Hallo Gemeinde,

gestern ist mir ein Missgeschick passiert:

Für mein VSF TX 400 benötigte ich eine neue Kette mit standardmäßig 114 Gliedern. Im Glauben, meine neue KMC X10 - Kette (das sind die mit den praktischen Kettenschlössern) habe 116 Glieder, habe ich 2 Glieder gekürzt und musste dann leider feststellen, dass genau diese zwei Glieder fehlen, denn die neue Kette hatte schon nur 114 Glieder!

Ich habe versucht, die gekürzten zwei Glieder wieder anzunieten (der Niet war noch nicht ganz raus gedrückt), aber ich traue dem Braten nicht, das die Verbindung ein bisschen wabbelig erscheint.

Gibt es vielleicht eine andere Methode, die Kette wieder sicher zu verlängern?

Danke für eure Tipps.

Du kannst ein Kettenverschlussglied einsetzen, also auch ein zweites Verschlussglied oder einen Kettenverschlussstift von Shimano passend zur Kettenbreite. Die passen auch bei KMC.

Oder den lädierten Stift ganz raus und mit einem neuen Niet wieder verbinden.

Dafür benötigst du halt das Werkzeug und den passenden Niet.

Oder zum nächsten Radladen. Für einen kleinen Obulus in deren Kaffeekasse sollten sie dies hoffentlich machen.

Grüße Rennrädle

Gute Idee von Christoph mit den Shimano-Stiften. Wenn die kompatibel sind, ist es ja kein Problem. Irgendwo fliegen noch welche rum. Das gehe ich mal an. Werkzeug ist kein Thema.

Brauchst du 114 Glieder, weil sonst bei groß-groß das Schaltwerk überdehnen würde, oder weil das Rad mit 114 ausgeliefert wurde?
Bei Letzterem würde ich vorsichtig im Handbetrieb (Montageständer oder mit angehobenem Hinterrad) groß-groß testen. Wenn sich das schalten lässt, kannst du auch problemlos mit 112 Gliedern fahren.

Falls es bei 114 bleiben muss, würde ich eher einem zurückgedrückten KMC-Niet vertrauen als einem Fremdfabrikat. Sollte dir das zu heiß sein, wäre meine Empfehlung eher ein zusätzliches KMC-Kettenschloss. Kostet auch nur unwesentlich mehr als diese Shimanostifte.

112 Glieder gehen gar nicht. Das reißt dann schon heftig am Schaltwerksarm.

Ja, warum nicht auch ein zweites Schlösschen probieren. Denn den alten Niet kann ich irgendwie nicht in die richtige Position schieben. Das geht nur zu locker oder zu fest.

Von KMC gibt es auch "reusable" Kettenschlösser. So eins würde sich anbieten, wenn schon nachgekauft werden muss.

Ich hatte neulich das gleiche Problem mit einer KMC (S11EL). Die wurde mit 118 Gliedern geliefert und ich habe sie dann um ein Glied zu viel gekürzt. Konnte dann aber ein Glied problemlos mit einen normalen Parktool Kettenwerkzeug wieder einsetzen. Bin bis jetzt einige 100 Kilometer damit gefahren.

Das Schaltwerk kann das im Zweifel schon ab. Da gehts nicht um "heftig". Entweder es passt mechanisch geraade noch (sprich völlig gestrecktes Schaltwerk), oder es ist einfach zu kurz und das Schaltwerk wird schlicht abgerissen. Vorsicht beim Ausprobieren im Montageständer!

Wenn man nicht gerade Schaltungen mit extremer Kapazität fährt, klappt folgendes Vorgehen eigentlich recht gut: Kette bei klein-klein auflegen und dann so ablängen, dass zwischen der unten zurücklaufenden Kette und dem oberen Schaltwerksröllchen gerade noch etwas (1cm) Luft ist. Die Mühe Kettenglieder zu zählen mache ich mir dabei nie. Und die Montage ist auch einfach, weil wenig Spannung auf der Kette ist.

Bei 10fach-Ketten würde ich auch eher vermeiden die Bolzen wiederzuverwenden Shimanostift bei Fremdhersteller habe ich noch nie probiert. Ich würde da auch mal ein Fragezeichen dran machen, ob die Normung so weit geht, dass man davon ausgehen kann, dass das passt. Die sauberste Lösung zur Verlängerung ist hier sicher ein zweites Kettenschloss.

Organisier dir einen Kettenrest und ein zweites Kettenschloss. Kürze die jetzige Kette entsprechend. Dann die Teile zusammensetzen.

Alternativ Kette verkaufen und eine neue besorgen.

Ich habe das schon mehrmals so gemacht - problemlos. Darauf achten, dass die Laschen dabei beweglich bleiben. Der Radhöker wird's sicher nicht machen sondern eine neue Kette verkaufen.

Mir ist die Kette genau dort aufgegangen. Wohl kaum jemand hat einen echten VerNieter für 100 €.

Was wir haben sind in der Regel Nietendrücker.

Unser guter Radladen hatte dagegen einen echten Nieter und mir damals die teure aufgegangene Kette gerettet.
Leider wurde der Laden aus Altersgründen geschlossen.

3 Sachen noch:
1. Wie weit steht das obere Schaltwerksröllchen vom größten Ritzel entfernt? Manchmal wird die B-Schraube zu weit reingedreht um eine zu lange Kette zu kaschieren, dann könntest du Glück haben. (also B- Schraube rausdrehen, um das obere Schaltröllchen näher an die Kassette zu bringen. 5mm sollte es aber noch Abstand zum größten Ritzel haben.)
2. Du könntest auch ... Außenlasche - Innenlasche - Kettenschloss - Innenlasche - Kettenschloss - Innenlasche - Außenlasche ... fahren, also 2 Kettenschlösser fast direkt hintereinander befestigen. Du brauchst nur dein noch vorhandenen Kettenrest.
3. Fährst du überhaupt das größte Ritzel? Falls nicht: Schaltwerk so einstellen, dass es nicht mehr auf das größte Ritzel gehen kann.

Hallo BaB,

danke für die Antworten.

1. Mit der B-Schraube kann ich nichts mehr reissen
2. Das wird die Methode meiner Wahl
3. Ein Ritzel kann nie groß genug sein ;-) Insbesondere mit Gepäck in den Bergen.