Hallo!
Den Riss kannst du sicher reparieren lassen.
Zur Ursache kann ich, wie alle anderen, hauptsächlich raten. Der Riss ist sicher oben von der Schweißraupe aus gegangen, wie schon geschrieben. Dann ist der Ort, an dem er aufgetreten ist, einer der stark belasteten. Dahinter ist der Rahmen durch ein Dreieck sehr stabil und steif, diese Stelle ist die erste nach dem Dreieck, wo das einzelne Rohr alleine halten muss. Der Hinweis auf die Beinkräfte, ergänzt durch das Eigengewicht, ergibt Sinn. Die Rahmenform bedingt, dass der Rahmen an dieser Stelle oben auf Zug belastet wird.
Löten ändert die Struktur im Rohr nicht so stark wie Schweißen, nötig wird es aber nicht sein.
Du musst auf jeden Fall die Bleche der Sitzhalterung keilförmig weiter nach vorne verlängern. Damit nimmst du Kräfte von der gerissenen Stelle und verteilst sie auf einen längeren Bereich. Die Keile würde ich durchaus länger machen, sagen wir 10cm oder so. Sie stören ja nicht. Warum die Hersteller nicht gleich die Sitzhalterung keilförmig gestaltet haben, wundert mich etwas. Die Enden der Schweißnähte (du brauchst ja zwei Keile vor den Sitzhalterungsblechen) sollten sauber ausgeführt sein, damit dort nicht wieder etwas ein reißt. Je ein Schweißpunkt an der Innenseite wird dabei reichen.
Dann frage ich mich, ob das Rohr nicht auch noch seitlich verstärkt werden sollte. Mit dem Bruch haben die seitlichen Kräfte nichts zu tun, sie sind aber, wenn du fest hinein trittst, da: Einmal recht, dann links, usw. Eine seitliche Verstärkung würde ich so gestalten, dass ein Blech oder ein schmales Bandeisen nur mit einer oder zwei längs verlaufenden Schweißnähten befestigt wird. Vorne und hinten würde ich die Schweißnähte nicht verbinden, um das Rohr nicht unnötig zu schwächen.
Also nicht so wie bei unserem Tandem. Da war der Schweißer schneller mit dem Gerät als ich mit meinem Protest und er mit seinem Denken:
[url=[url=https://abload.de/image.php?img=20180625_16003306e0q.jpg]
[/url]]Rahmenreparatur[/url]
Er hatte sichtlich ziemlich Stress an diesem Tag, an sich kann er was. Die Bleche würde ich weit schmäler gestalten, so breite brauchst du nicht. Machen kann das an sich jeder, der sauber schweißen kann, z.B. ein Autospengler. Der ist dünnes Material gewöhnt.
Die Konstruktion oben hat noch einen Fehler eingebaut, an dem ich, da ich vor dem Schweißen den Sitz des keilförmigen Bleches nicht noch einmal überprüft hatte, mit schuld bin. Der Keil endet an der gleichen Stelle wie die seitlichen Bleche. Das sorgt für eine neue Stelle, an der Kräfte und Materialschwächungen konzentriert werden. Man kann also nicht genug aufpassen!
Am besten bereitest du alles selbst vor, entfernst also den Lack um die Schweißstellen, baust die Keile und die seitlichen Bleche, wenn du welche verbauen willst, und bist beim Schweißen dabei. Dann wird das schon klappen. Schlosser, Spengler oder ähnliche Leute haben oft erstaunlich wenig Ahnung, welche Kräfte sie bei einem Fahrradrahmen auffangen müssen. Die schweißen oft einfach irgendwas zusammen, das dann zufälliger weise hält oder auch nicht.
lg!
georg