Bei meinem alten Crosser von Cannondale H300 aus dem Jahre 1996 mit einer Kalloy 2636 Sattelstütze ist die Innensechskant-Sattelgestellschraube gebrochen. Habe sie wohl lange nicht kontrolliert....
Der Schraubenrest lässt sich noch hinauschrauben.

Zwei Fahrradläden meines Vertrauens gaben mir zwei Antworten, die auf neue Sattelstützen hinauslaufen.

Wenn ich jedoch nur die passende Innensechskant-Sattelgestellschraube besorge, dann habe ich doch erst mal wieder Ruhe ? Wenn ja, wo am besten in Berlin ?

Dann bestimme doch mal Gewindedurchmesser, Länge und Art des Schraubenkopfes.
Danach dürftest Du vermutlich im Schraubenregal jedes Baumarktes fündig werden.
Lediglich Schrauben mit Kugelkopf sind weniger gängig und schwer zu finden. Die findet man an Stützen mit 2-Schrauben-Klemmung öfter. Sattelstützen mit nur einer Schraube nutzen meist einfache Zylinderkopfschrauben. M8 oder größer.

Das Thema hab ich auch durch. Nicht wegen Verrottung, sondern Diebstahl des Sattels inkl. einer der Befestigungsschrauben. Und ja, neue Sattelstütze war die Antwort (in meinem Fall die Procraft 2 bolt). Die Schrauben haben oft Sondermaße und sind nicht einzeln erhältlich. Und ich habe es im Baumarkt, im Werkzeugfachgeschaft und diversen Fahrradgeschäften versucht, nix da. Mein Lieblingsschrauber hebt so einen Kram immer auf in einer Grabbelkiste, weil ihm das Problem bewusst ist. Leider war für meine Stütze nix passendes dabei.

Vielleicht ist auch die Gewindesteigung besonders oder es ist ein Grobgewinde.
Für ein Nullachtfuffzehn Gewinde bekommst Du Schrauben ohne Ende.

Nicht Werkzeug-, sondern Schraubenfachgeschäfte. Oder Internet.

Könnte M7 sein. Hat dann aber wirklich niemand so mal geschwind auf Lager.

Oder zölliges Maß.

Sehr hilfreicher Hinweis, danke. Googeln kann ich schon, aber das Maß an sich gibt es nur super selten (ich meine, es war M9? Ist schon länger her), und selbst dann ist nicht klar, ob das Gewinde passt (Gewindesteigung?). Und bevor ich dann auf's Geratewohl nur eventuell passende Schrauben kaufe im 50er Pack oder so, kommt eine neue Stütze billiger. Ich hatte sogar eine andere Schraube mit dem passenden Durchmesser zu Hause, aber das Gewinde war anders... Im Übrigen habe ich dahingehend dann dem als sehr kompetent bekannten Inhaber des Werkzeugfachgeschafts (das auch reichlich Schrauben führt) vertraut. Der hat mir glaubhaft versichert, dass diese spezielle Schraube nicht erhältlich ist.
Unschön war in dem Zusammenhang der Besuch einer Filiale einer größeren Kette (wo ich normalerweise keinen Fuß reinsetze), wo man mir eine zu schlanke Schraube andrehen wollte, nach dem Motto, mit Unterlegscheibe und Mutter und fest anziehen passt das schon. Ist ja auch nicht sicherheitsrelevant, sowas

Oh je. Wenn ich mir endlich mal einen Messschieber zugelegt hätte, dann könnte ich die Sattelstütze einfach selbst ersetzen.

Also das Rad zur Werkstatt schieben und ausmessen lassen.

Kannst vorher mal die Sattelstütze rausnehmen und schauen, ob das Maß irgendwo eingeprägt ist. Ist bei manchen Stützen der Fall (aber nach einer gewissen Nutzungsdauer nicht mehr zwingend lesbar).

Wenn Du nicht weißt, ob sie (= die Schrauben) passen, dann ja. Aber auch die Stütze muss passen. Eine halbwegs brauchbare "Schieblehre" kostet vielleicht einen Zehner, ein Satz Gewindelehren einen Fünfer. In besserer Qualität jeweils einen Fünfer drauf. Einmal kaufen, braucht man immer wieder im Leben, hält 50 Jahre bei guter Fürsorge. Falls Dein Radhändler nebenan wohnt, geht es auch ohne. Aber sonst muss man auch immer die Zeit dagegen rechnen. Die Schraube zuhause ausmessen, dauert ein paar Minuten. Zum Radhändler zu fahren und zurück, eine Stunde mit Warten und Schnacken.

Verstehe das Problem nicht.

Das Ding ist i d R metrisch, oft M7 ev M8. Du hast ha noch Reste, da kannst Du mit ner Mutter testen. Dann kaufst Du im Schraubenhandel eine in VA oder besser in Rosta 8.8 o.ae.

Das Problem verstehe ich auch nicht, nach gut 20 Jahren kann man ja mal über eine neue Sattelstütze nachdenken, und wenn der Lenker noch Original ist, den vielleicht gleich mit tauschen

Habe es mal bei einem Radkollegen gesehen wie die Sütze nach gegeben hat, zum Glück beim langsamen Berg auf fahren

Ich kann mir zwar weder unter einer Sattelgestellschraube, noch unter einer Kalloy 2636 etwas vorstellen, aber wenn es sich um nicht lieferbare Schrauben handelt, könnte es M7 betreffen.

M7 bekommt man man freundlichen Citroen-Händler. An deren alten Fahrzeugen waren oft M7 und M9 verbaut. Ob die Längen und Festigkeitsklassen verfügbar sind müßtetst Du erfragen.

Ohne die Schraubenmaße kann ich leider keiner heißeren Tipp geben.

+1

Womöglich günstiger als manche Spezialschraube: klick.

Eine gute Schieblehre haben wir, das Maß meiner Sattelstütze war mir aber eh bekannt (27,0). Daher hab ich dann auch keine Zeit mehr in die vergebliche Schraubensuche gesteckt, sondern eine neue Stütze bestellt, obwohl die "alte" im Gegensatz zu der des TEs noch sehr jung war. Der Weg zum Radhändler ist aber grundsätzlich auch kein Problem, ist ein kleiner Schlenker auf dem Rückweg von der Arbeit, und warten muss man da auch eher selten. Ist auch egal. Abgesehen von der Sattelstütze hatte ich bisher keine Schwierigkeiten, passende Schrauben zu besorgen oder aus dem Fundus zu fischen

Freu Dich :-)



Mein Fundus ist mittlerweile auch durch die Bestellungen ausreichend angewachsen... Wahrscheinlich werde ich noch ein paar kg vererben können...

Es ist tatsächlich ein zölliges Maß, welches Kalloy verwendet hat.
Und beide Fahrhradläden, die keine Lust hatten nachzuschauen, obwohl sie zu dritt und leer waren, sehen mich auch nicht wieder.
Da der Werkzeugfachhändler -der nur metrische Schrauben führt- nicht fündig wurde, habe ich eine neue Sattelstrebe von Kalloy online bestellt, denn mit Billigkram habe ich mich genug rumgeärgert.

Immerhin war der Schraubenbruch lehrreich und hat mich zu 10km Rad fahren bei dem Schietwetter veranlasst.

Wieso bestellst Du dann nochmal Kalloy, wenn Du Dich mit dem Billigkram (Schraubenbruch) lang genug rumgeärgert hast?

Nach zwanzig Jahren darf so eine Schraube durchaus brechen, unabhängig vom Preis.

Nein, darf sie nicht.

Hä? Und was darf nach zwanzig Jahren noch alles kollabieren? Rahmen, Vorbau, Kurbeln, alle Lager, alle übrigen Schrauben? Hat Stahl jetzt so eine überschaubare Halbwertszeit verpaßt bekommen? daran kann nur Trump Schuld haben. Alu kommt da ja mit nur 10% deutlich besser weg....

Ich meine schon auch „Nutzung“, nicht „Lagerung“. Warum gibt es schließlich die Klemmschrauben von fast jeder bekannten Zubehörmarke als Ersatzteil? Shït happens.

But hopendly not by me....

Sind Fahrradteile auch aus Gewichtsgründen zeitfest oder dauerfest? Kennen wir das genutzte Anzugsdrehmoment und andere Parameter? Einschraubenverbindungen ohne Formschlüssigkeit sind prinzipiell bruchgefährdet.

Weil man sie verliert.

... aber man kann solche Systeme alltagstauglich konstruieren. Bei Leichtgewichtbauten kann ich mir schon vorstellen, dass man hier die Besitzer dazu anhält, den Kram alle paar Jahre auszutauschen (wie auch bei Autoreifen, die unabhängig von der Profiltiefe eine maximale Lebensdauer haben, oder bei Bremsflüssigkeit). Ich kenne allerdings kein Butter-und-Brot-Baumarktrad, bei dem bei "normaler Behandlung" (mit Einkaufstaschen und übergewichtigen FahrerInnen 130-150kg Systemgewicht) schon mal eine Sattelgestellstützenschraube gebrochen wäre. Auch nach 30 Jahren Gebrauch nicht.

Konsequenz: Im "Alltagsrad" soll und darf eine Schraube nicht brechen. Beim Leichtbau, der unter kontrollierten Bedingungen gehalten wird, muss ich damit leben, dass bestimmte Komponenten Verschleißartikel sind und alle x Jahre getauscht werden müssen.

Mag zwar als Erwartung stimmen, aber die Realität ist banaler: Es wird bei der Konstruktion entweder überhaupt keine Festigkeitsrechnung gemacht, sondern dicker Daumen und Erfahrung (und das kann auch daneben gehen) oder wenn denn doch eine gemacht wird, dann die Lastbedingungen während des Lebens mal unterschätzt und mal überschätzt. Der Aufwand ist ja nicht die Rechnung selbst, sondern die korrekten Annahmen über die Belastung, also wer wie auf dem Sattel rumhüpft oder wie die Schraube zu stark/schwach angezogen wird, wie schwächend Korrosion wirkt usw. usw. Da können teure Leichtbauteile sogar besser ausgelegt sein (sprich im Preis war noch intensives Nachdenken enthalten) als günstigen Komponenten (Nachdenken war im Preis leider nicht drin) .

....ja genau, Nachdenken war im Preis nicht drin. Deswegen musste ich schon mal eine Rose Sattelstütze "extreme" austauschen. Der Sattel war nicht dauerhaft fixierbar, weil nur mit Formblechteilen gehalten anstatt gefräster oder wenigstens gegossener Aluklötze.
Da haben auch die als Gegenmaßnahme mutmaßlich übermäßig angezogenen Schrauben (es waren sogar 2 Stk) nicht geholfen.

Gruß Ekki

Ja, klar.



Ja, sie können. Hmm. Aber wenn ich hier die Stories lese und dann sehe, wie in meinem Umfeld die "Markenräder" (grmpff) wie Fischer (ehem. Wal-Mart), Weserkrone, Pegasus u.a., die bspw. noch überhaupt keine Diskussion um das "Systemgewicht" kannten, von Leuten (mich eingeschlossen) mit 100kg Lebendgewicht + 25kg Einkauf, teilweise am Lenker, missbraucht werden und dennoch z.T. seit Jahrzehnten nicht übermäßig kaputtgehen, dann fragt man sich manchmal, ob richtiges Denken noch teurer ist als Denken überhaupt. Dann lieber überdimensionierte Tradition ("ist seit 30 Jahren noch nicht kaputtgegangen"), jedenfalls für alltagstaugliche No-service-Räder, statt falsch denken.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin großer Freund von Leichtbau, habe so manches realisiert und die alten Smolik-Tricks liegen noch irgendwo in der Werkstatt.