Liebe Leute,

ich suche eine neue Felge und brauche mal eure Hilfe, weil ich mich da nicht auskenne, was es so gibt.

Die Felge sollte
- sehr breit sein, Maulweite 35mm oder mehr
- für 55-559 Reifen geeignet
- am besten in 32 Loch und 36 Loch verfügbar sein (32 ist aber wichtiger)
- reiseradtauglich was Langlebigkeit und Stabilität angeht
- Gewicht ist nicht wirklich wichtig

Beim Preis habe ich erstmal keine genauen Vorstellungen, entweder er schreckt mich ab oder ich finds ok.

Vielleicht muss die Felge für einen 55mm breiten Reifen nicht notwendig so breit sein wie von mir gewünscht, aber es schadet ja glaube ich auch nicht. Und wie ich es verstanden habe, sind Komfort und Sitz des Reifens auf der Felge besser, wenn die Felge möglichst breit ist (solange der Reifen nicht schmaler ist ). Oder sehe ich das falsch?

Beste Grüße
Sebastian

Ich habe Ryde Andra 40, Maulweite 25mm. Darauf fahre ich Marathon Mondial 55-559 ohne Probleme. Für vorne aber fast Overkill.

Für 55-559 sind 25mm Maulweite vollkommen ausreichend. Andra 40 oder BigBull sollten deine Wünsche erfüllen. Tun hier beide mit 55-559 klag- und sorglos ihre Arbeit.

Tippfehler oder ernst gemeint?

Ernst gemeint, 35mm oder mehr.

Ich fahre seit längerer Zeit 60mm breite Reifen und bin damit sehr zufrieden. Ich merke am Rennrad und am MTB, dass ein Reifen besser auf der Felge sitzt bzw. seine Vorteile ausspielen kann, wenn die Felge breit ist. Da macht sich Druckverlust bspw. viel weniger bemerkbar. Also möchte ich auch am Reiserad breite Felgen haben. Da dann auch der Reifen breiter baut aber noch in den Rahmen passen soll, habe oben von ich 55mm breiten Reifen geschrieben.

Dass viele Leute 55mm auf Felgen mit 25mm Maulweite gut fahren, weiß ich und bin ich auch, aber auf breiten Felgen fahre ich besser. Ich hätte also gerne mehr. Es sei denn, jemand hat gute Argumente, dass ich mir damit Nachteile einkaufe. ("fahre seit 100.000km problemlos schmale Felgen" zählt nicht zu solchen Argumenten.) Aber diese Nachteile müssten erstmal ein Gleichgewicht zu den von mir empfundenen genannten Vorteilen ausgleichen.

Ich fahre auch breite Felgen. 21mm Maulweite mit 35mm Bereifung und bin sehr zu Frieden mit dem Laufverhalten. Bei so breiten Reifen würde ich aber vielleicht auch ein paar mm kleiner wählen um noch etwas Luft nach unten zu haben. Außer natürlich du bist dir sicher nie schmalere Bereifung aufziehen zu wollen.

Bei dem Rad, um das es geht, sicher nicht. Dafür habe ich noch ein anderes.

Hallo,

in folgendem Laden hab ich mit einem Freund mal Remerx-Felgen bestellt. Da gibts auch die Super Jumbo mit 33mm Maulweite:

https://www.cyclosport.pl/obrecz-remerx-super-jumbo-559-x-33-36-otw-kol-czarny.html

Versandkosten erinnere ich nicht mehr, ich meine so 25,- EUR, aber das am besten nochmal erfragen. Sofern die noch nach Deutschland liefern.

VG, Philip

Ich benutze seit vielen Jahren Mavic EX 729 Disc mit entsprechend 29mm Maulweite. Mit 55mm breiten Reifen bist Du da noch gut auf der sicheren Seite.

Felgen oberhalb 30mm sind bei MTB zu finden. 26" ist dabei noch gerade ein lösbares Problem, aber Disc ist Pflicht. Unvorstellbar, solche Felgen mit Felgenbremsen zu zerstören. Beispiel für was richtig breites: NoTubes ZTR Hugo 52. Darüber liegen dann die reinen Fatbike-Felgen. Erfahrungen an Reiserädern wird es damit aber wenig geben.
Ansonsten die einschlägigen Felgenhersteller absuchen.

Schau dir mal an welche Maximalen Reifendrücke für einige Felgen Reifenbreiten nur empfohlen werden.

Kann es sein, dass du dich af den Abstand der Bremsflanken und nicht auf die sinnvollere Maulweite beziehst? 33mm Maulweite wäre in der Tat extrem breit.

Ich habe ja gerade nicht mal eine Ahnung, welche Felge überhaupt interessant für mich wäre. Wie soll ich dann nach genaueren Informationen über diese Felge suchen...
Welche Felge meinst du denn und wie hoch darf da der Druck sein?

Tatsächlich 35mm oder mehr Maulweite. Ich weiß, dass das sehr breit ist, das will ich ja gerade. Ich empfinde es beim Fahrverhalten als vorteilhaft, wenn die Felge sehr breit ist (natürlich immer in Relation zum Reifen).

Zumindest liegst Du mit Deinem Wunsch schon erheblich außerhalb der Spezifikation/Empfehlung von z.B. Schwalbe - Welcher Reifen passt auf welche Felge?.
Auf der Mavic-Seite werden Dir bei Suche nach Felgen, die einen 55er-Reifen aufnehmem sollen, vor Allem die mit 19er-Maulweite gelistet.
Durch das Aufweiten der Flanken verschaffst Du den Reifen unter Umständen ganz andere Fahreigenschaften als von Hersteller vorgesehen - ob die positiv oder negativ ausfallen, wage ich nicht festzulegen. Aber ich gehe davon aus, dass solche Tabellen und Empfehlungen nicht absolut sinnfrei sind.

Ich habe jetzt noch mal ein bisschen geschaut, aber kaum etwas gefunden. Die Syntace W40 entspräche meinen Wünschen, wenn auch nur für 32 Loch. Allerdings ist mir der Preis für eine Felge dann doch deutlich zu hoch.

Dann werde ich mich wohl mit weniger zufrieden geben müssen. Vielleicht wirds die von Falk vorgeschlagene Mavic EX 729 mit 29mm Maulweite.

Hier ist sogar eine für Felgenbremsen zu finden: Ryde DHL 42 mit 35mm Maulweite, 42mm Backenweite, 800g, weit auseinander liegenden Speichenlöchern re/li. Reifen ab 2,25" (57mm) aufwärts.
Warum nicht ein Versuch, kostet nicht die Welt? Erfahrungen von Reiseradlern wird es nicht geben, also mache sie einfach selbst. Bei Reiserädern tut sich technisch wenig, da muss man in andere Ecken blicken. Ich fahre 60-559 seit ewigen Zeiten auf einer unterdimensionierten 17C-Felge, was aber wahrscheinlich nur wegen des geringen Systemgewichtes problemlos funktioniert. Eine neue Felge würde ich wesentlich breiter - so etwa 30C in Carbon-Disc wählen (soll unter 500g bleiben).

wird aber erst ab 2,4" empfohlen, also jenseits der 60mm - da ist Dein 55er Reifen zu schmal dafür.

Diese Empfehlungen sind nicht einheitlich irgendwo abgeleitet. Das sieht man hier schön bei der Syntace: 33,5mm führt zur Empfehlung ab 2,4", bei Ryde steht für 35mm die Empfehlung ab 2,25". Ich würde das komplett ignorieren und zwar sowohl nach unten (siehe 17C mit 60-559) genauso wie nach oben (35C mit 60-559). Wenn eine leichte Felge gesucht wird und es die nur schmal gibt (so ist seinerzeit die 17C entstanden), dann trotzdem den dicken Reifen montieren. Leichte Felge heißt ja auch geringe Last und dann entsteht kein Problem.

Du würdest also auch nen 40er-Reifen auf ne 35er-Felge ziehen, wenn Du das alles ignorierst?
Ganz so ignorieren würde ich das nicht. Vor allem in starker Kurvenfahrt kannst Du mit einem dicken Reifen auf Schmaler Felge mal ganz schnell ins Straucheln kommen, wenn Dein Reifen eine schwache Karkasse an den Flanken hat, der kippt dann ruck zuck mal weg. Der Smart Sam von Schwalbe (auch wenn kein klassischer Radreise-Reifen) ist so ein Beispiel, den man als 55 mm/2.15" aufwärts auf einer 19er-Felge tunlichst nicht fahren sollte, zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen.
Machen darf von mir aus jeder was er will, aber wie oben erwähnt: Völlig sinnfrei werden solche Hinweise nicht sein - zumindest orientiere ich mich grob daran. So wie ich mich noch zu Autozeiten an die modellabhängige Geschwindigkeitsempfehlung für Winterreifen gehalten habe, nicht schneller wie 160 damit zu fahren. Machen konnte ich es schon - nur irgendwann ist Schluss mit lustig.

.... nein, 40 auf 35C-Felge wirklich nicht mehr. Es geht nur um die sehr "weichen" Grenzen, also wie schmal darf die Felge bei z.B. 60-559 sein: 17C geht noch (fahre sie ja seit Ewigkeiten), 19C ist ok. Bedingung ist hier: niedriges Systemgewicht. Und die Gegenrichtung: wie breit darf sie sein: bis 35C hätte ich keine Bedenken.
Für Schwerlasten wird man neben dem richtigen Reifen sich eher in die Mitte zwischen beiden Grenzen legen.

Hallo Sebastian,

Hollandräder sind ja ein gutes Beispiel dafür, dass extrem breite Felgen auch mit sehr schmalen Reifen gut funktionieren können. Da werden 37mm-Reifen mit ebenso breiten Felgen kombiniert. Von daher, warum nicht. Das sind allerdings immer Stahl- oder Edelstahlfelgen, die ich an einem felgengebremsten Reiserad nicht haben wollte. Von der Stabilität sind sie vermutlich auch aktuellen Alufelgen unterlegen, da kenne ich mich allerdings nicht aus.
Ich würde vor dem Kauf prüfen, ob Schutzbleche und Bremsen bei so breiten Felgen montierbar sind und noch richtig eingestellt werden können. Reifen ändern nicht unerheblich ihren Umfang, wenn man sie auf breitere Felgen aufzieht. Bei meinem Rad muss ich die 65mm-Schutzbleche schon ganz genau einstellen, dass sie bei 58mm-Reifen + 25C-Felgen nirgends schleifen. Es sind dann auch nur noch sehr langschenklige V-Brakes (Schenkellänge 110mm) kollisionsfrei mit dem Schutzblech montierbar.
Die gleichen Reifen hatte ich beim Aufbau des Rads probeweise mit 19C-Felgen eingesetzt, da war das alles kein Problem.

Gruß Ekki

Auf diese Empfehlungen gebe ich nicht so viel. Hier kursiert ja die Faustregel, dass der Reifen nicht mehr als doppelt so breit sein sollte wie die Maulweite der Felge. Das erscheint mir durchaus sinnvoll, ist aber nicht vereinbar mit vielen Empfehlungen der Hersteller. Diese Empfehlungen sind ja häufig auf MTB bezogen, wo es z.B. ein niedrigeres Systemgewicht gibt.

Am Rad sind übrigens Scheibenbremsen verbaut.

Du vertauschst gerade die Zahlen/Verhältnisse.
Ich sprach von "zu schmal" , Du redest von "maximaler Breite".

Und gerade bei einem höheren Systemgewicht würde ich mich eher an den Vorgaben orientieren, als bei einem Leichtgewicht!

Die gibt es leider nicht in 32 Loch und von daher wäre sie nur am Vorderrad zu gebrauchen, nicht für meine 32-Loch-Rohloff.

... mit Scheibenbremsen wachsen die Auswahlmöglichkeiten, leider merkt man aber auch an Neuentwicklungen, wie 559 ausgephast wird. Die breiten Ryde Trace 35 und 42 gibt es erst ab 584. Ansonsten mal bei Ryde anfragen, vielleicht gibt es die Wunschfelge doch in 32 Loch. Oder bei der Speedhub einen Gehäusesatz für 36 Loch bestellen und einspeichen.

Um mal bei der Mavic 729 zu bleiben, da wird wohl empfohlen bei einem 2,5 Zoll Reifen nicht mehr wie 3 BAR auf dem Reifen zu geben.
Je breiter der Reifen auf der Felge werden soll um so weniger Luft soll der Reifen haben. Bei einem 3 Zoll Reifen soll es nur noch 2,2 bar sein.
Reicht dir 3 Bar bei einem beladenen Reiserad?

http://sun-ringle.com/mtb/rims/mtx-39/

Remerx WSR 538 dürfte deinen Geschmack ziemlich gut treffen:
http://www.remerx-rims.com/wsr-538-11

... jo, das sieht gut aus. Mit einem guten Reifen in 60-559 oder 62-559 bei max 3,5bar (bei geringem Gewicht auch runter bis 2bar) sollte das gut funktionieren.

In der aktuellen Kombi von 60-559 Reifen und (eigentlich zu schmaler) 21C Felge bin ich vorne 2 und hinten 2,5 bar gefahren. Auf keinen Fall mehr als 3 bar.

Die schaue ich mir mal genauer an, danke!

Ich fahre mittlerweile eine sehr breite Felge mit 35mm Maulweite am Bergrad bei Reifenbreite 60mm. Ich finde die Kombination bezogen auf Pannenschutz mindestens grenzwertig, da die Reifenflanke nun breiter ist als das Profil an den Schulterstollen. Dennoch fährt es sich Welten besser als vorher bei 21mm MW, da nun nicht mehr 1,8 Bar sondern 1,1 Bar nötig sind, um ordentliche Seitenführung zu erreichen. Ich vermute, dass eine Felge um die 30mm MW optimal wäre, was sich auch mit den Erfahrungen einiger MTB-Koryphäen deckt.

Auf dem Straßenrad bin ich lange Zeit Marathon Supreme in 42mm auf einer Andra 40 mit 25mm MW gefahren, was sehr harmonisch wirkte. Zu 19mm Maulweite gab es allerdings bei Drücken oberhalb der 3 Bar keinen spürbaren Unterschied. Bei einem Schleicher könnte man bestimmt etwas länger fahren, bevor man Nachpumpen muss.

Kurz um: Wenn Du hohe Drücke fährst, gibt es m.E. keinen rationalen Grund, auf extreme Felgenbreite zu setzen. Andererseits sieht es natürlich ziemlich geil aus.

Noch ein Tipp - auch wegen des Beitrages von tillus. Wenn ein vorhandener Reifen mal für eine besonders breite Felge abgeschätzt werden soll: Reifen ohne Felge auf den Boden legen, Schlauch offen reinlegen und so weit hochpumpen, dass die Reifenwulste etwa so zueinander liegen wie in der angedachten Felge. Ist nur grob, aber hilft für einen ersten Eindruck.

Diese "Trockenübung" ist eine gute Idee. Das werde ich bei Zeiten mal ausprobieren.


Ich habe übrigens gerade mal beim Winter-Rennrad nachgeschaut. Da fahre ich 32mm Reifen auf Felgen mit 22mm Maulweite, also etwa 2/3 der Reifenbreite. Das fährt sich viel besser als die vorherige Felge mit 15mm Maulweite, was weniger als die Hälfte ist.

Schau doch mal bei uns ins Wiki:
http://www.radreise-wiki.de/Felge#559_mm_.28650.2C_26_Zoll.29, da gibts einige mit 30mm.
Ich selbst fahre die Halo SAS mit 30mm Maulweite, zuletzt mit 40mm Reifen.

Bezüglich Remerx möchte ich anmerken, dass die Felgen hierzulande ja mitunter schwer zu bekommen sind. Wir haben die Super Jumbos (33-406) für unser Tandem schließlich direkt bei Remerx gekauft. Bestellung ging per E-Mail, Bezahlung per EU-Überweisung, nur das Porto nach D war mit 20-30€ (wenn ich mich recht entsinne) etwas teuer. Bei 559er Felgen könnte das noch teurer ausfallen. Eventuell kann es sich lohnen, an eine grenznahe tschechische Adresse schicken zu lassen - je nachdem, wo man in D wohnt natürlich.

Wir fahren übrigens 50er Reifen auf den Felgen und zumindest die Flevobike F-Lite Reifen zeigten in der Draufsicht dann schon recht viel von ihrer hauchdünnen Flanke. Gerissen sind diese eher zarten Reifen dann allerdings trotzdem eher in der Nähe der Felge...

Gruß,
Martin

Bei der Felgenbreite geht viel mehr, als man sich einfach durch die Historie der schmalen Felgen traut. Z.B. ein 60-559-Faltreifen unter 2 bar Druck auf einer 17C-Felge etwa 165mm von Schulter innen zu Schulter innen. Dazu kommt dann die Maulweite für den Umfang, also 165mm + 17mm = 182mm. Ergibt "Kreisdurchmesser" von etwa 58mm (das läßt sich auch mit dem Messschieber messen, weil es ein fast perfekter Kreis ist.
Jetzt fiktiv mit 50C-Felge: 165mm + 50mm = 215mm. Ergibt "Kreisdurchmesser von etwa 68mm, also nur 18% mehr, bei Felge mit 194% mehr Breite. Da geht also viel!! Die Breite des Laufstreifens könnte das Problem werden, der ist aber stark vom Reifentyp abhängig. Es gibt ja welche, die ziehen weit herum (extrem: BMX-Reifen).