis es auseinanderfällt.
Ausnahmen:Bremsbeläge, Mantel, Brems- und Schaltungzüge.
Ich hatte früher ein Billigzelt, da kamen nach der ersten Tour größere Mängel zu Tage. Also weg damit.
Ansonsten gehöre ich nicht zur Wegwerfgesellschaft
Sonntägliche Grüße Mille

Eins hatte ich noch vergessen. Bremssohlen werden runtergefahren bis kurz vor Stahl-auf-Stahl. Die Dinger sind so klein, das immer welche im Bordwerkzeug sind. Allerdings in einer Tüte, nicht das doch mal das Öl...

Falk, SchwLAbt

Hallo Henning
Vieles wurde schon geschrieben, ich will nicht alles wiederholen: Grundsätzlich unterscheide ich zwischen Gegenständen, die einen grossen Sicherheitsaspekt für mich bedeuten (z.Bsp. Bremsen, Lenker etc.) und solchen, die m.E. problemlos ersetzbar sind (z.Bsp. Kleidungsstücke, Taschen). Bei letzteren hält mich höchstens der Erinnernungsfaktor noch davon ab, allzu früh eine liebgewonnene Radhose zu ersetzen . Aber wie schon geschrieben, wenn sie nicht mehr zu nähen ist, muss eine neue her. Ganz allgemein achte ich bei Kleidern, Schuhen, Flaschen etc auch auf Qualität, d.h. Robustheit kommt bei mir vor Schönheit, will ja schliesslich nicht auf den Laufsteg sondern auf eine Reise! Sicherheitsrelevante Teile wie Bremsbeläge kontrolliere ich vor einer grossen Tour und ersetze sie wenn nötig. Nach Stürzen ist klar, dass alles kontrolliert und gegebenenfalls ausgetauscht wird.

Hallo,

Schläuche flicken wir bei den felgengebremsten Tandems gar nicht, bei den anderen Rädern nur im Notfall. Auch andere Dinge, die wir für sicherheitstechnisch relevant halten oder denen wir im Urlaub ein hohes Ärgerpotenzial unterstellen werden wohl eher verfrüht ausgetauscht, insbesondere wenn der Urlaub ansteht. Allerdings sind wir auch gebrannte Kinder und haben uns schon mit den seltsamsten Defekten rumärgern dürfen. Davon möchte ich mir ehrlich gesagt nicht den Urlaub verderben lassen.

Klamotten habe ich dagegen erstaunlich lange. Meistens werden sie mit abnehmender ästhetischer Qualität in der Reihenfolge 'für abends im Urlaub' - beim Sport - als untere Schicht im Winter abgetragen.
Meine unglaublich ausgebleichten und verschossenen roten Ortliebs sind mir ästhetisch schon sehr lange ein Dorn im Auge, andererseits funktionieren sie noch einwandfrei, also benutze ich sie weiter....

Martina

Hallo!

Ich schmeiß so gut wie nix weg, was noch seinen Zweck erfüllt, zum Leidwesen meiner Frau.... (Und bin sogar problemlos aus Schrott aufgebaute Räder auch auf Tour gefahren!)
Ausnahmen: sicherheitsrelevante Teile oder Teile, die die Tour voraussichtlich nicht überstehen werden, die unterwegs nicht ausgetauscht werden können.
Ältestes Teil: Das Kocher und Topf-Set meines Großvaters aus den 20-er Jahren, das erfüllt seinen Zweck nach wie vor besser als die neuen.

lg irg