Hallo zusammen

Nach meiner komplettierten Rheinradtour (1664 km) plane ich für nächstes Jahr eine "etwas" grössere Tour. Es soll vom Nordkapp im Norden bis Tarifa im Süden von Europa gehen. Es gibt verschiedene mögliche Reiserouten - einziges "Muss" sind für mich die baltischen Staaten. Der Rest habe ich nun mal grob herum geplant. Total wären es aktuell 8760 km, was etwa 125 Tage sind. Ich rechne dabei mit 70 km / Tag. Da ich eher etwas mehr fahren werde, liegen dann auch Pausentage mit drin. Bevor ich in die Feinplanung gehe, wollte ich den Grobplan mal im Forum zur Diskussion stellen. Vielleicht hat ja jemand die Route oder Teile davon schon befahren :-)

Abschnitt Norwegen - Finnland
(ca. 1500 km)
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- Start am Nordkapp
- Danach gibt es meiner Meinung bis Kaamanen (Finnland) nur die eine "direkte" Route.
- Ab Kaamanen dann alles der EuroVelo 13 "Iron Curtain" entlang bis zur russischen Grenze im Süden.

Offene Fragen: Gibt es unterwegs eine Alternative zum Rad? (z.B. spannende Wanderung, Kanu oder Bootsfahrt)
Mögliche Alternativen: EuroVelo 10 oder 11 und evtl. Helsinki miteinplanen

Abschnitt Finnland - Russland - Estland
(ca. 400 km)
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- Route grösstenteils noch unklar, wobei St. Petersburg als Zwischenziel drin sein soll, danach weiter bis Narwa (Estland).

Offene Fragen: Ich habe im Forum einige ältere Berichte über die Strecke gelesen. Gibt es jemanden mit neueren Erfahrungen? Was ist die beste Route?
Mögliche Alternativen: Mit dem Schiff übersetzen und St. Petersburg auslassen - kommt aber eher nicht in Frage.

Abschnitt Estland - Lettland - Litauen - (Kaliningrad) - Polen
(ca. 1500 km)
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- Ab Narwa alles dem R1-Radweg entlang, über Riga, Klaipeda, Kaliningrad bis nach Polen.
- Da ich in dieser Variante Tallinn auslasse, evtl. Abstecher mit dem Bus/Zug.

Offene Fragen: Gibt es in Estland evtl. empfehlenswertere Routen als R1?
Mögliche Alternativen: EuroVelo 10, 11 oder 13. Falls es zeitlich seit der finnischen Grenze mehr als ca. 25 Tage her sind müsste ich Kaliningrad auslassen, da das Visum nur 30 Tage gültig ist. (Alternative: Grenze Litauen - Polen)


Abschnitt Polen - Deutschland - Niederlanden - Belgien - Frankreich
(ca. 2260 km)
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- Weiterhin alles dem R1 entlang bis nach Boulogne-sur-Mer in Frankreich.

Offene Fragen: Gibt es besonders empfehlenswerte Alternativen oder alternative Teilstücke?
Mögliche Alternativen: Abschnitte der EuroVelo 10 und 13 der polnischen Küste entlang, danach EuroVelo 12 weiterhin der Küste entlang bis man auf die EuroVelo 4 trifft. Mir ist aber vorallem der Ausbaustand in Polen unklar.

Abschnitt Frankreich
(ca. 1800 km)
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- Zunächst EuroVelo 4 ungefähr bis nach Roscoff, evtl. schon etwas früher Richtung Süden
- Danach Wechsel auf die EuroVelo 1 bis Bordeaux
- Danach Kanalroute Canal de Garonne und Canal du Midi. Canal du Midi jedoch nicht fertigfahren, besser etwas früher Richtung Süden halten.

Offene Fragen: Wie gut ist die EuroVelo 4 vor und nach Le Havre ausgebaut? Ist die Kanalroute wirklich empfehlenswert?
Mögliche Alternativen: EuroVelo 3 bis Bordeaux


Abschnitt Frankreich - Spanien
(ca. 1300 km)
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- Nach dem Canal du Midi auf die EuroVelo 8 und dann alles der Küste entlang bis Tarifa.

Offene Fragen: Wie gut ist die EuroVelo 8 in Spanien ausgebaut? Mir fehlen da detailiertere Informationen.
Mögliche Alternativen: In Spanien fehlen mir bisher allgemein noch gute Fahrradrouten. Gibt es vielleicht gute Webseiten oder Tipps dazu?

Ich würde mich riiiesig über Inpus von euch freuen!

Gar nicht, er existiert nur auf dem Papier.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob der Impuls jetzt nützlich ist, aber allgemein finde ich deine Herangehensweise etwas komisch. Oder lass es mich anders ausdrücken: Ich würde auf diese Art die Route nicht planen. Für mich klingt es ein wenig wie ein Autonavi: Autobahn 1 bis X dann weiter auf Autobahn Y und so weiter...

Ich würde mir bspw. eher die Punkte in den jeweiligen Ländern raussuchen, die ich gerne anschauen möchte und dann entsprechend die Route planen. Nebenstraßen zwischen den Orten finden sich dann schon.

Mit gut ausgebauten, separat geführten Radwegen würde ich jenseits von Mitteleuropa weniger rechnen. Von daher ist dann das Klammern an eine Radroute nicht unbedingt nötig.

Da hast du recht. Das Vorgehen ist aber bewusst, da mir das Konzept der EuroVelo-Radwege eigentlich sehr gefällt. Die EuroVelo-Wege verbinden. Und zwar nicht nur nur im klassischen Sinne von A nach B, sondern sie verbinden auch verschiedene Länder und Kulturen. Und die Idee ist ja auch, dass diese an Sehenswürdigkeiten der entsprechenden Länder vorbeiführen. Wobei ich mit Sehenswürdigkeiten auch einfach Alltagssituationen, Menschen und schöne Landschaften verstehe. Voraussetzung ist aber natürlich dass die EuroVelo-Wege überhaupt existieren.

Bei Spanien muss ich wohl nochmals über die Bücher... oder haben die schlicht keine Fernradwege?

Es gibt meines Wissens keine Fernradwege, mit Ausnahme der vías verdes. Das sind stillgelegte Bahntrassen, die eigentlich ganz akzeptabel sind, aber nur recht kurz irgendwo in der Pampa liegen, d.h. sich nicht zu einer längeren Route kombinieren lassen.

Guck mal auf die Internetseite, irgendwo dort befindet sich eine Karte der tatsächlich existierenden Abschnitte.

Alle andere Radwegführung in Spanien habe ich als bevormundend bis lächerlich empfunden. Ein Glück dass die Spanier sehr rücksichtsvoll fahren und die Straßen nicht zu gefährlich sind.

Nochmal zum EV8, ich bin von München nach Tarifa gefahren und habe nicht einmal ein einziges Schild gesehen. Große Teile dieses "europäischen Radwegnetzes" existieren schlicht und einfach nicht, auch wenn auf der Homepage so getan wird als ob.

Coole Tour. Fahr halt einfach mal los.

Vielen Dank, die vias verdes habe ich mir nun angeschaut.

Generell habe ich zur Route ja noch nicht so viele Tipps erhalten. Ich habe den Eindruck, dass ihr einfach drauf los radeln würdet. Ich ging dagegen bisher davon aus, dass ich die ganze Route schon ziemlich genau auf einer Onlinemap vorausplane. Grundsätzlich kann ich mir aber auch die spontane Variante vorstellen. (abgesehen vom russischen Teil)

Nur, kann ich mich trotzdem irgendwie sinnvoll vorbereiten? Ich kann ja nicht detailierte Karten und Bücher der gesamten Route mitschleppen. Zudem, woher bekäme ich diese alle? Wie bereitet ihr euch in Bezug auf eure Routen jeweils vor?

Liebe Grüsse, Stefan

Es ist halt auch schwer, so eine Riesentour komplett und etappengerecht vorzuplanen! Da dies noch nicht allzuviele Leute gemacht haben wundert es mich nicht, dass dir jetzt keiner den absolut passenden Track servieren kann

Wir planen unsere Touren immer so, dass es eine Aufstellung von Orten und Gegenden gibt, die wir unbedingt sehen wollen. Das Dazwischen ergibt sich dann so peu à peu.

Letztes Jahr sind wir von daheim (nahe Stuttgart) bis Südspanien geradelt. Fast ganz ohne bestehende Radrouten... Vielleicht inspiriert dich der Bericht (mit Karte) auf unserer Homepage (oben links den Button "Neu" drücken). Viel Spaß

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Du kannst ja Reiseführer angucken und deine Tour nicht so sehr am Fahrrad festmachen, sondern an den Sehenswürdigkeiten. Die Verbindung ergibt sich dann schon.

Detaillierte Karten kann man schon mitschleppen (Navi/Handy), und Reiseinfos kann man auch unterwegs zuhauf aus dem Internet bekommen, oder im Gespräch mit Leuten.

Hallo Stefan,
ich bin im letzten Sommer einige Tage mit Philippa aus Bristol auf ihrer Reise vom Nordkapp nach Tarifa in Norwegen unterwegs gewesen. Informationen zu ihrer Route und ihren Erfahrungen kannst Du in ihrem Blog nachlesen.

Das sollte man nochmal herausstreichen. Die EV-Routen sind in der Regel nicht ausgeschildert und nach meinen Infos in vielen Ecken ist die Streckenführung auch nur ein "unverbindlicher Planungsstatus". Deine Herangehensweise wird deshalb in der Umsetzung nicht funktionieren. Wenn du die Route komplett durchplanen möchtest, musst du die "Wegefindung" anders machen. Ich würde mir viele Reiseberichte ansehen und mir daraus eine Route basteln.
Gruß
Uli