Moin,

ich will im Winter bei meiner Rohloff mal das Schraubritzel wechseln und dann auf das System mit dem Steckritzeladapter umrüsten. Jetzt habe ich gesehen, dass es da vier verschiedene Varianten gibt, von denen ich bisher folgendes glaube verstanden zu haben:

1: Splined Carrier: die Kettenlinie ist weiter außen und kann daher auch 13er und 14er Ritzel aufnehmen
2: Splined Carrier S: entspricht bei der Kettenlinie dem alten Schraubritzel (15-21 Zähne), wird mit einem Sicherungsring fixiert
3: Splined Carrier L: die Kettenlinie ist weiter außen und kann daher auch 13er und 14er Ritzel aufnehmen und wird mit einem Lockring fixiert
4: Splines Carrier SL: entspricht bei der Kettenlinie dem alten Schraubritzel (15-21 Zähne), wird mit einem Lockring fixiert

Kann jemand bestätigen, ob das so stimmt bzw. korrigieren?

Ich habe diese Rohloff-Tabelle gefunden, bin mir aber nicht sicher, ob da nicht ein Fehler drin ist. Bei einer 135mm-Nabe würde bei der SL-Version die Kettenlinie demnach geringer sein als bei der S-Variante. Das kommt mir etwas komisch vor. Oder wo ist mein Denkfehler?

Dann die Frage, was ich nehmen soll, Lockring oder Sicherungsring? Den Sicherungsring kann man vermutlich auch unterwegs mit einem Schraubenzieher, Multitool o.Ä runter hebeln, falls das mal nötig sein sollte. Für den Lockring bräuchte man einen entsprechenden Adapter. Was sind die Vor- und Nachteile der beiden Systeme?

Wenn die Kettenlinie nicht zu 100% getroffen wird, ist mir das egal. Ich fahre an der Rohloff eh zwei Kettenblätter (an einer boost-Kurbel). Das heißt, sie ist auf mindestens einem Kettenblatt eh nicht ideal. Der dadurch höhere Verschleißt wird in Kauf genommen. Da ich meist auf dem kleineren und inneren Kettenblatt fahre, sollte die Kettenlinie tendentiell auch eher kleiner sein. Ich fahre ein 16er Ritzel und will auch dabei bleiben. Wenn ich doch mal ein anderes ausprobieren will, muss es nicht 13 oder 14 sein.

Wenn der Lockring nicht deutliche Vorteile hat, würde ich die S-Version nehmen - Kettenlinie wie beim 16er Schraubritzel, Ritzelwechsel ohne Spezialwerkzeug.

Ich wäre dankbar für eure Einschätzungen!

Hallo!
Die L und SL-Adapter sind nur für Riemen!

Ah, ok. Das habe ich wohl übersehen. Dann weiß ich, was ich brauche. Danke!!!

Soweit ich das verstanden habe geht Riemen nur mit den L und SL, aber Kette mit allen!

Wenn das so wäre, hätte der Lockring denn bei einen Kettenantrieb einen Vorteil gegenüber dem Sicherungsring?

Das stimmt wohl so nicht mehr!
Ich hatte letzten Freitag mein Rohloff - Rad von der 2. Garantie - Reparatur zurückbekommen. Da hatten sie mir einen Splined "Carrier mit Lockring" (Zitat Serviceschein, ohne Buchstabenzusatz!) eingebaut.
Auch auf der Rohloffseite
url=https://www.rohloff.de/fileadmin/user_upload/Montageanleitung-8450L-SL-DE_EN_NL_FR_2019-07-25.pdf]
ist eine Zeichnung bei der Ritzelseite und Riemenscheibe austauschbar sind.[zitat][/zitat]

Gruß

Klaus

Hallo Klaus!
Du hast wohl recht, ich hatte das Wörtchen "ebenfalls" in der Beschreibung überlesen.
Nur: Welchen Vorteil soll der Lockring bringen, wenn ich keinen Riemen einsetzen will? Vielleicht für einen späteren Umbau der Nabe in ein Gates-Rad. Aber ansonsten nur höheren Aufwand, Sonderwerkzeug, nix mehr mit (nahezu) werkzeuglosem Ritzelwechsel.

Das weiß ich auch nicht
Nach 2. Reperatur wegen Ölverlust hat Rohloff mir den eingebaut. Dabei hatte ich kurz vorher eine spezielle Sprengringzange gekauft!
Erhebt sich da die Gegenfrage: Warum Lockring für Riemen? Die kräfte sind doch die Gleichen!?

Gruß

Klaus

Hallo,
meines Wissens wurde die Version mit dem Lockring, speziell für die Verwendung mit Riemen-Ritzel, aus dem Grund ergänzt, da es systembedingt immer wieder zu kleinsten axialen (Micro-)Bewegungen des Ritzels auf dem Adapter kam. Hierdurch kam es wohl u.a. zu nervigen Geräuschen. Durch den Lockring wird nun das Ritzel fest auf dem Adapter fixiert.

Bei "normalen" Ritzeln (bei Kettenantrieb statt Riemen) sollte sich das wohl nicht bemerkbar machen, dass das Ritzel nicht über den Lockring auf dem Adapter fixiert ist. Mir ist da jedenfalls bislang noch nichts negativ aufgefallen seit dem Wechsel vom Schraubritzel zum Steckritzel (incl. Einbau des schmalen Adapters, um die selbe Kettenlinie beizubehalten).

Klingt plausibel. Mich würde es auch wundern, wenn man sowas bei eine Kette merken würde. Ich werde mir dann den Adapter für 15-21er Ritzel mit dem Sicherungsring kaufen. Beim Lockring sehe ich für mich keine Vorteile.

Danke auch für die anderen Antworten!

Wie schon oben gepostet: Laut Rohloff ist die Lockring-Version für Kette und für Riemen, die Sicherungsring-Version nur für Kette. Hat aber den Vorteil, kein Werkzeug.
ABER: Shimano benutzt für die Kettenritzel seiner Getriebenaben seit x Jahrzehnten ein Stecksystem mit Sicherungsring und den 3 Nasen. Und das gleiche wird für die Gates-Riemenritzel weiter verwendet. Ohne Probleme mWn.
Deshalb haben es Gates und Rohloff für die Speedhub mit den 13 kleinen Nasen auch so gemacht - und sind am Anfang reingefallen. Grund war wohl ein radial zu lockerer Sitz des Gates-Riemenritzels auf dem Antreiber, was ein Sicherungsring nicht kompensieren kann. Weiterhin verhält sich bei Drehmoment das Profil der 3 Shimano-Nasen vielleicht anders als der 13 Rohloff-Nasen (nennt Gates "Keile"). Ob Gates den Ritzelsitz inzwischen enger fertigt, weiß ich nicht, aber Rohloff hat dann wohl vor lauter Schreck die Lockring-Version entwickelt.
Möglicherweise ist heute das Problem längst bei aktueller Ware vom Tisch, aber Rohloff will - wie bei dem Speichen-Elend mit den Flanschbrechern - das Faß nicht wieder aufmachen und schreibt die technisch bessere Lösung Lockring für Gates vor. Kette und Riemen unterscheiden sich mMn nicht wirklich. Beide sehen den Ketten- oder Riemenzug bezogen auf das Ritzel als eine umlaufende Kraft, die auch so das Ritzel "walkt". Nur bei leerem Mittreten sieht das Riemenritzel die Vorspannung als umlaufende Kraft, während das Kettenritzel (fast) nichts sieht. Bei starkem Antritt spielt die Vorspannung keine Rolle mehr und hat sich im Leertrum komplett abgebaut (kann man schön testen, wenn man das Leertrum mal mit der Hand bewegt und das gleiche macht, wenn jemand die Kurbel belastet). Genau deshalb schreibt Rohloff den Snubber vor (Hosenträger plus Gürtel), während Shimano das "locker" sieht. Technisch passiert aber an der Stelle exakt das gleiche: Rohloff und Shimano haben etwa gleich kleine Riemenritzel (z.B. 20 oder 22). Dagegen werden bei der Pinion hinten größere (z.B. 28 oder 30) verwendet. Riemen mögen große Riemenscheiben lieber.
Weiterer Punkt zum Grübeln:
Gut am Rohloff-Steck-Kettenritzel ist die fehlende Kröpfung, während das Gates-Riemenritzel eine Kröpfung hat (d.h. Riemenlinie und Ritzelsitz sind etwas versetzt). Bei Shimano ist es umgekehrt: Das Kettenritzel leistet sich eine Kröpfung, das Riemenritzel fast nicht.