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Wer will mitradeln von Gotland nach Nepal (Reisepartner)



Hallo Sebastian,
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum. Ich denke, die eine oder andere Anregung zu deiner Tour wird in den nächsten Tagen hier eintrudeln.


Mit Lockerung der Corona-Bestimmungen für Einreisende ab Anfang Januar ist zu vermuten, dass sich China im Laufe des nächsten Jahres auch wieder für Touristen öffnet; ob das jetzt im ersten, im zweiten Quartal oder noch später passiert, lässt sich momentan nicht sagen. Falls sich China während deiner Tour öffnen sollte und ich mir deinen Tourverlauf anschaue, müsstest du dir das China-Visum in Neu-Delhi besorgen. Und dann stellt sich die Frage wie du von Kalapani zum Kailash kommen willst. Dir ist sicherlich bewusst, dass der Kailash in Tibet liegt und Tibet offiziell nur für Gruppenreisende zugänglich ist, d.h. eine Wanderung um den Mount Kailash ist nur mit einem Tibet Travel Permit möglich, und diese Genehmigung bekommst du nur, wenn du bei einem autorisierten Reisebüro eine entsprechende Tour buchst, was ins Geld gehen kann.

Bernd

Hallo Bernd,

besten Dank für Deine Rückmeldung und Tipps!

Der Kailash ist für mich optional, ich möchte aber in jedem Fall nach Nepal radeln.

Es sieht für mich auf Bikemap so aus, als ob es einen Strassenpass von Tawaghat bis rüber nach Burang in Tibet südlich von Kailash gibt. Der Pass geht aber bis auf 6.000m. Von daher weiss ich noch nicht, ob das überhaupt mit dem Rad machbar ist. Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob man auf dieser Route mit einer Gruppe mit einem Tibet Travel Permit einreisen kann.

Falls das geht, habe ich auch kein Problem damit, das Fahrrad solang in Nepal stehen zu lassen.

Beste Grüße!
Sebastian

Hallo Sebastian,

es stimmt schon, dass es zwischen Tawaghat und Burang eine Straßenverbindung gibt, allerdings ist das kein für Ausländer offener Grenzübergang sondern dem lokalen Warenverkehr vorbehalten. Organisierte Touren zum Kailash starten von Kathmandu in Nepal und Lhasa sowie Shigatse in Tibet.

Hier findest du einen Veranstalter, der Touren zum Kailash im Programm hat. Da bekommst du schon mal einen Eindruck, wie der Reiseverlauf ist und was für Kosten auf dich zukommen.

Noch ein Tipp: falls du eine Kailash-Tour buchst, dann darfst du bei dem Visumantrag für China nicht erwähnen, dass Tibet zu deiner Reiseroute gehört. So war das jedenfalls in der Vor-Covid-Zeit und wird sich bestimmt auch nicht ändern.

Bernd

Vielen Dank für die Informationen, Bernd!

Hallo Sebastian,
du solltest auch einmal überprüfen ob du für die 9.Etappe (Daijee-Tawaghat) eventuell ein spezielles Permit benötigst. Besonders in Nord-Indien als auch in Teilen von Nepal gibt es einige "Restricted Areas", die für Ausländer entweder ganz gesperrt sind oder nur mit einem Permit bereist werden dürfen. Außerdem ist der Grenzverlauf zwischen Nepal und Indien in dieser Gegend umstritten.

https://de.wikibrief.org/wiki/Kalapani_territory

Bernd

Ich werde diesen Sommer keine Zeit haben, deshalb offtopic. Interessantes und sehr ambitioniertes Projekt, gefällt mir.

An der Planung - da geht noch was. Falls du dazu Infos möchtest, dann erstell doch einen Faden im Bereich Länder .

Bei groben Durchsehen:

- Nach Berlin rein kann man echt besser fahren als über Oranienburg. Der Weg raus ist ganz okay.

- Du zirkelst zwischen Serbien und Rumänien hin und her - das ist eine EU-Außengrenze, Übrtritt können lange dauern (einfach Zeit einplanen). Du könntest von Szeged aus erst mal in Rumänien bleiben. Da gibts zwar auch Grenzkontrollen, aber die sind flott. Du solltest aber wie geplant das Eiserne Tor auf der serbischen Seite durchfahren. Auf der rumänischen ist eine viel befahrene Autobahn.

- Batumi - Tiflis bzw. Batumi - Baku. Da fährst du öfters Autobahn (von Zestaponi nach Surimi machen das viele) und so ziemlich um alles schöne gezielt drumherum. Hast du bewusst die Gebirge ausgelassen? Weiter südlich über den Pass nach Akhaltsikhe und Borjomi ist es sehr schön. Und hinter Tiflis könntest du auch über Telavi ins Alazani-Tal fahren, dann siehst du mehr vom Großen Kaukasus (und dort ist auch ein Weigut am anderen).

- Aktau - Taschkent: das geht gar nicht, woher zum Geier hast du diese Route? Da wo du lang willst, ist kein Grenzübergang. Der einzige weit und breit ist deutlich weiter nödlich an der E-40. In Ländern wie Kasachstan, die sehr dünn besiedelt sind, kannst du eh nur die große Straße vernünftig fahren. Nach kleinen Straßen brauchst du nicht zu suchen. Dazwischen ist nur Wüste.

- In Usbekistan ist abseits der Straße entlang des Amu Darya nur Wüste, links die Kysylkum, rechts die Karakum. Vernünftige Versorgung zwischen Nokis und Bochara (Buxoro) gibt vermutlich nur in der Nähe der Straße. Und die Städte Buchara und Samarkand lässt du aus... normalerweise bin ich nicht der Typ, der sagt, das und das muss man gesehen haben. Aber hier würde ich es echt für Blasphemie halten, nicht wenigstens eine dieser Städte anzusteuern und mindestens einen Tag zu bleiben. Die beiden sind kulturell und architektonisch viel interessanter als Taschkent.

- Falls du durch Kirgstan fährst, dann nimm den großen See Issyk-Kul mit.

Wie gesagt - alles nur grobe Tipps. Du darfst natürlich fahren, wie du willst. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Gruß
Thoralf

Noch was fällt mir auf:

Für Aserbaidschan brauchst du ein Visum.

Für Kasachstan und Usbekistan brauchst du kein Visum, dort kannst du jeweils 30 Tage bleiben. Das könnte für die lange Strecke in Usbekistan etwas knapp werden.

Gruß
Thoralf

Würde ich mir nicht allzu viel Hoffnung machen, dass du sobald nach Tibet kommst. Nach China an sich geht vermutlich bald wieder als Tourist. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass du auch nach Tibet kommst. Aktuell musst du 120 Tage im Land sein, um ein Permit beantragen zu können, was nochmal 1 Monat vor der "Einreise" nach Tibet beantragt werden muss. Ich bin mir nciht mehr ganz sicher, aber ich meine, dass du als Ausländer nicht direkt nach Lhasa fliegen kannst (Landgrenze definitiv nicht). Sprich du müsstet irgendwie über Kunming oder Chengdu fliegen und dann weiter nach Lhasa.

In Tibet selbst kannst du dich als "Laowei" nicht frei bewegen und brauchst zwingend einen lokalen Guide. Aber ich denke, dass weißt du bereits. Ist schön, mal da gewesen zu sein, aber landschaftlich ist es neben der Berge nicht so der Hit (und die hast du ja schon in Nepal ) und die tibetische Kultur siehst du als Ausländer in anderen Gegenden von China besser. Stichwort Tibetian Autonomous Perfecture

Das mit den 120 Tagen ist mir neu, aber sobald wieder Touristenvisa wieder ausgestellt werden, werden die 120 Tage der Vergangenheit angehören. Es sollen ja Touristen nach Tibet kommen.


Wenigstens bei einem Reiseveranstalter - siehe Punkt 7 ist es möglich, dass ein Tibet-Guide das Permit bei der Einreise von Nepal aus den chinesischen Einreisebeamten vorlegt.

Bernd

Ist seit Covid-Zeit so. Man hofft, dass dies auch wieder weg geht. Auf der anderen Seite gerade im Westen Chinas wollen sie ja eher keine ausländischen Touristen und auch allgemein ist China nicht auf ausländische Touristen angewiesen. Die haben da genug Binnen-Touristen.

Auch früher schon konnte man mit Tibet nie sicher planen. Auch mit Permit kann der Genosse einen Quer sitzen haben und schließt die Provinz. Daher wie gesagt mein Rat: Wenn es geht und passt mitnehmen, aber besser nicht davon ausgehen, dass es der Höhepunkt einer Reise wird.

Danke, Bernd!

Laut der Reiseagentur in Nepal kann man in der Tat nur in Gyirong als Ausländer von Nepal nach Tibet auf dem Landweg einreisen. Evt. schliesse ich mich im August einer Gruppenreise (ohne Rad) von Gyirong zum Kailash in Tibet an.

Sebastian

Danke für den Hinweis, Henning!

Hallo Thoralf,

habe vielen Dank für Deine sehr hilfreichen Ratschläge! Die Route ist zum Teil direkt vom Algorithmus von Bikemap geplant, da machte es schon noch mal Sinn, einen menschlichen Blick darauf zu werfen ;-). In Toshkent wohnt eine alte Freundin von mir, darum liegt das auf meinem Weg. Aber vor und nach Toshkent werden ich wahrscheinlich Deine Tipps befolgen.

Sebastian