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#1276328 - 04/10/17 12:18 PM
Bremsen am Stufentandem
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Hallo zusammen, jetzt steht die Entscheidung an: Stufentandem oder Einzelräder. Daher das Thema Bremsen am Stufentandem. Um Bremsen ging es schonmal 2012 im Thread. Allerdings sind alle Links outdated und funktionsuntüchtig. Daher hier eine aktuelle Dikussion fünf Jahre später. Meine Erfahrung: Die Sram Guide Scheibenbremse am Hase Pino kam schon bei einer Abfahrt von 250 Höhenmetern in heiße Bereiche. Gebremst wurde hart und bis nahezum zum Stand, dann wurde beschleunigt und wieder hart gebremst(Systemgewicht 195kg). Verwendet wurde nur die Vorderbremse. Auf solcher einer eher kurzen Abfahrt bereits über Bremsekühlpausen nachdenken zu müssen, ist zu mindest unschön. Zu beachten ist wohl, das die Sram Guide wohl eher im mitteleren (?)Segemtn einzuordenen ist. Meine Frage: Welche Bremstechnik sollte an einem Reisestufentandem zum Einsatz kommen?
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Edited by Mash (04/10/17 12:19 PM) |
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#1276333 - 04/10/17 12:40 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Sag doch mal was über die Scheibengröße. Außerdem ist der Achsstand eines Pinos schon deutlich länger als bei einem Solofahrrad. Warum hast Du Dich auf nur eine Bremse gestützt? Dass das Hinterrad beim Bremsen angehoben wird, ist bei langaschsständigen Fahrzeugen ziemlich unwahrscheinlich. Nutz wenigstens die am Hinterrad mögliche Bremsleistung mit aus.
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#1276337 - 04/10/17 12:59 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Die Frage zur richtigen Bremstechnik kommt hier immer wieder und löst stets lange Diskussionen aus. Diese Seite kennst du sicher? Hat wegen der grundsätzlichen Überlegungen nix an Aktualität verloren. Ich lasse am liebsten laufen und bremse vor den Serpentinen dann hart ab. Kritisch sind sehr starke Gefällestrecken, wo man Dauerbremsen muss. Gerade mittleres Tempo (ca. 30-40km/h) kann hier die Bremse am stärksten belasten. Die SRAM Guide kenne ich nicht, aber m.E. sollten es am Tandem schon zwei 200/203er Scheiben sein und Bremszangen mit vier Kolben pro Einheit. Sprich richtig harte Downhill-Geschütze. Wir haben die Avid Code R am Tandem, aber auch Shimano und Magura haben ähnliche Bremsen im Programm. Über denen Hitzebeständigkeit kann ich aber nix sagen. Finger weg von ICE-Bremsscheiben - da schmilzt dir im Zweifelsfalle der Kern raus. 250 steile Höhemeter können eine Bremse schon an ihre Belastungsgrenze bringen, vor allem wenn du wirklich nur eine und nicht beide Bremsen benutzt hast Zwei Bremsen vertragen logischer Weise doppelt so viel Wärme wie eine einzelne. Und auch bei einer Vollbremsung schafft man es mit dem Tandem nicht das Hinterrad auszuheben. Du kannst daher sowohl vorn, als auch hinten bis zum Blockieren des Rades bremsen. Passiert hinten natürlich schneller als vorn, aber gerade bergab sollte man keinesfalls auf den Bremsanker hinten verzichten. Doppelscheibenbremse (gabe es von Magura in Form der Big Twin und eine entsprechende Nabe baut wohl SON) wäre sicher eine elegante Lösung, allerdings sind entsprechende Gabeln wohl immer Maßanfertigungen. Ich kenne nur eine Person von der Tandemliste, die sowas fährt. Hunderte andere Tandemfahrer kommen mit klassischen Scheibenbremsanlagen aus.
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#1276344 - 04/10/17 01:18 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Meine Erfahrung: Die Sram Guide Scheibenbremse am Hase Pino kam schon bei einer Abfahrt von 250 Höhenmetern in heiße Bereiche. Gebremst wurde hart und bis nahezum zum Stand, dann wurde beschleunigt und wieder hart gebremst(Systemgewicht 195kg). Verwendet wurde nur die Vorderbremse. Finde ich ein unangemessenes Vorgehen, sagt für mich eigentlich garnichts aus.
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#1276352 - 04/10/17 01:31 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Hier diskutieren u.A. Andreas Oehler und Olaf Schulz Bremsprobleme beim Pino.
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#1276356 - 04/10/17 01:37 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Falk]
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Sag doch mal was über die Scheibengröße. Ich habe es leider verpasst diese am Leihpino nachzumessen. Aber im Katalog werden diese angegeben mit: vorne 165mm 38Z - hydraulische Scheibenbremse SRAM Guide. Finde ich ein unangemessenes Vorgehen, sagt für mich eigentlich garnichts aus. Da ich aus dem Trekkingbereich und nicht Moutainbiking komme und nie mir Gedanken über Bremsen machte musste. Einfach weil verschiedene Shimano V-Brakes ihre Dienste ausreichedn machten. Ich suche also mal Theards die sich mit Bremstechniken beschäftigen. Warum also nur die Vorderbremse: Weil wir nach wenigen Bremsversuchen mit der Hinterradbremse diese rochen. Mit der Gewichtsverteilung Stoker 72kg und Captian 70kg und 28kg Gepäck auf dem hinteren Gepäckträger, war die Bremsleistung hinten nur bei durchbremsen überhaupt brauchbar. Das Hinterrad riss schnell aus. Die letzten 100m sind wir Schotter gefahren, da war ein Bremsen mit der Hinterradbremse nicht mehr möglich. Diese Seite kennst du sicher? Da fällt das Word Schleppbremse. Das googlen ergab das Stichwort Arai. Was hat es damit auf sich? (ich unterbreche meine Recherche, da ich los muss)
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Edited by Mash (04/10/17 01:38 PM) |
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#1276360 - 04/10/17 01:43 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Aber im Katalog werden diese angegeben mit: vorne 165mm 38Z - hydraulische Scheibenbremse SRAM Guide. Das allein finde ich an einem Gefährt mit derartigem Gesamtgewicht ungeeignet. Da gehören, wenn schon nicht vorne eine Doppelscheibenbremse, so immerhin vorn und hinten 205er Scheiben dran.
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#1276361 - 04/10/17 01:51 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Bist du sicher, dass es dabei um die Bremse geht? Für mich tönen diese "Einheiten" nach 165mm Kurbellänge und 38 Zähne des Kettenblatts.
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#1276387 - 04/10/17 03:24 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Salut Mash Auf solcher einer eher kurzen Abfahrt bereits über Bremsekühlpausen nachdenken zu müssen, ist zu mindest unschön.
Ist unbefriedigend, stimmt. Doppelscheibenbremse wäre eine Lösung (vgl. Fahrradzukunftartikel), da Du ja eh ein Velomo als Massfahrzeug nimmst, würde ich diesbezüglich mal Fragen. Egal ob 2 oder 3 203er Scheiben sollten es sein. Zumindest, falls Du keine Doppescheiben vorne kriegst, würde ich die Cantisockel, die Du Dir dranlöten lässt hinten (+/- vorne) auch mich einer V-Brake als Zusatzbremse/Notbremse für den Stoker belegen. Diese V-Brake hat mir mit meinem ersten LiegeTandem das Leben gertettet. Schau Dir unbedingt den von Stephan verlinkten THread von AndreasÖhler an. Er fährt mit einerm Pino mit VIEL Gebäck in die schwäbischen Mittelgebirge und hat eine etwas - hmmm - ängstliche Stockerin, ergo, muss oft bremsen! Ich habe an meinem Stufentandem schlechte Erfahrungen mit Magura gemacht und ganz ordentliche mit Zee. Auf jeden Fall würde ich Shimano nehmen, mit Öl. Fall das Rad eine Drehgriffschaltung hat und du, wie beim Pino (!) die Bremsgriffe "verkehrt rum" greifen musst, würde ich o.gen. Bremsen mit den Trecking-Griffen kombinieren lassen. Die greifen sich am Pino besser - die von Zee sind 1,5Finger und sehr kurz.
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Edited by panta-rhei (04/10/17 03:29 PM) |
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#1276388 - 04/10/17 03:27 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Bremsscheiben mit 165mm sind mir unbekannt, wäre sehr unüblich und unterdimensioniert. 38Z=(38 Zähne) deutet auch auf eine Kurbel hin.
Die grundsätzliche Bremstechnik bei Dauerbremsungen ist bei allen Fahrzeugen gleich: Immer alle zur Verfügung stehenden Bremsen gleichzeitig nutzen. Das gilt beim Motorrad, beim Rennrad, beim MTB, Treckingrad und Tandem. Das einzige Gefährt, wo fast ausschließlich vorn gebremst wird, ist das Motorrad auf der Rennstrecke. Allerdings geht es da nicht um Abfahrten, sondern schlichten Rennbetrieb, sprich eine endlose Serie von Vollbremsungen.
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#1276390 - 04/10/17 03:36 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Die Möglichkeiten der Bremse wurden vermutlich noch nicht ausgereizt. Ich fahre die Sram DB5, das ist die 2-Kolben-Version der Guide und schon damit komme ich gut zum Stehen. Fading kann ich im Norden jedoch nicht provozieren. Aber grundsätzlich lässt sich die Guide (4-Kolben) durch Metallbeläge die es von Swissstop auch mit Kühlrippen gibt, in der Wirkung und Standfestigkeit noch verbessern. http://www.swissstop.com/de/brakepads/discbrakes/disc31/exotherm/Die Scheibengröße sollte beim Tandem vorne definitiv 200mm betragen und selbstverständlich sollte die hintere Bremse ebenfalls genutzt werden.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph |
Edited by cterres (04/10/17 03:39 PM) |
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#1276395 - 04/10/17 03:48 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: cterres]
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Die Möglichkeiten der Bremse wurden vermutlich noch nicht ausgereizt. Ich fahre die Sram DB5, das ist die 2-Kolben-Version der Guide und schon damit komme ich gut zum Stehen. Fading kann ich im Norden jedoch nicht provozieren.
Mensch Christoph, du bist doch schon eine Weile dabei. Muss man dir ernsthaft noch den Unterschied zwischen Bremskraft (wichtig für eine Vollbremsung) und Standfestigkeit (wichtig für Dauerbremsungen, also viel Wärmeeintrag ins Bremssystem in überschaubarer Zeit) erklären? Die beiden Dinge haben reichlich wenig miteinander zu tun. Vollbremsung klappt auch mit ner kleinen Scheibenbremse, aber die stirbt schnell den Hitzetod. Umgekehrt taugt z.B. die Arai-Schleppbremse nicht für Vollbremsungen, kann aber ganz entscheidend was an Energie verbraten. @Fadenersteller, bezüglich Arai: Diese erfordert eine spezielle Aufnahme auf der Nabe, um montiert werden zu können. Spezielle Tandemnaben haben diese Aufnahme ab und an (heute auch eher Scheibenbremsaufnahme - beides gleichzeitig ist nicht). An die Rohloff bekommst du die nicht dran. Also vergiss das sicher nicht schlechte Gerät am besten wieder.
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#1276397 - 04/10/17 03:55 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: veloeler]
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Bist du sicher, dass es dabei um die Bremse geht? Für mich tönen diese "Einheiten" nach 165mm Kurbellänge und 38 Zähne des Kettenblatts. Du hast recht. Bei der "hydraulische Scheibenbremse SRAM Guide" steht der Durchmesser nicht einmal drin. Hase Pino Standardausstattung Allround Im Artikel von Andreas Oehler und Olaf Schulz hat drei Lösungen: Doppelscheibenbremse, drei Bremsen (Scheibe vorn und hinten und hinten Felgenbremse). Die Dritte Lösung lautet: Bremsschirm Da wir nicht den Luftwiderstand als Maximalgeschwindigkeit Begrenzung wollen, bleibt die Frage: Bringt der Bremsschirm etwas? Deren Wirkung zieht ja besonders bei hohen Geschwindigkeiten, sprich langen, geraden Abfahrten auf guten Wegen. Ansonsten finde ich das wirklich elegant. Hat das Jemand schonmal getestet?
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Edited by Mash (04/10/17 03:59 PM) |
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#1276398 - 04/10/17 03:55 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Nein, den Unterschied kenne ich wohl, wie ich ja auch schrieb. Allein, die Bremsen werden praktisch immer ab Werk mit organischen Belägen ausgeliefert und die rubbeln sich nicht nur schneller runter, sie stauen auch Hitze auf. Der Bremse statt dessen Sinter-Beläge zu verpassen, in der Steigerung welche mit Kühlrippen, macht schon einen deutlichen Unterschied.
Übrigens, dem Foto bei Hasebikes nach, sitzt vorne eine 200er Scheibe und hinten eine 180er.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph |
Edited by cterres (04/10/17 04:04 PM) |
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#1276401 - 04/10/17 04:03 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Du liest zu viel in Foren rum. Es fahren hunderte, wenn nicht tausende Tandems durchs Land. Viele davon auch in Bergen und mit verschiedensten Bremsanlagen. Bremsfallschirme hat keiner dabei. Und sowas wirst du auch nicht wollen. Den müsstest du ja wieder einpacken. Und wehe, der verheddert sich an einem Poller - völlig theoretische Diskussion. Ja, es gibt Velomobile, die sowas einsetzen, aber wohl auch keine im alltäglichen Einsatzbereich, sondern für irgendwelche Sonderprojekte.
Die vierte Option, hast du vergessen: Mal ne Abkühlpause machen. Und solange man dir noch die grundsätzliche Nutzung der Bremsanlage erklären muss, gibt es da erstmal noch ausreichend Potential. Das will auch gelernt sein, vorn und hinten so zu dosieren, dass hinten (und vorn erst recht) nicht blockiert und beide Bremsen ungefähr vergleichbar viel Wärmeeintrag bekommen.
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#1276408 - 04/10/17 05:05 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Moin,
zum Thema BremsENtechnik kann ich etwas beitragen, daher OT und nur von Interesse, falls sich das Hitzeproblem nicht mit der richtigen Bremstechnik in den Griff kriegen lässt.
Du kannst dir mal die Hope-Bremsen ansehen, die innenbelüftete Scheiben haben. Das sind dicke Spezialscheiben, die innen drin Luftschlitze haben. Die können mehr Wärme aufnehmen und abgeben. Ich glaube die "Hope Tech V 4" ist so eine, aber mach da am Besten mal selbst ein bisschen Recherche, kann sein dass Hope die wieder modernisiert hat. Das legt dich allerdings auf die Hope-Bremsen fest, da du diese dicken Scheiben wohl wahrscheinlich nicht in Bremssättel kriegst, die für normale 1,8-2mm dicke herkömmliche Bremsscheiben gemacht sind.
Ansonsten habe ich noch 3 Ideen:
1. eine Rollerbremse adaptieren (von so nem 2Takt - Müffli). Brauchst du aber handwerkliches Geschick oder jemand damit und Zugang zu Metallbearbeitungsmaschinen dafür. Die Bremsscheiben von den Dingern sind vielleicht dick genug, um mit der Wärmemenge nicht überfordert zu sein. Aber: Kraftfahrzeug-Scheibenbremsen schleifen schon mal eher als Fahrradscheibenbremsen, da bei KFZ das Motorgeräusch die Schleiferei oft übertönt und die Motorleistung den Vortriebsverlust durch die minimal schleifende Bremse ausgleichen kann. Will sagen: achtung, KFZ-Scheibenbremsen sind nicht immer tendenziell schleiffrei konzipiert, so wie es Fahrradscheibenbremsen sind.
2. eine Wasserverlustkühlung basteln. Hängste dir ne Flasche mit 1,5l Wasser an den Lenker/irgendwo über die Bremse hin und machst mit so dünnem Aquarienschlauch und einem kleinen Kugelhahn (Baumarkt?) eine Wasserzuleitung zur Bremse. Aber vorsicht: alles auf eigene Gefahr und es hat Nachteile. Die Wasserkühlung muss relativ von Anfang an eingesetzt werden, da sich Bremsscheiben beim "Abschrecken" wenn sie erstmal richtig heiß sind gerne verziehen. Die Bremse wird mehr quietschen als bei trockener Bremserei, halt so wie beim Bremsen auf Regenfahrt. Wenn Wasser alle, dann nix Kühlung.
3. und das sollte am Einfachsten sein: überall Felgenbremsen zusätzlich zu den Scheibenbremsen hin bauen wo es geht. 4 Bremsen sollten deutlich weniger Zeit zum abkühlen brauchen als 2. panta-rhei und derSammy haben das an ihren Tandems so gemacht und ich habe es am Liegerad getan, für laaange Bergabfahrten (oder Bergabfahrten auf Kiesel/staub/holperwegen, wo man langsam runter muss und die Bremsen nicht mit Fahrtwind zu kühlen sind.
Achte auch unbedingt auf die Ableitung des Bremsmoments bei der Gabel vorne bei Einsatz einer Scheibenbremse. Firma Hase setzt da so nen Drehmomentstütze-Aluknochen ein, der die Gabel verstärken soll, die eigentlich nur ne Zulassung für 160mm Scheibendurchmesser hat. Das funktioniert scheinbar soweit, man liest zumindest nicht ständig von gebrochenen Spinner-Gabeln an Pinos. Es gibt auch noch die Meks-Carbongabel für 406er Räder, die ist aus Carbon und für 203mm Bremsscheiben freigegeben. AndreasR hat so eine, allerdings an ner Solo-Liege.
Beste Grüße und viel Erfolg, Felix
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Der Fahrradmarkt ist wie eine Tüte Haribo: man pickt sich das heraus, was man mag. Den Rest können die Anderen futtern. |
Edited by Standschalter (04/10/17 05:05 PM) |
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#1276411 - 04/10/17 05:26 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Du liest zu viel in Foren rum. Das glaube ich mittlerweile auch - das mit dem Bremsschirm war ein WITZ von Andreas Öhler!!! Nicht alles glauben, was im Internet steht Er hat einfach eine 3te Bremse montiert.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1276417 - 04/10/17 06:07 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Standschalter]
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AndreMQ
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... eine Wasserverlustkühlung basteln ... Das ist eine "coole Sache" und wenn man das Wasser wirklich verdampfen kann, unglaublich wirksam. Habe es aber noch nie gesehen.
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#1276422 - 04/10/17 06:24 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Du liest zu viel in Foren rum. Es fahren hunderte, wenn nicht tausende Tandems durchs Land. Finde ich nicht. Das Bremsenproblem an jedem Tandem -und erst recht bei vollem Gepäck- ist absolut ernstzunehmen. Ich habe an mein Pino eine Doppelscheibenbremse bauen lassen, damit waren wir sehr gut bedient. Wir hatten einige Gefällstrecken, die hätte man nur gehend meistern können (400 Höhenmeter Kiespiste bei 9% Gefälle). In solchen Abfahrten fahre ich in der vorne-/hinten-Abwechseltechnik, also immer wieder eine Seite abkühlen lassen. Und wir hatten Abfahrten, in denen wir die hintere Bremse am Anschlag gebremst haben UND SCHNELLER GEWORDEN SIND. Die Bremstechnik "laufen lassen", die am Rennrad oder Tourenrad empfehlenswert ist (Vollgas rollen lassen bis der Luftwiderstand begrenzt und an den entscheidenden Stellen heftig runterbremsen) funktioniert beim Tandem nicht. Dank dem hohen Gewicht und vergleichsweise günstigen Luftwiderstand kannst Du da schon mal auf >80km/h kommen. Dabei bremst keine Scheibe die >200kg wieder auf Null runter. Du kannst hier und im Pinoforum mal nach Doppelscheibenbremse suchen... habe ich dann von Steiner machen lassen. Ist auf den Kaufpreis des Pino noch eine echte Stange Geld obendrauf, aber das hätte ich nie missen wollen. Viele Grüße, Udo
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#1276424 - 04/10/17 06:30 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Mensch Christoph, du bist doch schon eine Weile dabei. Muss man dir ernsthaft noch den Unterschied zwischen Bremskraft (wichtig für eine Vollbremsung) und Standfestigkeit (wichtig für Dauerbremsungen, also viel Wärmeeintrag ins Bremssystem in überschaubarer Zeit) erklären? Die beiden Dinge haben reichlich wenig miteinander zu tun. Vollbremsung klappt auch mit ner kleinen Scheibenbremse, aber die stirbt schnell den Hitzetod.
Zwar stirbt -ceteris paribus- die kleinere Scheibe zweifellos früher den Hitzetod, gerade an einem langen Gefährt mit viel Gewicht hinten wird sie aber auch die Vollbremsung nicht so gut können wie eine größere Scheibe, dies da hier die Verzögerung nicht durch Abheben des Hinterrades samt Überschlag limitiert ist, sondern durch mögliche Reibung x Radius Bremsscheibe. Auf den Fotos auf der Hase-Website schaut die vordere Scheibe schon ordentlich groß aus. Wird wohl 200mm sein.
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#1276428 - 04/10/17 06:41 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: ]
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Ich hab mal gehört, dass es Velomobilfahrer gibt, die sowas tatsächlich installiert haben. Dass es funktioniert, glaube ich gern. Ein Wasserspritzer gegen die warme Scheibe - der ist schneller verdampft, als du guggen kannst.
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#1276430 - 04/10/17 06:44 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Oh, dann bist du der zweite mit Doppelscheibe den ich kenne. Welche Bremse und welche Nabe sind es denn? Magura Twin und SON?
Außerdem ist mir schon klar, dass beim Tandem wegen des geringeren Luftwiderstandes die Endgeschwindigkeit weit höher sein kann als am Solorad. Hängt vom Gefälle ab. Aber auch bei >10% konnte eine Scheibenbremse bei uns das Rad immer sicher zum Stand bringen. Aber ich hätte nicht mit einer Bremse dauerhaft abfahren wollen. Ob das wechselseitige Bremsen etwas bringt? Keine Ahnung, wollte ich immer mal rechnerisch überschlagen. Auch die bremsende Scheibe kühlt ja im Fahrtwind ab, das sollte keinen Unterschied bedeuten.
@manfred: Die kleine Scheibenbremse war nur als Beispiel dafür gedacht, dass Standfestigkeit und Bremskraft nix miteinander zu tun haben müssen. Man kann die Bremskraft auch einfach durch Änderung der Übersetzungsverhältnisse der Kolbenhübe ändern. Deshalb sind ja auch diese Zweifinger-Downhill-Bremsen erst möglich geworden. Die Standfestigkeit erhöht das aber nicht. Dazu braucht es Masse der Bremsanlage und viel kühlende Oberfläche. In soweit verbessert eine große Scheibe beides: Bremskraft und Standfestigkeit.
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Edited by derSammy (04/10/17 06:47 PM) |
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#1276431 - 04/10/17 06:46 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Du liest zu viel in Foren rum. Es fahren hunderte, wenn nicht tausende Tandems durchs Land. Finde ich nicht. Das Bremsenproblem an jedem Tandem -und erst recht bei vollem Gepäck- ist absolut ernstzunehmen. Ich habe an mein Pino eine Doppelscheibenbremse bauen lassen, Denke, ihr redet aneinander vorbei. Klar ist Bremsen ein Problem, wenn man mit Scheiben und voller Beladung in die Berge will. Was mich wundert, dass bei euch 3 Scheiben (203er nehme ich an) auch nicht gereicht haben! - da lobe ich mir die DragQueen AKA V-Brake hinten
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#1276432 - 04/10/17 06:48 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Aber auch bei >10% konnte eine Scheibenbremse bei uns das Rad immer sicher zum Stand bringen. Aber ich hätte nicht mit einer Bremse dauerhaft abfahren wollen. Naja, DAS ist halt das Problem, wenn Du halt darunter MUSST (weil Du am Anfang der Steigung noch nicht wusstest, dass diese für Dein Rad zu steil ist ) Puh, bin ich froh, dass ich son Scheiss an meinem Reiserad nicht beachten muss
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Edited by panta-rhei (04/10/17 06:49 PM) |
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#1276434 - 04/10/17 06:51 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: panta-rhei]
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Wieso? Auch ohne das V-Brems-Backup haben wir zwei Scheiben am Rad. Sichere Standbremsung ginge immer auch mit einer (genau das wollte ich sagen), aber dauerhafte Tempokontrolle will ich schon mit beiden machen. Fiele eine Bremse aus, würde ich mit der anderen unverzüglich anhalten, abkühlen lassen und dann weiter sehen.
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#1276435 - 04/10/17 06:52 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Die Direkteinspritzung in Trommelbremsen willst du am Tandem nicht - da sind (bauartbedingt bei "schnellen" Velomobilen nicht praktikable) Scheibenbremsen viel besser.
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Edited by veloeler (04/10/17 06:58 PM) |
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#1276436 - 04/10/17 06:53 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Oh, dann bist du der zweite mit Doppelscheibe den ich kenne. Welche Bremse und welche Nabe sind es denn? Magura Twin und SON? SON ist richtig, den Nabendynamo gibt es mit beidseitiger Aufnahme. Die Bremsen sind Shimano mussmalgucken, die ich vorne mit einem Magura-T-Stück an einen Bremshebel zusammenführe. Wichtig sind ordentliche Bremsschläuche, da hatte ich zuerst was Ludriges dran... mit dem Effekt dass ich die Bremse durchziehen konnte aber bei weitem kein Blockieren geschafft habe. Das mit "hinten bremsen und schneller geworden" habe ich wahrscheinlich missverständlich geschrieben: In der Phase mit nur hinten bremsen sind wir nicht langsamer geworden, mit der doppelten Bremse vorne natürlich kein Problem, die fängt das dann schon ein. Allerdings hätte ich mit einfacher Bremse vorne schon zu zittern angefangen.
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#1276437 - 04/10/17 06:54 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Wieso? Auch ohne das V-Brems-Backup haben wir zwei Scheiben am Rad. Sichere Standbremsung ginge immer auch mit einer (genau das wollte ich sagen), aber dauerhafte Tempokontrolle will ich schon mit beiden machen. Fiele eine Bremse aus, würde ich mit der anderen unverzüglich anhalten, abkühlen lassen und dann weiter sehen. Missverständnis, sorry. Hatte es so verstanden wie bei Snoopy: Alle Scheiben im Einsatz und manchmal trotzdem schneller werden.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1276438 - 04/10/17 06:54 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: panta-rhei]
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Was mich wundert, dass bei euch 3 Scheiben (203er nehme ich an) auch nicht gereicht haben! - da lobe ich mir die DragQueen AKA V-Brake hinten Nönö, das habe ich missverständlich geschrieben, siehe letzter Beitrag. Ich habe vorne zweimal 180mm Scheiben, hinten 203. Vorne hatte ich 203 überlegt, aber eigentlich gibt's da keinen Grund dafür bei doppelter Bremse.
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#1276440 - 04/10/17 06:57 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Was mich wundert, dass bei euch 3 Scheiben (203er nehme ich an) auch nicht gereicht haben! - da lobe ich mir die DragQueen AKA V-Brake hinten Nönö, das habe ich missverständlich geschrieben, siehe letzter Beitrag. Ich habe vorne zweimal 180mm Scheiben, hinten 203. Vorne hatte ich 203 überlegt, aber eigentlich gibt's da keinen Grund dafür bei doppelter Bremse. Jetzt verstehe ich nix mehr - hatte Deinen Schrieb so verstanden, dass Du manchmal TROTZDEM Fading hattest (=schneller wurdest beim Bremsen)
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1276442 - 04/10/17 07:03 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Ich hab mal gehört, dass es Velomobilfahrer gibt, die sowas tatsächlich installiert haben. Dass es funktioniert, glaube ich gern. Ein Wasserspritzer gegen die warme Scheibe - der ist schneller verdampft, als du guggen kannst. Um nur einen Liter Wasser von 20°C auf 100°C und dann gleich in Dampf zu wandeln braucht man die ganze Energie von z.B. 200kg, die 1300hm runterrauschen. Also unfaßbar viel - wenn man es schafft, die Scheiben nicht abzuschrecken und nicht zu viel noch flüssiges Wasser in der Landschaft zu verlieren.
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#1276450 - 04/10/17 07:24 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: panta-rhei]
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Jetzt verstehe ich nix mehr - hatte Deinen Schrieb so verstanden, dass Du manchmal TROTZDEM Fading hattest (=schneller wurdest beim Bremsen) Ui... wohl wirklich sehr missverständlich geschrieben, sorry. - Auf langen Gefällstrecken bremse ich nur vor Kurven mit beiden Bremsen. Nur zum langsamer werden bremse ich mal hinten und anderes Mal vorne, so dass immer entweder vorne oder hinten eine kühle Bremse ist. - Auf langen Gefällen hatte ich Stellen, an denen ich alleine mit der Hinterbremse nicht mehr verzögern konnte. Dann habe ich die vordere Bremse dazu eingesetzt und alles war gut. Da hätte ich jedenfalls mit einer schwachen Vorderbremse wirklich Schiss bekommen. Also Fading nur auf dem Hinterrad, wo ich eine einzelne Bremse auf einer 203er Scheibe habe. Man muss aber fairerweise dazusagen dass das Fading da recht früh eintrat, vielleicht auch weil die Bremsbeläge da schon ziemlich runter waren.
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#1276452 - 04/10/17 07:27 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: ]
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Um nur einen Liter Wasser von 20°C auf 100°C und dann gleich in Dampf zu wandeln braucht man die ganze Energie von z.B. 200kg, die 1300hm runterrauschen. Also unfaßbar viel - wenn man es schafft, die Scheiben nicht abzuschrecken und nicht zu viel noch flüssiges Wasser in der Landschaft zu verlieren. Ohne jetzt nachzurechnen anzufangen (und das Physikbuch abstauben zu müssen)... bist Du Dir sicher? 200kg 1300 Höhenmeter anheben mit der Energie in einem Liter Wasser und 80°C Differenz?
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#1276457 - 04/10/17 07:45 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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... naja, verrechnen kann immer passieren. Ich habe nur gegooglet nach Wärmekapazität von Wasser (4200J/Kg/K) und Verdampfungswärme von Wasser (2257kJ/Kg). Also 1 kg Wasser von 20°C auf 100°C zu bringen sind 4200J/kg/K x 1kg x 80k = 336kJ. Jetzt das kg Wasser noch verdampfen: 2257kJ/kg x 1kg = 2257kJ (!). Also zusammen so um die 2600kJ. 200kg x 9,81m/s2 x 1300m = 2550kJ. So mal zum Quercheck: wenn man einen 1000W-Tauchsieder 2600s (ca. 43min) laufen läßt, ist 1l Wasser in Dampf verwandelt. Also probiert habe ich das alles nicht, ich glaube es jetzt einfach.
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#1276466 - 04/10/17 08:47 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Die Bremstechnik "laufen lassen", die am Rennrad oder Tourenrad empfehlenswert ist (Vollgas rollen lassen bis der Luftwiderstand begrenzt und an den entscheidenden Stellen heftig runterbremsen) Das funktioniert nur dann, wenn es ausreichend lange geradeaus geht. Das klassische Bremsmordgelände heißt Serpentinen mit Seitenlängen < 2-300 m. Es mag ja durchaus außerhalb des Märchenlandes Abfahrten >300 Hm geben, bei denen man es lustich laufen lassen kann und so den Bremsen ermöglicht, sich ganz von allein wieder abzukühlen. Ich will das garnicht bestreiten. Meine Skepsis mag auch damit zusammenhängen, daß ich eine seltsame Abneigung habe, bei richtiger Kälte zu reisen. Allein, ich sehe das in der warmen Jahreszeit kaum über den Theoriestatus hinauskommen, daß "laufenlassen" funktioniert.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (04/10/17 08:48 PM) |
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#1276477 - 04/10/17 09:49 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: iassu]
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Es mag ja durchaus außerhalb des Märchenlandes Abfahrten >300 Hm geben, bei denen man es lustich laufen lassen kann ...
Der Simplon wäre z.B. so einer. Das ist der wahrscheinlich längste Motorenprüfstand der Welt. ;-) Darf aber auch mit Fahrrädern befahren werden. Hier übrigens noch'n bisschen was zum Pino: http://www.cyclingabout.com/hase-pino-tandem-info-from-long-distance-tourers/
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Edited by ohne Gasgriff (04/10/17 09:50 PM) |
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#1276485 - 04/11/17 04:41 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Hier noch nachgeliefert wie wenig das Aufheizen der Stahlscheiben schluckt. Wärmekapazität Stahl: 460J/kg/K. Zwei typische Scheiben zu 150g von 20°C auf 400°C aufgeheizt schlucken also: 460J/kg/K x 0,15kg x 380K x 2 = 52,4kJ = 200kg x 9,81m/s2 x 26,8m. Also nach nur 26,8hm sind bei der 200kg-Fuhre die kleinen Scheiben auf 400°C hochgeheizt und bringen dann nur noch über die schlechte Luftkühlung weg, was als Bremsenergie dazukommt - siehe www.sudibe.de. Bei 8%-Steigung sind die 26,8hm nach 330m Strecke verbraucht. Dann wird es eng. Wasser hat ca. die 9-fache Wärmekapazität wie Stahl und schluckt nochmal die etwa 500-fache Energiemenge nur um von 100°C-flüssig in 100°C-Dampf zu wechseln. Deshalb funktioniert Kochen, denn wäre das nicht so, wäre sofort das Nudelwasser verdampft und der Kit im Topf. Also wer einen guten Verdampfungskühler für die Bremsen schafft, hat gewonnen. Jetzt ist mir auch klar, warum die velomobilisten mit Wasser rumprobieren.
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#1276493 - 04/11/17 05:44 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
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Hallo!
Ich habe eine gewisse Skepsis, was das Beträufeln, Anspritzen, etc. der Bremsscheibe mit Wasser angeht: Wie macht man das, ohne die Scheibe zum Verziehen zu bringen? Mein Bruder hat einmal sein altes Waffenrad als MTB missbraucht, lange bevor es MTB´s gegeben hat. Als der Rücktritt überhitzt nachgelassen hat, hat er Schnee um die Nabe gepackt. Das war der Tod der Dreigangnabe. Daher nehme ich an, dass der Wasserauftrag sehr gleichmäßig und genau dosiert geschehen muss.
Auf Tour denke ich, dass das Bremsproblem beim Tandem mit zwei Scheibenbremsen mit großen Scheiben allenfalls eines im Kopf ist. So oft rast man am Weg nach Indien nicht steile Pässe hinunter, dass es ein Problem darstellen würde, fallweise einmal eine Abfahrt etwas gemütlicher anzugehen. Runter kommt man mit einem Tandem mit brauchbaren Bremsen ja überall, die Überhitzung ist ein reines Zeitproblem: Doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfache Energie, die in der gleichen Zeit abgeleitet werden muss, wenn ich mich richtig erinnere. Wer etwas langsamer fährt, rast vielleicht nicht ganz so lustig, aber völlig sicher.
Beim Aufbau von normalen Tourenrädern wird genauso über die Brauchbarkeit von V-Brakes auf Tour wegen der Überhitzungsgefahr diskutiert. Ich bin viele, auch hohe und steile Pässe mit simplen V-Brakes abgefahren, und habe nur bei zwei Abfahrten Pausen eingelegt: Bei der Sella di Carnizza und bei der Abfahrt vom Dalsnibba nach Geiranger. Und diese beiden Pausen waren wahrscheinlich völlig unnötig. Aber die Aussicht war schön dort oben! Am Tourentandem würde ich sicher gute Scheibenbremsen montieren, kombiniert mit großen Scheiben. Die größere Masse schreit danach. Aber das wäre es schon. Mein Bruder sagt gerne: "Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben!" Ich sage: Auf Eventualitäten vorbereiten vor so einer langen Tour ist absolut wichtig und sollte gewissenhaft gemacht werden. Aber schwere und teure Technik verbauen, die ich die vielen Tausend Kilometer mitschleppen muss, um sie in Wirklichkeit auf zusammengerechnet maximal 100km zu nützen, wäre mir zu blöd.
lg! georg
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Edited by irg (04/11/17 05:47 AM) Edit Reason: Ergänzung |
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#1276501 - 04/11/17 06:03 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: irg]
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Ja, ich kann Dir da nicht widersprechen, das muss fein dosiert und gleichmäßig ohne Abschrecken erfolgen. Sich ohne Bastelei vom Fahrstil an die vorhandenen Bremsen und ihre begrenzte Leistungsfähigkeit anzupassen ist zumindest die aufwandsarme Lösung. Große Scheiben ganz klar, auch wenn sie eben nur ein kleines Stück verbessern, aber jedes Stückchen hilft. Der TE sucht wohl gerade die verschiedenen Möglichkeiten ab. Die "Wasser-Verdunstungs-Zusatz-Paßfahrt-Kühlung" wäre auch nur was für werkstattmäßig gut ausgerüstete Leute. Tandems sind mit normalen Bremsen einfach unterdimensioniert und wenn so etwas zulassungspflichtig wäre, käme das wohl nicht durch die Prüfung. Keine Notbremse, keine Motorbremse, einfach nichts.
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Edited by AndreMQ (04/11/17 06:07 AM) |
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#1276523 - 04/11/17 07:26 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Meine bisher 'grösste' Bremsaktion mit dem Pino war die Abfahrt vom Klausenpass (West). Da haben wir mit ca. 250 kg Systemgewicht knapp 1500 hm vernichtet. An Bord war eine Magura Louise mit 203 mm vorn und 160 mm hinten. Wir haben es immer bis ca. 60 km/h laufen lassen und dann runtergebremst. Einmal haben wir zum abkühlen pausiert und außerdem hat der Stoker während der Abfahrt mittels Wasserflasche die vordere Bremse gekühlt. Seitdem ist die Scheibe ein wenig wellig - solle man also nicht unbedingt machen!
Ich würde bei einem Neubau von Speziallösungen absehen und einfach eine gute 4-Kolbenbremse mit möglichst großen Scheiben einbauen. Und zusätzlich noch Felgenbremsen vorne und hinten. Die könnte ihr dann abwechselnd benutzen und habt außerdem noch eine komplette Reservebremse dabei - und könnt dann beim mitschleppen von Ersatzteilen sparen.
Felgenbremse vorne bedeutet aber sich auf eine Spinner Grind als Federgabel festzulegen (verbaut Hase am Pino) mit 50 mm Federweg. Ich würde euch aber eine eigentlich eine Gabel mit 80 mm Federweg empfehlen, wie z.B. die Spinner 300. Die hat aber keine Cantisockel.
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Edited by kossihh (04/11/17 07:27 AM) |
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#1276525 - 04/11/17 07:28 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: irg]
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Kritisch bezüglich verziehen ist der Abschreckprozess. Ich bin kein Werkstoffwissenschaftler, aber setzt der schon bei sagen wir 200°C auf 150°C ein? Die Scheibe sollte kontinuierlich benetzt werden, dann erwärmt die sich gar nicht erst bis in den glühenden Bereich. Und verdampfen tut der Sprühnebel auch bei 200°C Scheibentemperatur.
Ach noch was: Das mit dem doppelten Tempo und der vierfachen Energie ist zwar im Prinzip richtig, bezieht sich aber auf Bremsungen in den Stand. Wir reden hier vom Abbau potentieller Energe, die ganz simpel linear mit dem Höhenunterschied zunimmt. Wieviel Wärme die Bremsanlage bei welcher konstanten Abfahrtsgeschwindigkeit verdauen muss, steht in der schon verlinkten Tandemseite. Da gibt es grundsätzlich zwei sichere (für die Bremse) Extreme: Extreme Schleichfahrt, weil da die Bremse enorm viel Zeit bekommt die ihr zugeführte Energie wieder los zu werden. Und halt "Laufen lassen", so dass ausschließlich der Luftwiderstand bremst. Irgendwo dazwischen (abhängig von Steigung, Fahrzeugmasse und Luftwiderstanskoeffizienten des Rades) gibt es eine Geschwindigkeit, wo die thermische Belastung der Bremse maximal wird. Das ist nicht selten ausgerechnet im Wohlfühlbereich zwischen 30 und 50 km/h. Schneller oder langsamer zu fahren, ist dann für die Bremse besser. Es ist also nicht so, dass für die Bremse ein höheres Fahrttempo immer kritischer ist, oft eher im Gegenteil. Kritisch ist das höhere Tempo bezüglich Anhalteweg und Aufheizung der Bremse unter der Vollbremsung. Aber in aller Regel reichen dazu die Reserven immer aus, die Dauerbremserei ist das eigentliche Problem.
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Edited by derSammy (04/11/17 07:30 AM) |
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#1276527 - 04/11/17 07:32 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Um eine hochwertige Bremsanlage werdet ihr nicht drum rum kommen. Sie Sram Guide ist wirklich nicht so der Kracher. Ist mir an unserem Testrad im letzten Jahr auch direkt aufgefallen. Einige Möglichkeiten wurden ja schon aufgezählt. Die Doppelscheibenbreme ist sicherlich die sicherste aber auch die teuerste Lösung. Aber ggf. baut das Velomo direkt ab Werkt und es kommt nicht ganz so teuer, wie über eine andere Firma. Die zweite Möglichkeit wäre, wohl eine Gabel mit Cantilever-Sockel zu nehmen, und diese dann als dritte Bremse zu nehmen, neben guten Scheibenbremsen. Dafür musst duch auch erstmal mit Gabel bekommen oder jemand finden, der es ran lötet. Nicht ganz so sicher wie Doppelscheibenbremse aber wdafür auch günstiger. Die dritte Möglichkeit ist dann wohl nur auf hochwertige Vierkolben-Scheibenbremsen zu setzen (ala Shimano Zee, Magura MT5 / MT7, Shimano Saint, Hope V4, Trickstuff direttissima; von links nach rechts preislich ansteigend ). Das sollte bei vorrauschauender Fahrweise und ggf. Bremspausen auch noch reichen. Alle Möglichkeiten darunter würde ich ausschließen für eure Tour. Ich denke auch die Bremsanlage ist nicht gerade der Ort am Tandem, wo es sich lohnt zu sparen. Allerdings darf dabei auch der gesunde Menschenverstand mitspielen und Angst ist in den wenigsten Fällen ein guter Ratgeber.
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#1276534 - 04/11/17 07:48 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: LarsiGoreng]
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4-Kolbenbremse ist sicher gut zu wählen, aber man darf die Wirkung nicht mißverstehen: - Die Temperatur der Scheibe und was die an die Umgebung wegbringt, bleibt die Begrenzung, da ändert sich nichts. Sie laufen auch nicht etwa kühler. Eher im Gegenteil, weil die Zange mehr Bremskraft aufbringt und die nutzt der Fahrer, um auch mehr Bremsleistung der Scheibe aufzubürden. - Die Belagflächen sind größer, somit die spezifische Bremsleistung pro Quadratzentimeter Bremsbelag kleiner. Das ist für das Belagmaterial eine wichtige Größe. - Die Zangen sind größer und erwärmen sich etwas langsamer. Eventuell als teurere Bremse auch mehr konstruktiv für möglichst große Wärmewiderstände von Scheibe über Belag in die Zange getan worden. Aber primär erreicht die 4-Kolbenbremse eine höhere Bremskraft, die thermische Leistungsfähigkeit der gesamten Bremse wird da nicht so viel gesteigert und das ist ja bei Passfahrten schneller das Problem als die Bremskraft.
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#1276539 - 04/11/17 08:05 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: ]
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Du hast natürlich recht. Primär hat die 4-Kolbenbremse eine höhere Bremskraft (was natürlich bei Bergabfahrten eine weniger große Rolle spielt, aber für ein 200kg Reisepanzer trotzdem nicht unerheblich ist in gewissen Situationen). Gibt es eigentlich spezifische Vergleiche zwischen 2-Kolben und 4-Kolben-Bremse bzgl. Fading bei gleicher Scheibengröße?
Der begrenzende Faktor bei Bergabfahrten ist sicherlich die Scheibe. Da geht momentan nicht mehr als 203mm (zumindest bei der Pino Standartgabel). Ggf. gibt es auch schon Gabeln, die mehr aushalten. Weiterhin gibt es ja mittlerweile sehr ausgefallene Konsturktionen für die Scheiben (Hope V4 etc.), welche die Hitzeabfuhr verbessern sollen. Aber teils 119€ für ne Scheibe ausgeben ist schon ein ordentlicher Batzen.
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#1276552 - 04/11/17 08:47 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Kritisch bezüglich verziehen ist der Abschreckprozess. Ich bin kein Werkstoffwissenschaftler, aber setzt der schon bei sagen wir 200°C auf 150°C ein? Die Scheibe sollte kontinuierlich benetzt werden, dann erwärmt die sich gar nicht erst bis in den glühenden Bereich. Und verdampfen tut der Sprühnebel auch bei 200°C Scheibentemperatur.. Metallurgisch verändert sich bei diesen Temperaturen nichts. Was passieren kann ist, dass sich die Scheibe durch Temperaturdifferenzen plastisch verformt.
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#1276553 - 04/11/17 08:52 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: LarsiGoreng]
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Gute Frage. Verfügbare Test gibt es z.B. in www.bike-magazin.de. Früher waren die Tests technisch ziemlich unvollständig. Das ist mit den Jahren besser geworden, gute Test sind nämlich sehr aufwendig und teuer. Da mussten die Redaktionen und Labors einiges investieren und auch dazulernen. Ich müsste mal die aktuellen Test wieder lesen. Aber eigentlich ist es zum Verzweifeln: wir fahren die gleichen, dünnen Stahlscheibchen wie vor 20 Jahren und was sollen die heute besser können? Am Rest der Bremse hat sich viel getan. Eine der wenigen, neuen Ideen ist der Ice-Tec-Alu-Kern von Shimano und zwar mit den nach innen ragenden Kühlfinnen. Man kann die Gedanken der Shimano-Konstrukteure genau verstehen. Leider Selbstmord für Tandemfahrer und sonstige, die den Erweichungspunkt überschreiten.
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#1276594 - 04/11/17 10:32 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: LarsiGoreng]
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Der begrenzende Faktor bei Bergabfahrten ist sicherlich die Scheibe. Da geht momentan nicht mehr als 203mm (zumindest bei der Pino Standartgabel).
Santana setzt bei seinen Tandems mittlerweile auf Bremsscheiben mit 10"-Durchmesser (also etwa 250mm). Rein konstruktiv ist es aber kaum noch sinnvoll, die Bremszangen dann über Adapter an die 160mm-Aufnahme zu basteln. Die Bremszange sollte sich dann ohne Adapter montieren lassen. Sprich der Rahmen muss spezifisch auf solche Bremsmonster ausgelegt sein - sowohl von der Stabilität, als auch von der Aufnahme her. Ideen, die Wärmeabfuhr der Scheiben zu erhöhen gibt es viele. Die innenbelüfteten Scheiben (Ventidisc) wurden erwähnt. M.E. ist es einen Versuch wert, die auch zwischen Nichthope-Zangen zu stecken. Die Scheiben sind um 3mm dick, das sollte eventuell gerade noch im Stellbereich der üblichen Zangen liegen. Zumindest mit angefahrenen Belägen sollte es klappen. Wieviel diese mehrteiligen Bremsscheiben bringen, kann ich nicht beurteilen. Aber es gibt ja mittlerweile einen großen Markt an Scheiben, wo der Reibring nur noch über solche Nietenteile mit dem Achsträger verbunden ist. Da kann der Reibring sich problemlos bei Erwärmung ausdehnen, ohne die Bremsscheibe zu verziehen. Das ist mir mit unseren einteiligen Bremsen schon aufgefallen: Bei heftigen Abfahrten neigten die gegen Ende der Abfahrt zum Dauerschleifbremsen, was sich nach ein paar km Abkühlfahrt aber bisher immer gegeben hat. Die Wärmeabfuhr grundsätzlich durch Kühlkörper zu verbessern, ist sicher keine schlechte Idee. Einen Alukern (wegen der besseren Wärmeleitung) zu nehmen, liegt nahe, im PC-Kühlerbereich haben sich ja sogenannten Heat-Pipes etabliert. Die wären wohl noch besser geeignet. Aber anders als beim PC, wo der Prozessor sich nur auf so maximal 120°C erwärmt, kommt man bei der Bremsscheibe halt in ganz andere Temperaturbereiche. Und dass Alu einfach wegschmilzt und die Scheibe so total ausfällt, ist natürlich der Super-GAU, der keinesfalls passieren darf. Im Motorrennsport nimmt man ja mittlerweile irgendwelche Verbundwerkstoffscheiben (Carbon, oder so was). Das wäre vielleicht auch noch ein Ansatz. Ich fürchte nur, dass der Schwerlastradmarkt für große innovative Verbesserungen zu klein ist. Da traut sich kein Hersteller groß was zu bauen, rechnet sich nicht. Einfacher könnte ein Ansatz sein, der über den Tellerrand hinaus schaut. Z.B. eine Möglichkeit zu schaffen Bremsen aus dem Motorradbereich an die Fahrradnabe zu bekommen. Allerdings sind diese Teile dann teils wieder erheblich schwerer als für Fahrrräder üblich.
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Edited by derSammy (04/11/17 10:34 AM) |
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#1276595 - 04/11/17 10:37 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Scheiben in dieser Größe brauchen auch eine andere Befestigung an der Nabe, das hat mit der 6-Loch- oder Centerlock-Befestigung keinen Sinn, diese stoßen ja schon bei 203 an ihre Grenzen. Da scheint mir doch die Doppelscheibe wesentlich sinnvoller zu sein. Und von diesem ganzen Ventidisc muß man glaube ich spätestens nach dem berühmten Tour-Test nicht extrem überzeugt sein. Vielleicht sind da innenbelüftete Scheiben doch wirkungsvoller.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1276651 - 04/11/17 01:11 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: iassu]
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Tourtest? Die Ventidisc waren doch gerade die innenbelüfteten Scheiben, oder? Oder verwechselst du gerade ICE mit Ventidisc?
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#1276703 - 04/11/17 02:58 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Das kann sein Klingt alles so dermaßen klug, kompetent und zukunftsichernd, da komme ich mit meinem Volksschulenglisch kaum noch mit....
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (04/11/17 02:59 PM) |
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#1276707 - 04/11/17 03:11 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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mW gibt es von Jagwire eine Scheibe mit den Kühlrippen innen, deren Reibring ganz aus Stahl ist.
Die Doppelscheibenbremse hat auch große Vorteile für die Gabel, gerade an Fahrzeugen mit tief und weit hinten liegendem Schwerpunkt.
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#1276819 - 04/12/17 05:45 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Hallo! Da gibt es grundsätzlich zwei sichere (für die Bremse) Extreme: Extreme Schleichfahrt, weil da die Bremse enorm viel Zeit bekommt die ihr zugeführte Energie wieder los zu werden. Und halt "Laufen lassen", so dass ausschließlich der Luftwiderstand bremst. Irgendwo dazwischen (abhängig von Steigung, Fahrzeugmasse und Luftwiderstanskoeffizienten des Rades) gibt es eine Geschwindigkeit, wo die thermische Belastung der Bremse maximal wird. Das ist nicht selten ausgerechnet im Wohlfühlbereich zwischen 30 und 50 km/h. Schneller oder langsamer zu fahren, ist dann für die Bremse besser. Es ist also nicht so, dass für die Bremse ein höheres Fahrttempo immer kritischer ist, oft eher im Gegenteil. Kritisch ist das höhere Tempo bezüglich Anhalteweg und Aufheizung der Bremse unter der Vollbremsung. Aber in aller Regel reichen dazu die Reserven immer aus, die Dauerbremserei ist das eigentliche Problem. Ich stimme dir vollkommen zu. Genau das, das "Pendeln" zwischen hoher und niedriger Geschwindikeit lernen bei uns Ösis nach wie vor die Führerscheinanwärter fürs Autofahren. Das heißt dort Intervallbremsen und ist auch Radfahrern wärmstens zu empfehlen. Auch mit voll beladenem Tandem lässt sich das leicht lernen, der Weg nach Indien ist auch lange genug, um zu üben. Niemand muss gleich beim ersten Pass alle Geschwindigkeitsrekorde brechen. Etwas anderes: Wenn die Thread-Ersteller ein Velomo-Tandem bauen lassen, würde es sich anbieten, die Anlötteile für V-Brakes gleich mit zu bestellen. Die sollten nicht viel kosten, wiegen fast nichts und machen das Tandem weit flexibler. Falls unterwegs eine Scheibenbremse ausfallen sollte (dafür reicht schlechte Behandlung beim Bahntransport), kann sofort irgendeine V-Brake montiert werden. Die ist natürlich nicht überragend am Tandem, aber genug, um sicher zum nächsten Treffpunkt mit einem Paket von zu Hause zu kommen. lg! georg
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#1276997 - 04/12/17 06:12 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: snoopy-226k]
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Du liest zu viel in Foren rum. Es fahren hunderte, wenn nicht tausende Tandems durchs Land. Du kannst hier und im Pinoforum mal nach Doppelscheibenbremse suchen... habe ich dann von Steiner machen lassen. Ist auf den Kaufpreis des Pino noch eine echte Stange Geld obendrauf, aber das hätte ich nie missen wollen. Viele Grüße, Udo Velomo sagt zu den Thema am Telefon: Problem sind die Gabeln. Verwendet wird typischerweise von Velomo eine Spinner Grind 20". Diese kann nur einfache Bremsscheiben aufnehmen. Bei einer Starrgabel wäre eine Doppelscheibenbremse kein Problem, aber bei Federgabeln ist das Angebot an 20" Gabeln für Tandems eher dünn. Was für eine Gabel hast du verbaut? Steiner Federgabel Bild der Steiner Gabel mit Doppelscheibenbremse. Von upndown im Pinoforum Diese Gabel scheint es zu ermgölichen. Allerdings hat diese eine Kombination aus Elastomer und Luft - Luft wäre hier die Schwachstelle bei der Wartung. Das liese sich wohl nur selten unterwegs machen. Wenn die Thread-Ersteller ein Velomo-Tandem bauen lassen, würde es sich anbieten, die Anlötteile für V-Brakes gleich mit zu bestellen. Ist bereits in der Anfroderungsliste drin. Velomo sagt, dass die Felgenbremse vorne kaum was bringt. 20" Felgen überhitzen sich wohl zu schnell. Die Ausage hört sich sinnvoll an.
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#1277022 - 04/12/17 08:43 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Die Spinner ist typischerweise auch die am Pino. Wobei mittlerweile ist sie ohne Möglichkeit zur Anbringung von Felgenbremsen. Das Angebot an 20" Feder-Gabeln ist tatsächlich echt mau...die Cargobike-Fahrer können da ebenfalls ein Lied von singen... Interessant wäre neben der Steiner-Gabel (soweit ich weiss handelte es sich bei Udos Gabel um eine komplette Sonderanfertigung, aber das wird er sicher noch schreiben) auch die Reiseradgabel Klick mich! . Die ist natürlich designtechnisch gewöhnungbedürftig aber preislich wahrscheinlich unter der Steinergabel.Ob die als Doppelscheibenbremse ausgelegt werden kann, müßte man anfragen, aber ein größerer Rotor scheint wohl möglich (siehe Bilder auf Website). Ob das aber am Ende das Gelbe von Ei ist, weiss ich nicht einzuschätzen. Habe noch von keinem gelesen, der sie hat...
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#1277070 - 04/13/17 05:53 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Hallo! [zitat=snoopy_226k Velomo sagt, dass die Felgenbremse vorne kaum was bringt. 20" Felgen überhitzen sich wohl zu schnell. Die Ausage hört sich sinnvoll an.
Das denke ich auch. Ich habe nur an eine einfache Möglichkeit gedacht, auf einen defekt reagieren zu können. Ich bin kein Scheibenbrems-Fachmensch, denke aber, dass die hintere Scheibenbremse so montiert werden kann, dass man sie notfalls auch vorne einsetzen kann, ohne sie groß zerlegen zu müssen. Dann könntet ihr im Fall des Falles die hintere Bremse vorne montieren (mit der Länge der Leitung sollte es sich ausgehen, schätze ich einmal) und hinten interimistisch eine V-Brake drauf schrauben. Blöd wäre nur, wenn die Bremsleitung irgendwo durchgefädelt wäre, wo man sie nicht herausbekommt, ohne sie abzuzwicken. Wahrscheinlich ist so ein Defekt nicht. lg! georg
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#1277145 - 04/13/17 03:38 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Wir haben exakt die Federgabel von upndown drin. Im Prinzip ist das eine angedeutete Doppelbrückengabel. Beim Pino kann man halt keine Gabelbrücke oberhalb des Lenklagers bauen, deshalb sind beide Brücken unten. Klingt kompliziert, hat sich bei uns aber über knapp 10.000 Kilometer bewährt. Das ist auch ein Feder/Elastomer-Prinzip, nix mit Luft. Am besten rufst Du einfach bei Steiner an, der kann das auf Anforderung fertigen. Aber klar, preislich ist das schon eine echte Nummer... auf der anderen Seite wahrscheinlich die konsequenteste Variante, das Tandem-Bremsproblem zu lösen.
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#1277227 - 04/14/17 07:02 AM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Die Felgenbremse vorn würde ich auch nicht als Dauerbremse vorsehen, sondern schlicht nur die Option für einen Improvisationseinsatz offen halten. Der Nutzer sollte sich natürlich dessen bewusst sein, dass Dauerschleifabfahrten damit nicht zu machen sind. Aber für ne Gefahrenbremsung reicht es in jeder Situation.
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#1277323 - 04/14/17 07:21 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: derSammy]
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Ich frag ggf. bei Steiner mal an, was eine Gabel denn so kostet.
Eine Felgenbremse vorne und hinten kann nicht verkehrt sein. Bei Doppelscheibenbremse müsste das ja hydraulisch sein - sprich da gibt es wieder da Risiko die Hydraulikflüssigkeit zu kochen.
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#1277340 - 04/14/17 10:18 PM
Re: Bremsen am Stufentandem
[Re: Mash]
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Nö, ich meine nicht Felgen- und Scheibenbremse zu koppeln, sondern einfach, dass als Backupvariante Cantisockel am Rahmen und an der Gabel sein dürfen. Standardvorderradbremse sollte natürlich die hydraulische Scheibenbremse sein, von mir aus auch als Doppelscheibenanlage. Aber fiele die unterwegs aus, kannst du an die Canisockel eine übliche Felgenbremse montieren (wenn du bei der Felgenwahl darauf geachtet hast). Dürfte in aller Regel eine mechanische sein, die HS11/33 sind ein recht deutscher Exot, der dir unterwegs kaum über den Weg laufen wird. Übrigens: Bevor das Mineralöl kocht, ist wahrscheinlich die Felge so heiß, dass der Schlauch platzt. Aber wie gesagt, diese Bremse ist als Notlösung gedacht und darf nur mit gesonderter Vorsicht bei Abfahrten benutzt werden. Naja, und wenn du die Sockel eh spazieren fährst, könntest du die auch ab zuhause bestücken. Die Frage ist, wo du die Bremshebel montierst? Am Stokerlenker wäre eine Idee. Im Defektfalle würde man dann sicher umschrauben.
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