Hallo zusammen,
ich wollte hier mal kurz meinen Reiseplan vorstellen. Ich wollte Ende Juni 2016 mit dem Fahrrad innerhalb von drei Monaten nach Istanbul fahren. Hierbei würde ich gerne zunächst nach Budapest an der Donau entlangfahren, um ein bisschen reinzukommen. Von Budapest aus würde ich gerne schnellstmöglich an die Adria. Die weiteren Länder, die ich gerne bereisen würde wären demnach Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien>>Türkei (auch in dieser Reihenfolge). Nun wäre meine Frage an euch, welche genaue Route ihr empfehlen würdet. Ich habe vor, mit meinem Smartphone und Orux zu navigieren. Habt ihr Tips oder Ähnliches für mich.
Gruß Martin

2012 sind wir von Split nach Istanbul geradelt: Reisebericht

Gruß, Thomas

Hallo Martin,
erzähl mal n bißchen über dich. Magst du Berge? Kommst du mit viel Verkehr klar? Straße oder auch mal Piste?

Re: Berge des Balkans: Saloniki-Sarajevo (Reiseberichte)
Re: Berge des Balkans 2 Belgrad-Istanbul (Reiseberichte)

vg,
Michael

Also...ich bin bisher ein ziemlicher Neuling, was das Radreisen angeht. Habe bisher nur ein Paar Flussradtouren gemacht (Lahn- und Weserradtour). Daher würde ich sagen, dass ich große Steigungen und Berge eher scheue. Von der Wegbeschaffenheit wären Pisten auch ok. Das Rad sollte das auch mitmachen. Auch mit viel Verkehr hätte ich keine Probleme. Wichtig wäre mir wie gesagt, ab Kroatien möglichst am Meer entlang zu fahren. So wie ich die Straßen an zum Beispiel der albanischen Reviera allerdings kenne, wird das ohne viel Kletterei kaum möglich sein. Also müsste ich das einen Komrpormiss finden.

Wenn das der Fall ist, würde ich den Küstenweg nach Süden nicht unbedingt wählen.Das sind schon einige Höhenmeter und irgendwie musst Du auch mal nach Osten abbiegen, dann wird es wirklich hügelig. Im vergangenen Jahr sind wir nach Istanbul gefahren. Wir sind über den Kosovo und Mazedonien dorthin, das ist mit deutlich weniger Bergen verbunden. Wenn ich aber drei Monate Zeit hätte, würde ich wieder den Donauradweg bis zum Schwarzen Meer wählen und dann dort nach Süden Richtung Istanbul abbiegen. Steigungsmäßig dürfte das der angenehmste Weg dorthin sein und schön ist die Strecke auf jeden Fall auch, eben nur ganz anders als in den kroatischen Touristenorten. Irgendwie bewegst Du Dich näher am wirklichen Leben der Menschen. Uns liegt das eher, als durch Badeorte zu fahren. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.
Gruß Helmut

Die Küstenstraße in Albanien ist eigentlich erst zwischen Vlore und Saranda schön. Da hast du allerdings etwas über 1000hm am Stück, das muß man mögen. Nicht wegen der Steilheit, aber bei 40° im Schatten ist sowas eher anstrengend. Ich würde mich eher östlicher halten. Yugo fand ich sehr angenehm zum Radfahren, Bulgarien ebenso. Den Donauradweg... eher nicht. Es sei denn du stehst auf Monotonie. Hypsch ist eigentlich nur der Donaudurchbruch, aber den kann man auch anders erfahren.

Dann sind Balkan und Adria eher nicht deine Reiseziele...

Du kannst in Kraotien die große Küstenstraße langfahren -> sehr viel Verkehr und modarate Steigungen.
Oder du fährst die kleinen Straßen -> wenig Verkehr und sehr viele steile Höhenmeter.

Das schlimme sind nicht unbedingt die langen Passtraßen im Hinterland, die sind nämlich i.d.R. nicht so steil. Die große Anzahl an giftigen und vor allem steilen Hügeln an der Küste macht das Fahren dort wesentlich anstrengender.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man im Mittelgebirge einfacher und mit weniger Höhenmetern fahren kann als im Hochgebirge!!!

Gruß
Thoralf

Als Neuling wirst du dann früher oder später Hügelfahren lernen müssen, zumal wenn die Reiseziele durch halb Europa führen. Solltest du ein junger Mensch sein, dürfte das auch kein Problem sein. Gegen eine Küstenroute Kroatien ist grundsätzlich weniger einzuwenden als oben steht - das Adria-Blau und kargen Inselfelsen habe ihren spezifischen Reiz. Natürlich bringt ein Inlandsroute ganz andere Eindrücke, am besten wären natürlich Wechsel zwischen den verschiedenen Landesteilen, was die Sache aber bergiger macht. Eine Binnenroute durch Kroatien kann man in etwa auf oder auch knapp unter dem Niveau einer Küstenroute basteln - evtl. ist das dann aber auch nicht die attraktiveste Binnenroute. Alpin sind weder Küsten- noch Binnenrouten ürbigens - allerdings ist das nicht dein Maßstab, deswegen wird dir jeder Berg hart vorkommen. Inselhüpfen kann man einfügen, die Bedingungen sind allerdings schlechter geworden, da es kaum noch Schifflinien i.w.S. gibt, sondern nur noch direkte Fährlinien für die jeweils kürzesten Verbindungen. Inselfahrten sind aber auch bergig und nicht immer schöner als Küstenrouten. Für die Reiseroute ist nicht ganz unwichtig, wie du dir die Versorgung vorstellst (Essen, Übernachten).

Eine Küstenroute mit etwas Binnenland wie retour eine Inselhüpf- mit Küstenrouten findest du kurz beschrieben in Alpen-Adria (Ost) Dubrovnik & retour, ausführlicher und mit einer Reihe von Inspirationen für Binnenrouten für Kroatien, BiH & Montenegro (dort auch wieder gewichtig die Küstenroute berücksichtigt) findest in der Via Dinarica.

Hallo Martin,

wir sind vor zwei Jahren auch nach Istanbul geradelt - über Italien. Wäre vielleicht auch eine Idee für dich, da kann man an der Adria entlang bei recht einfacher Topografie schon sehr weit kommen. Siehe in unserem damaligen Faden, wobei wir jedoch wie der Veloträumer eher Berg-affin sind und eine gelungene Tour schon ein paar interessante Bergstrecken enthalten sollte Von Albanien über Mazedonien und Griechenland war auch nicht besonders heftig - wie gesagt, dies nur als Idee. Wie es dort heute wegen der Flüchtlings-Problematik aussieht kann ich nicht sagen...

Die meisten Istanbul-Radler fahren tatsächlich Donau-Radweg so lange es geht. Wir sind halt über Italien gefahren, weil wir für dieses Land schon immer was übrig haben.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de